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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1932
- Strukturtyp
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- 1932-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1932
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- Deutsch
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X» 232, 4. Oktober 1932. Redaktioneller Teil. besprechen«. Es gibt — leider — Referenten, -die einem Redakteur ein solches Referat anzudrehen hoffen und versuchen, aber es gibt an großen Blättern keinen Redakteur, der darauf hereinfällt. Die »persönliche« Bearbeitung ist der falscheste Weg, aber anscheinend ist es noch den wenigsten Buchvcrlagen bekannt, daß es bei großen Zei tungen aus guten Gründen Grundsatz ist, kein Buch zu besprechen, das nicht an die Schriftleitung eingcsandt wurde. Was würde übri gens der Inhaber dieses Verlages mit einem Angestellten tun, der etwa zwölf Bücher an irgend jemand verschenkt? Nichts anderes also verlangt er — und mancher Berufskollege — vom Redakteur, der den Raum seines Chefs vergibt. Erfahrene Werbeleiter werden mir recht geben, aber sie werden mir entgegnen, bei dem oder jenem Blatt, bei dem oder jenem ihrer Objekte habe sich die gerügte Methode doch als die richtige erwiesen. Darauf kann nur gesagt werden, daß Ausnahmen auch hier die Regel bestätigen. Und die Regel ist, daß Schriftleitungen heute ebenso wie die »ersten Kräfte« unter den Propagandisten wissen, daß Buch besprechungen nicht etwa ein »kostenloses Inserat« sein, sondern dem Leser eine wertvolle Information geben sollen. Leute, die glauben, Jnsertionsgebühren sparen und Redaktionen »behandeln« zu können, tragen nur dazu bei, das peinliche Odium, das längst der »Wasch zettelkritik« anhaftet, auch auf jene Referate zu wälzen, die wirk lich objektiver Kritik entspringen. Den Schaden hat hier nicht nur der Verlag, sondern das deutsche Schrifttum überhaupt. Die übrigen Fehler belasten zwar nur das Porto und Arbeits konto, aber sie machten auch besser einem Verfahren Platz, das einige Verlage mit Erfolg anwcnden: das der gelegentlichen persönlichen Rücksprache des Propagandisten oder Verlagsleiters mit der großen Redaktion. Dabei kann man erfahren, was für Wünsche die Schrift- leituugen hegen, und da man schließlich von ihnen eine Gefälligkeit fordert, kann man diese Wünsche — bescheidene sind es — meist im eigenen Interesse erfüllen: man kann das Werbcmaterial so ab fassen, daß die Blätter von ihm Gebrauch machen können. Denn das ist schließlich der e r st e Zweck des »Besprechungsexemplars«. Uber diesen »Zweck« hinaus — das zu sagen erfordert die Pflicht zur Objektivität — hat das Besprechungsexemplar freilich auch einen Sinn. Es soll der Presse, als dem Tageswart des kulturellen Lebens, Einblick in Ideenwelt and Bestreben eines Autors und eines Verlags geben. Daß es noch immer Blätter gibt, die ihre Pflicht dem erbetenen Buch gegenüber nicht oder nur höchst unzulänglich er füllen, das ist nun freilich ein Mißstand, den zu beklagen die Ver lage ihrerseits Grund haben. (Nichtverlangte Bücher können selbst redend in vielen Fällen nur eine Titclauzeige fordern und sind auch diese nicht immer wert.) Aber unter den Maximen, die sich im Verkehr mit etlichen räuberischen oder schlampigen Winkelblättern herausgebildet haben, darf man nicht die gesamte Presse »leiden« lassen. Der Sache M schaden und sich selber nicht zu nützen, das liegt ja am Ende weder in der Absicht der Propagandaabteiluug noch in jener des Redakteurs. Und — was etliche deutsche Verlage in vorbildlicher Weise tun: die Belieferung der Presse zu einer Bedienung derselben zu machen lso nämlich, daß alle Notizen und Referate usw. nicht nur dem Buch und seinem Verleger, sondern auch dem Lesepublikum des Blattes dienen), das sollte fürder nicht die Ausnahme, sondern die Regel bilden. 11. Jahresversammlung des Internationalen Instituts für Dokumentation. Von l)r. F. H a n a u e r-Berlin, Bibliothekar der AEG. In unmittelbarem Anschluß an die Feier von Goethes Geburtstag wurde am Nachmittag des 30. August in Frankfurt a. M. die Konferenz im Kaiscrsaal des »Römer« durch den Vertreter des Ober bürgermeisters, Stadtrat Keller, eröffnet, der darauf Hinweisen konnte, daß eine dezimale Ordnung mehr und mehr in der Verwal tung angewendet wird und daß viele Gemeinden der internationalen Organisation in Briissel angeschlossen sind, die mit dem »IIV« eng zusammenarbeitet. Viel bemerkt wurde ein Ausspruch von Professor Madelung, der als derzeitiger Rektor der Universität Wissenschaft als geordnete Erfahrung bezeichnet«:. In seinen Dankesworten gab der Vorsitzende des IIV, Präsident des holländischen Patentamtes, vr. Prins, seiner besonderen Genugtuung darüber Ausdruck, daß gerade die Goethestadt Frankfurt die bereits zum zweiten Male auf deutschem Boden tagende Konferenz beherberge. Es war ein glück licher Gedanke, unmittelbar anschließend daran im Bürgcrsaal einige Vorträge vor einer größeren Zuhörerschaft folgen zu lassen: Senator H. La Fontaine-Brüssel gab in deutscher Sprache einen Überblick über die Geschichte und die Ziele des Instituts; Direktor vr. Oehler- Frankfurt konnte darauf Hinweisen, daß bereits Goethe sich mit dem Gedanken eines Gesamtkataloges — im Herzogtum Weimar be schäftigt hat; seine Darlegungen galten im übrigen dem Frankfurter Gesamtkatalog, der mittels einer Sondcrkonstruktion der »Adrema« durchgeführt wird, nachdem sich die Herstellung durch Buchdruck als unwirtschaftlich erwiesen hat. Bibliotheksrat Walther-Aachen gab insbesondere eine Darstellung der Dezimal-Klassifikation und der in Deutschland dazu geleisteten Beiträge. Die Fachberichte — etwa 20 an der Zahl — waren vorher vervielfältigt den Teilnehmern zuge- stcllt, sodaß die Arbeitssitzungen im wesentlichen der Diskussion Vor behalten blieben. Eine erhebliche Arbeit, die wie die ganze Konfe renz von Direktor vr. Schuermcyer und seinen Mitarbeitern in vorbildlicher Weise geleistet worden ist. Mit der Erweiterung des Arbeitsgebietes auf alle Dokumente hat das Institut einen zur Ausdehnung unserer National-Biblio- graphie auf die in der Reihe v erfaßten Schriften analogen Schritt gemacht. Daß die Bibliotheken ihre Auskunftertcilung auch aus die immer wichtigeren Zeitschriften werden erstrecken müssen, so bald es die Mittel irgend erlauben, betonte ausdrücklich General direktor vr. Krüß, der auch als Vertreter des Pariser Internatio nalen Instituts für die geistige Zusammenarbeit am zweiten Tage der Konferenz beiwohnte. Für die ganze Dauer der Tagung hatte das genannte Institut Herrn Sekretär Secretan entsandt. Die be sonderen Aufgaben des IIV beginnen sich deutlich abzuheben: die teilweise hervorragenden Referate erstreckten sich auf Anwendungen und — wohlwollende — Kritik der Dezimal-Klassisikation, auf die Terminologie der Dokumentation, aus die urheberrechtliche Seite der Photokopien, auf die Verwaltung der Industrie-Kataloge. An dieser Stelle interessieren besonders die Ausführungen des stets geistvollen und neue Wege weisenden Herrn Otlet-Brüssel über die Organi sation und Ausgestaltung der Veröffentlichungen von internationalen Vereinigungen, deren es zur Zeit etwa 400 geben mag. Auch über eine in der letzten Zeit veröffentlichte neue Klassifikation — von H. E. Bliß-New Aork — wurde durch einen Mitarbeiter der Firma Hachette-Paris berichtet: Da ein Teil der Berichterstatter infolge der Ungunst der Zeiten am Erscheinen verhindert war, blieben manche wertvollen Arbeiten unbesprochen; die zwei Bände der Berichte können noch bei der Ge schäftsstelle zum Preise von 6 NM bezogen werden (Frankfurt am Main, Neue Mainzer Straße 47). In der, man darf schon sagen üblichen Ausstellung wurde die Leica mit ihren Hilfsappa raten gezeigt, soweit diese für die Wiedergabe von Schriftstücken in Betracht kommen; daneben die für die Zwecke der Bibliographie entwickelte Adrema. Ich erblicke einen großen Vorteil dieses ältesten und vornehmsten Werbemittels der Bibliographie — wenn wir sie einmal von diesem Gesichtspunkt aus betrachten —, darin, daß Buchkarten, für Bücher und für Zeitschriften-Aufsätze, jeweils nach Bedarf durch Adressiermaschinen ohne irgendwelche Zurichtung in der erforderten Zahl hergestellt werden können. Die hierbei aus gebildeten Verfahren sind wohl für den Leser die bequemsten, wie andererseits der Verlag bereits begonnen hat, daraus Nutzen zu ziehen. Folgende Länder waren vertreten: (Reihenfolge der Dezimal- Klassisikation) England, Deutschland, Tschechoslowakei (nur durch Referat vr. Zivny-Prag), Polen, Frankreich, Dänemark, Holland, Belgien, Schweiz. Einige sinnige Gaben erfreuten die Teilnehmer; die Freilicht-Aufführung des Ur-Goetz hat namentlich auch auf die Ausländer großen Eindruck gemacht. Die seit 1929 erscheinende große französische Ausgabe der Dezimal-Klassifikation ist fast vergriffen (das alphabetische Schlagwortregister und die vorerst noch ausstehen den allgemeinen Unterabteilungen werden in Kürze vorliegen). Der Text für die nächste Auflage wird nach dem Vorschlag des General sekretärs Herrn Donker Duyvis in deutscher Sprache sein. Das ab gelaufene Jahr hat den Verlust zweier hervorragender Führer ge bracht, deren entsprechend gedacht wurde: Wilhelm Ostwald, dessen Pläne eines internationalen chemischen Dokumentations-Instituts jetzt, besonders durch Herrn Gerard-Paris, der Verwirklichung nähcr- gebracht werden, und der Erfinder der in Amerika in vielen Biblio theken angewandten Dezimal-Klassifikation, Melvil Denier). Oer>M3lKl388ikik2lion. I)6vt8eti6 XurrauZ^-rbe. Xaed cker 2. ^us^. Ueivriek Oünttrer. verlin: Leuld-VerlaA 1932. 100 8. 4° U!Vl 4.—. Die langerwartete deutsche Kurzausgabe der »Dezimal-Klassi fikation (DK)« liegt nunmehr vor. Sie umfaßt, im Gegensatz zu einigen bisherigen Teilausgaben, sämtliche Wissensgebiete, sodaß nun mehr alle, die sich dafür interessieren, mit der DK arbeiten können. Die Zahl der Bibliotheken, Zeitschriften, Behörden, Industriefirmen, (Fortsetzung s. S. 725.) 723
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