212, 10. September 1932. Künftig erscheinende Bücher. «örl-»bt«tt s. d. Lisch» v»chha»del. 3821 Gm Menschenleben 576 Leiben. Mit 2 Lilclenii uncl einem I^aftsimile 6eftekteb k^M 5.50, in deinen NM 8.— „Heinrich Braun liebte die Verborgenheit. Seine Person erachtete er für nichtig. Ihn darstellen heißt seinem Willen zuwiderhandeln. Nicht seinetwegen gebe ich das Bild seines Wesens fremden Augen preis. Es in mir zu verschließen wäre frevelhafter Geiz", schreibt die Verfasserin im Vorwort; und es kann ihr nicht ge nug gedankt werden, daß sie die begreifliche Scheu überwunden und in vollendeter Form ein Lebensbild von vorbildlicher Größe geschaffen hat. Mit Heinrich Brauns Schicksal gibt sie zugleich die Geschichte einer durch Jahrzehnte reichenden historischen und politischen Entwicklung Deutschlands. Aber das Wesentlichste und Bedeut samste in diesem Buche ist die Gestalt des Mannes, des Menschen Heinrich Braun. Das Buch hat die magische Kraft, die von seiner Persönlichkeit ausging: es ist lebendige Gegenwart, geistdurchflutete Wirklichkeit. Hier geschieht das Wunder, daß Leben zu Wort wird, ohne an Leben zu verlieren. Heinrich Braun, der Leben dige, lebt, ein Vorbild und Führer unserer Zeit! Was ihn beseelte: der Drang, unser Dasein groß zu gestalten, die Aufgaben deb Zeit großgesinnt zu lösen, die im menschlichen Leben enthaltenen Werte zu mehren und zu erhöhen, dem geistigen Adel, dem geistigen Reichtum und der geistigen Freiheit die Wege zu bahnen — das alles ist in diesem unerhört reichen Buche festgchalten, das als Tröster und Helfer zu vielen sprechen und ihnen das fast schon Verlorene wicdergcben wird: den Glauben an großes Menschentum! Rainer Wunderlich Verlag in Tübingen Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. SS. Jahrgang.