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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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gegenüber sein soll und kann. Daß man vielfach glaubt, daß sich dies mit einem Organ, das z. B. zugleich Kampfplatz für die Aus tragung innerberuflicher Kämpfe und Gegensätze sein muß, nicht ohne weiteres immer leicht besorgen läßt, geht daraus hervor, daß wiederholt die Schaffung eines besonderen Organs für jene Wir kung nach außen angeregt worden ist. In den 90er Jahren erschien vorübergehend auch eine solche Nebenausgabe des Börsenblatts. In den 100 Jahren der bisherigen Entwicklung ist aber aufs Ganze gesehen diese Frage doch zunächst offen geblieben. Das Börsenblatt hat jene weitere Aufgabe gelegentlich immer wieder mit erfüllen müssen, wie manche in seinen Spalten geführte Ab wehr erkennen läßt. Das »für den deutschen Buchhandel« in sei nem Namen hat deshalb doch eine umfassendere Bedeutung. Nach innen wie nach außen steht daS Börsenblatt seit 100 Jahren im Dienst des deutschen Buchhandels, woran sich nichts zu ändern braucht und nichts schlechter werden soll. Das Bibliothekswesen des 19. Jahrhunderts im Spiegel des Börsenblattes Buchhandel und Bibliotheken sind Diener eines Herrn, des Buches. Ln der Ausdeutung des Begriffes »Buch« stimmen der gute, seiner kulturellen Aufgabe bewußte Buchhandel und die Bibliotheken überein: cS ist das gehaltvolle, das wertvolle Buch, das beide pflegen und zur Wirkung gelangen lassen wollen. Nur in der Art, wie man daS gemeinsame Ziel erreichen will, bestehen Unterschiede: der Buchhandel sucht durch möglichst viele Bücher den einzelnen Menschen, die Bibliothek durch ei» einzelnes Buch möglichst viele Menschen zu bilden. Extensive und intensive Wirt schaft stehen sich gegenüber. Der Buchhändler gleicht dem Groß grundbesitzer auf karger Scholle, der durch Maffenerzeugung einer Art die hohen Unkosten seines Betriebes decken will, die Biblio thek der kleinbäuerlichen Veredelungswirtschaft, die aus beschei denem Besitz eine im Verhältnis hohe Rente gewinnt. Selbstver ständlich sucht der buchhändlerische Großgrundbesitzer seine Käu fer gern dort, wo er auf Dauerabsatz und Sicherheit der Zahlung rechnen kann; die bibliothekarische Veredelungswirtschaft scheint ihm beides zu gewährleisten. So sind es nicht nur ideelle, sondern auch materielle Beziehungen, die dem deutschen Buchhandel das Tun und Treiben der Bibliotheken überhaupt, wie das der deut schen insbesondere interessant machen und den bestellten Wächter des deutschen Buchhandels, das Börsenblatt, von seiner Geburt an veranlaßtcn, über alle wichtigen Ereignisse des bibliothekari schen Lebens zu berichten. Für uns Bibliothekare ist es wiederum fesselnd zu sehen, was berichtet, wie berichtet und von wem be richtet wird, doppelt fesselnd, weil wir durch das Börsenblatt meist die Stimme einer weiteren Öffentlichkeit - vertreten durch Auszüge aus Zeitungelt und Zeitschriften - vernehmen. Ver gangene, fast vergessene Zeiten tauchen auf, wenn wir heute die alten Jahrgänge des Börsenblattes durchblättern und die dort abgedruckten Nachrichten aus dem Bibliotheksleben lesen. Und doch wäre ohne das Vergangene das Heutige nicht! DaS deutsche Bibliothekswesen der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts scheint ein DornröSchcndasein geführt zu haben. Wir finden in den ersten Jahrgängen des Börsenblattes Mittei lungen über die Bibliotheque Nationale in Paris, über die Biblio thek in Uppsala, die Klosterbibliothcken in Portugal, spanische Bibliotheken, eine Bibliothek in Algier, die Bibliothek des Briti schen Museums in London, Handschriften der französischen Biblio theken, über deutsche Bibliotheken nichts. Endlich in Jahrgang 8 vom Jahre 1841, der uns auf Spalte 1564 darüber belehrt, daß man 8ooJahre braucht, um die Bücher der Bibliotheque Nationale 2S8 durchzulesen, erfahren wir aus Deutschland, daß die »große König liche Bibliothek« in Berlin aus den Beständen der Bibliothek des Königs Friedrich Wilhelm III. ergänzt werden soll. Der Jahrgang 1841 bringtauch den ersten größeren Aufsatz über Bibliotheken, eine »Übersicht der vorzüglichen Bibliotheken Deutschlands und der Schweiz« in mehreren Fortsetzungen. »Die größeren öffentlichen Bibliotheken, deren künftighin keine einigermaßen bedeutende Stadt wird entbehren können, werden fast die einzigen sein, an welche sich der Buchhändler wegen des Absatzes der von ihm ver legten umfänglicheren wissenschaftlichen Werke zu wenden hat; und hauptsächlich in dieser letzten Beziehung ist das nachfolgende Verzeichnis unternommen«, so begründet der leider nicht genannte Verfasser seinen Versuch. Die Bibliotheken werden ermuntert, in ihrem »schätzbaren« Organ, dem Serapeum, fortlaufend Mittei lungen nicht nur über das BibliothekSpersonal, sondern auch über ihre Anstalten selbst zu bringen. Die Liste enthält die Namen von rund 100 Bibliotheken in 86 Städten, darunter auch verschiedene große Gymnasialbibliothcken u. a. mit Bemerkungen über ihre Geschichte, den Zuwachs, Bändczahl und mit den Namen der augenblicklichen Bibliothekare. Den Ruhm, die bedeutendste Biblio thek des deutschsprachigen Gebietes zu sein, hat die Hofbibliothek München, mit 600000 Bänden, 18 000 Handschriften und über 12000 Inkunabeln »nach der Pariser Bibliothek an Größe die zweite in der Welt«. Ein Nachtrag in Jahrgang 1842, Spalte 72; bis 726, bringt noch eine Anzahl österreichische Orte mit größeren Stiftsbibliotheken. Der Universitätsbibliothek in Jena scheint es damals besonders schlecht gegangen zu sein - oder hat ihr der Verfasser nahe gestanden? -, denn ihr wird ausdrücklich beschei nigt, daß sie eines kräftigen SchutzredncrS auf dem Weimarer Landtage bedürftig sei »theils für eine größere Geld-Unterstützung, theils für Versetzung vieler schätzbarer Bücher aus dem höchst feuchten Erd-Geschoffe«. Das prompte Erscheinen von Petzholdts Adreßbuch - besprochen im Jahrgang 184z - wird den Schreiber des Aufsatzes erfreut haben. Eine Übersicht über die Bibliotheken Wiens nach Angaben der 2. Auflage des Werkes »Acht Tage in Wien« erscheint im Jg. 1844, Seite ^457/58. Die beiden nächsten Jahrzehnte bringen außer kleineren No tizen nur zwei größere Aufsätze, je einen Abdruck aus einer Zei tung und einer Zeitschrift. In deni Zeitungsaufsatz wird der Kata log der Bibliothek des Britischen Museums einer scharfen Kritik unterzogen (Jg. i8;s, S. 2206/07). Der Jahrgang 1869 des Bör senblattes behandelt das Thema »Pflichtexemplar« in zahlreichen
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