Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320929
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193209296
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320929
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-29
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 228, 29. September 1932. Redaktioneller Tell. Börsenblatt f. b.Dtschn Buchhandel. Grund vorausgegangener Werbearbeit in Form von Prospekten und Briefen erzielt wird, verteilte man ein Material von 200 gleich wertigen Nenadressen so, daß man den ersten hundert nur einen Empfchlbrief sandte, die übrigen aber noch durch einen zweiten Nachfaßbrief bearbeitete. Von den ersten hundert wurden sieben neue Kunden gewonnen, vom zweiten Hundert 27, davon im ersten Gang 6. Eine auf Grund dieses Ergebnisses nachgeholte Aktion auch für die nur einmal bearbeiteten Adressen ist noch nicht abgeschlossen. Auf ein Fachwerk, das in einer Neuauflage vorbereitet wurde, betrug die Zahl der vorgemerkten Aufträge 21. Infolge der unter dessen erfolgten Umfangvermehrung kostet das Buch in der neuen Auflage nun das Doppelte der vorhergehenden Ausgabe. Die Auf träge konnten also nicht ohne weiteres ausgeführt werden. Die erste Anzeige erbrachte überhaupt keine einzige Bestätigung früherer Be stellungen, auf die erste Wiederholung kamen drei, auf die zweite elf. Nun gilt es aber selbstverständlich nicht nur für den Werbebrief als Neklamemittel, daß man zur Ausnutzung der Ökonomie eine Wiederholung vornehmen muß, es gilt genau so für das Inserat und — im Buchhandel besonders wichtig — für den Prospekt. Damit öffnet sich freilich sofort eine neue Schwierigkeit. Man braucht nur anzudeuten, wie groß die Gefahr ist, daß der zweite Prospekt ohne weiteres weggeworfen wird. Aber das läßt sich nur von Fall zu Fall befriedigend lösen. Andeutungsweise hier nur so viel, daß — da der zweite Brief erfahrungsgemäß der erfolgreichere zu sein pflegt — man den Prospekt zuerst ohne, dann mit Begleitschreiben verschickt. Kleine Mitteilungen »Bastei« Verein jüngerer Buchhändler zu Dresden. — Für unseren langjährigen 1. Vorsitzenden, Herrn Hans-Hugo Kruppn, der Dresden und uns verlassen hat, um sich in Bamberg eine neue Existenz zu gründen, wird Herr Rudolf Jänig (Verlag Theodor Steinkopff, Dresden), stellvertr. Vorsitzender, den Vorsitz bis zur Hauptversammlung mciterführen. Im kommenden Winterhalbjahr wollen wir wieder wie in den letzten Jahren eine Reihe von Vor trägen in Form einer freien Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Basteiabendc abhalten. — Die Vortragsreihe wird am Freitag, dem 7. Oktober, im T r o m p e t e r s ch l ö ß ch e n durch Herrn Georg Jänig mit dem Referat »Nietzsche und seine Bedeutung in der Literatur« eröffnet. — Wir hoffen, bas; diese Abende ein ebenso starkes Interesse finden werden wie im vergangenen Jahr und bitten um zahlreichen Besuch. W. P. Entstehung und Werdegang des Jugendbuchs. — Uber dieses Thema sprach Rolf Kadach am 22. September in der Jugendstunde des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart. Durch den Vortrag, der auch nach Frankfurt a. M. und Freiburg i. Br. übertragen wurde, lernten die jungen Hörer und Hörerinnen den Weg kennen, den das Jugendbuch vom Schreibtisch des Autors bis in die Hände des Lesers zurücklegt, und gewannen einen Einblick in die Berufszweige, die Anteil haben an der Gestaltung des Buches. Der Vortragende wies am Schluß auf die vielfältigen Eindrücke hin, die Bücher vermitteln, und auf den großen Einfluß, den das Lesen und der Besitz guter Blichcr auf die Entwicklung des jungen Menschen haben kann. Vcrstcigerungskalender. — 10. und 11. Oktober: Burgersdijk L Nierma ns, Leiden, Bibliothek »Het Leesmuseum«. I: Periodica. 484 Nrn. 14. Oktober: Ulrico Hoepli, Mailand, Autographen, Ma nuskripte mit Miniaturen, Illustrierte Jncunabeln, Bücher des 16. und 18. Jh. usw. 104 Nrn. 17. und 18. Oktober: Paul G r a u p e, B e r l i n, Bücher des 15.— 20. Jh., französische Graphik des 19. und 20. Jh. 12. November: Ulrico H o e p l i, M a i I a n d, Jncunabeln, Ma nuskripte, Illustrierte Bücher. 135 Nrn. November: C. G. Boerner, Leipzig. Alte und neue Graphik. Aus Italien. — Das vor kurzem gegründete Omnikato Deonieo llarionalo ckei 1-ibrai hat sich in einer Sitznng mit der Neuordnung des Verhältnisses der Sortimenter zu Len Verlegern befaßt. Es wurde die Notwendigkeit allgemein anerkannt, die Zahlungsbedin gungen zwischen Verlag und vertreibendem Buchhandel zu ändern, vor allem weil die Kundschaft gegenwärtig Kredit stärker in Anspruch nimmt, der Buchhändler aber bei der Verknappung der Betriebs kapitalien weniger zu einer Stundung in der Lage ist als jemals. Die Zahlungsbedingungen italienischer Verleger seien ungünstiger als die Bedingungen ausländischer Verlage. Es sei daher kein Wunder, wenn bislang zahlreiche Buchhändler ausländische Bücher stärker in den Vordergrund gestellt hätten als italienische. Das Verlangen, die italienischen Erscheinungen besser beim Publikum einzufUhren, könne eben nur dann durchgeführt werden, wenn die Verlage die Sortimenter im gleichen Maße bevorzugten, wie das seitens ausländi scher Häuser geschehe. Der Grund fiir dieses Verhalten ist wohl darin zu suchen, daß das Oomitato bei seiner Gründung von der Regierung damit beauftragt wurde, sämtliche Gebiete der Buchver breitung sowohl im In- wie rm Auslande zu bearbeiten. Dabei wurde aber ein besonderer Nachdruck auf die Forderung gelegt, daß das Fachkomitee sich besonders für das italienische Buch unter Hintan setzung der Bücher ausländischer Herkunft einzusetzcn habe. Zu dem diesjährigen Buch fest ist noch nachzutragen, daß die Veranstaltungen in Rom durch den Besuch des Staatschefs eine be sondere Bedeutung erhalten haben. Bekanntlich wurde damals ein Attentatsversuch auf Mussolini gemacht und er hat die biera ckei lübro benutzt, um sich nach dem Angriffe auf seine Person dem römi schen Volke zu zeigen. Mussolini wählte zu seinem Besuch des großen Buchmarktes die Hauptbesuchsstunde des Sonntagvormittags, gerade als die Nachricht von dem Attentatsverfuch und der Verhaftung des Verbrechers das allgemeine Gespräch bildete. Mit einem kleinen Gefolge durchquerte er ohne irgendwelche Absperrung die Menge, die ihm stürmische Ovationen darbrachte, wie sie Nom seit Jahren nicht mehr gehört hat. Mussolini hat an jedem Stande Bücher ge kauft, die für die Büchereien Südtirols bestimmt waren. Der Besuch am Sonntag war so stark, daß zeitweise der Trajansmarkt wegen Uberfüllung geschlossen werden mußte. Namentlich die Abendstunden — bis Mitternacht — haben ungeheure Menschenmengen in die Ruinen einziehen sehe». Die Volksquartiere Trastevere, Prati, Borgo und S. Giovanni hatten eigene Buchmärkte. Die Studenten der Universität hatten sich noch starker als im Vorjahr in den Dienst der Sache gestellt und auch als Verkäufer betätigt. Die römischen Verleger und Buchhändler haben zusammen mit dem Schriftsteller-Syndikat von Latium eine interessante Neue rung eingeführt, welche, den südlichen Verhältnissen angepaßt, eine Werbung bester Art für da§ Buch und Lektüre darstellt. Es ist in dem ruhigsten Teil der großen »Villa Borghese« in Rom, im »Giardino del Lago« auf dem Pincio-Hügel eine Freiluftbibliothek einge richtet worden. Die Freilnftbibliothek und der Lesegarten sind auf den verstorbenen Luigi Valli getauft, der den Gedanken eines Volks lesegartens zuerst aussprach. Inmitten eines Lorbeer- und Myrten gebüsches ist das recht primitive, aber für seine Zwecke vollkommen ausreichende Bibliotheksgebäude nntergebracht. Der »Lesesaal« be steht in einem großen Garten parkähnlichen Charakters, der von einem Gehege umgeben ist und dessen Ausgänge kontrolliert werden. Am Eingang steht: »Gib das Buch wieder, ehe du gehst, und komm mit deinem Freunde wieder, um mehr zu lesen«. Dom Lesegarten steht das l8tituto Lckitoriale dH1anb86 nahe. Die Zahl der Bücher soll noch durch weitere Stiftungen der Verlage vergrößert werden. Die Benutzung des Lesegartens steht jedem Besucher frei. Da der Pincio-Hügel mit seinen Gärten der beliebteste Aufenthalt der Römer im Sommer ist, konnte ein besserer Platz für eine derartige Einrichtung gar nicht gefunden werden. Es soll beabsichtigt sein, in anderen italienischen Städten, und zwar im Stadtpark von Mailand und in den Gärten der Via Caracciolo in Neapel, gleiche Lesegärtcn einzurichten. Für die Kinderbuchausstellung innerhalb der inter nationalen Buchmesse von Florenz war eine Prämiierung der aus stellenden Verlage vorgesehen gewesen. Das Komitee der Jury stand unter dem Vorsitz des Pressechefs Mussolinis und des Vize sekretärs der faschistischen Partei, Professor Marpicati. Im der Be gründung der Preisverteilung heißt es u. a., daß die italienische Ne gierung vor allem an jener Produktion Interesse habe, die den »neuen Italiener« erziehen könne und die daher exst in der Zeit des Faschismus geschrieben und voller Gedanken eines neuen faschistischen Italiens sei. Man habe daher nnr jene Verlage mit Preisen be dacht, die eine solche neue Produktion nach Florenz geschickt haben. Auf Grund dieser Kriterien ist die goldene Medaille der Faschistischen Partei den Fasciogruppen im Auslande (Inbreria ckello 8tato) zuge teilt worden: die goldene Medaille des Nationalen Erziehungsmini steriums ist dem Verlage E. Bemporad-Florenz zugefallen, die goldene Medaille der Stadt Florenz dem Verlag Mondadori-Mailand, vergoldete Silber-Medaillen dem Verlag Boinpiani-Mailand und dem Verlag Corticelli-Mailand, Silbermedaillen dem Verlag Salani- Florenz, der 8oe. Lckitriee Internarionale in Turin und dem Verlag Paravia. Das italienische Handwerksamt schlägt zur Zeit die Gründung einer permanenten Buchausstellung vor. Diese Ausstellung soll nicht so sehr der Verbreitung des Buches dienen, als vielmehr die Auf gabe haben, die technischen Qualitäten der Buchproduktion zu erhöhen. Der Gedanke zu dieser Ausstellung, die als ein Erziehungsunter- 711
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder