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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1944
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- 1944-06-28
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- 28.06.1944
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Deutsche Literatur- und Kulturpreise Von Curl Slreubel Ein neuer Beweis für die Unersehiitterlichkeit unseres Glaubens an die Zukunft des deutschen Volkes und an die Aufrechterhaltung seiner kulturpolitischen Stellung sind auch die in den lebten Monaten wieder zur Verteilung ge kommenen deutschen Literatur- und Kulturpreise. Mag der Bombenterror auch in den Städten unerse^liche Zeugen einer großen europäischen Kultur zu Schutt und Asche machen, der deutsche Kulturwille und sein schöpferischer Ausdruck werden aber lebendig bleiben. Nichts kann die Kraft des deutschen geistigen Lebens brechen. Kunst und Wissenschaft sind — wie der Leiter des Hauptkulturamtes der NSDAP., H-Brigadeführer Cerff, vor kurzem auf der Abschlußkundgebung der Dresdner, Vortragsreihe „Die* Kunst des Reiches“ ausführte - nicht nur Werte an sich, sondern auch Waffen im geistigen und seelischen Ringen des Reiches. Alle Kulturwerte sind vom bolschewisti schen Osten und von der westlichen Dekadenz bedroht. Hinwendung zu Kunst und Wissenschaft bedeutet nicht eine Flucht aus der Zeit, sie ist vielmehr eine Kraftquelle für die Zeit. Alle große und echte Kunst kommt aus dem Glauben. Der Künstler muß nicht nur ein Könner, sondern auch ein Künder sein. In der Zeit vom 1. Januar 1944 bis heute gelangten wieder sechsunddreißig deutsche Literatur- und Kulturpreise zur Verteilung, von denen eine Anzahl erst jetjt neu ge stiftet worden ist - ein Zeichen für die ungebrochene Kraft des deutschen Geisteslebens im fünften Kriegsjahr! * Theodor von Billruth-Preis der Stadt Wien Am 6. Februar 1944, dem fünfzigsten Todestage des bekannten Wiener Arzte6 und Chirurgen Theodor Billroth, verkündete Bürger meister ßlasohke namens des Reichsleiters Baldur von Schirach und der Stadt Wien im Hause der Wiener Ärzteschaft die Stiftung eines Theodor von Billroth-Preiscs. Der Preis wird alljährlich am 26. April, dem Ge burtstag des großen Arztes, für eine überragende, der medizinischen Wissenschaft neue Wege weisende Leistung verliehen. Der erste Träger dieses Preises ist Professor Dr. A d o 1 f I. o r e n z in Wien. Anläßlich des neunzigsten Geburtstages des Nestors der Wiener Ärzteschaft und Begründers der deutschen Orthopädie veranstaltete die Wiener Medizinische Gesellschaft eine Festsitjung, in der der Bür germeister der Stadt Wien, Dipl.-Ing. Blaschke, die Verleihung an Pro fessor Lorenz in Würdigung, seines Lebenswerkes auf ärztlichem Ge biete verkündete. Braunschweig. Kunstpreis der Stadt Aus Anlaß der Eröffnung der Braunschweiger Kunstausstellung wurde der Kunstpreis der Stadt Braunschweig 1943 vergeben. Er wurde dem ordentlichen Professor und Bildhauer an der Technischen Hoch schule in Braunschweig, Jakoh Hofmann, zugesprochen. Hofmann ist der Schöpfer einer ganzen Reihe monumentaler Bildwerke und meisterlicher Bildnisbüsten. John Brinckmun-Preis Der John Brinckman-Preis für das Jahr 1943 ist jetjt in Schwerin zum ersten Male für künstlerische handwerkliche Gestaltuirg vergeben worden. Er fiel an den Tischlermeister Carl Schmidt in Güstrow i. Meckl. Darmstadt. Kulturpreis der Stadt In feierlicher Ratsherrensi^ung im Rathaussaal wurde der Kultur preis der Landeshauptstadt Darmstadt für das Jahr 1943 verliehen. Preisträger ist der seit Jahrzehnten in Darmstadt ansässige Ratsherr Kunstmaler Professor Adolf Beyer, der sich große Verdienste um die bildende Kunst erworben hat und sich stets für eine deutschbewußte Kunst, unbeirrt um die Zeitströmungen, betätigte. Joseph von Eichendorf {-Preis Im Rahmen einer eindrucksvollen Feier, an der neben Gauleiter und Reichsstatthalter Konrad Henlein führende Vertreter des öffent lichen und wissenschaftlichen Lebens teilnahmcn, wurde am 12. Februar im Großen Saal des Langemarck-Hauses in Prag der Joseph von Eichendorff-Preis der Johann Wolfgang Goethe-Stiftung für die Jahre 1941, 1942 und 1943 durch die Deutsche Karls-Universität verliehen. Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Klausing, verkündete die Preis träger: Als Preisträger für das Jahr 1941 den bekannten Volkslicclforscher Dr. W alter Hensel. der in Anerkennung seiner Verdienste um die Wiedererweckung des Volksliedes, die Schaffung der Deutschen Sing bewegung und die damit verbundene Stärkung des Glaubens vor allem der sudetendeutschen Jugend in ihrem harten SchicksaUkampf um die Freiheit ihres Landes den Preis zugesprochen erhielt. Als Preisträger für das Jahr 1942 wurde Prof. Dr. Erich Gierach benannt. Gierach hat kurz vor seinem allzufrühen Tod im Dezember 1943 von der Zuerkennung des Preises Kenntnis bekommen. Der Verstorbene ist durch seine zahlreichen Veröffentlichungen über das Sudetenland sowie die deutsche Sprache bekannt geworden. Der dritte Preisträger, der mit dem Preis für das Jahr 1943 aus gezeichnet wurde, ist Prof. Dr. Emil Lehmann, der in Aner kennung seiner Verdienste als Volkstumsforscher, Volksbildner und Heimat- und Greuzlandkämpfer im sudetendeutschen Kampf.den Preis erhielt. von Eicken-Preis Dem Direktor des Physiologisch-Chemischen Instituts der Uni versität Rostock, Professor Dr. P. H o 1 t z, und seinem Assistenten Dr. K. C r e d n e r ist vom Kuratorium der von Eicken-Stiftung der dies jährige Preis in Höhe von RM 2000. - für Pharmakologie verliehen worden für die Arbeit: „Die enzymatische Entstehung von Oxytyramin und die physiologische Bedeutung der Dopadoearboxilase“. Essen. Literarisches Förderungswerk der Stadt Die Stadt bat zur Förderung und Ehrung heimischen Schrifttums jährlich einen Sonderbetrag im Rahmen der Aufgabenbereiche der Stadtbüchereien zur Verfügung gestellt. Der Betrag soll jährlich ver geben werden an Dichter und Schriftsteller, die in Essen wirken, ge gebenenfalls auch an Autoren, die außerhalb Essens tätig sind, deren Schaffen jedoch in Beziehung steht zur Stadt Essen oder ihrem Lebens raum. Es sollen in erster Linie Werke der Dichtkunst, also Roman, Lyrik, Epos, Drama, berücksichtigt werden; doch können auch Sach darstellungen und wissenschaftliche Arbeiten heimischer Autoren ein- bezpgen werden. Es sollen auch neben anerkannten junge, ringende Talente gefördert und angesporut werden. Dem Förderungswerk steht der Gedanke voran, daß den Städten künftig nicht allein die Verpflichtung erwächst, ihre zerstörten Mauern wieder aufzurichten, sondern dieser veränderten äußeren Erscheinung auch die Seele der Stadt zu erhalten und neu zu entfalten in einem eigenwüchsigen Kulturleben. In einer Sonderveranstaltung im Festsaal des Folkwang-Mu3eums in Essen am 2. Januar wurde dem aus Mitteldeutschland stammenden Dichter Wolf von Niebelschülz, der gleichzeitig aus seinen Werken vorlas, als erstem die Förderung zuteil. Fulda. Kulturpreis der Stadt Am 19. März wurde die Festwoche eröffnet, die anläßlich des 1200- jährigen Bestehens der Stadt Fulda in kriegsbedingt schlichter Weise durchgeführt wurde, ln einem Festakt im großen Stadtsaal gab Bür germeister Ehser die Schaffung eines Kulturpreises für die Stadt Fuld i bekannt, dessen erster Träger Ingenieur Ferdinand Schneider, ein Pionier auf dem Gebiete der drahtlosen W'cllentechnik, ist. Ferdi nand Schneider, der noch vor Marconi die drahtlose Telegraphie ent deckt hat, konnte in der Veranstaltung selbst den Preis enlgegen- nehinen. Der heute sechsundsiebzigjährige Erfinder wurde gleichzeitig zum Ehrenmitglied des Fuldaer Heimatbundes ernannt. Grillparzer-Preis der Stadt Wien Dem Dichter Dr. h. c. Erwin Guido Kolbenheyer ist anläßlich seines fünfundsechzigsten Geburtstages (30. Dezember 1943) von Reichsstatthalter Baldur von Schirach die namens der Stadt Wien gewidmete Prinz-Eugen-Medaille der Stadt Wien und der ihm gleich zeitig zuerkannte Crillparzer-Preis der Stadt Wien für das Jahr 1944 am 15. Januar 1944 durch Bürgermeister Blaschke im Haus des Dichter» in Solln bei München überreicht worden. Aus cler Verleihungsurkunde geht hervor, daß die Prinz-Eugen- Medaille dem Dichter in Würdigung seiner Bedeutung für das kultu relle Leben des deutschen Volkes, als Denker und Künder deutscheu Geistes gewidmet wurde. Der Grillparzer-Preis wurde Kolbenheyer nach dem Wortlaut der Urkunde in W'ürdigung seines dichterischen Lebenswerkes verliehen. Klaus Groth-Preis Im Rahmen einer Gedenkfeier, die von der Vereinigung Nieder deutsches Hamburg dem 125. Geburtstag von Klaus Groth gewidmet war, fand atn 14. April in Hamburg die Verleihung des Klaus Groth- Preiscs 1944 statt. Preisträger ist der aus Lilienthal bei Bremen ge bürtige Dichter Moritz Jahn, der aus Anlaß seines sechzigsten Ge burtstages am 27. März schon durch die Verleihung des Münchhausen- Preises und die Ernennung zum Ehrendoktor der philosophischen Fa kultät der Universität Göttingen geehrt wurde. Mit Morit; Jahn, der nach Christine Koch und Hermann Claudius der dritte Träger des 1939 gestifteten Klaus Groth-Preises ist, wurde ein Dichter dc6 niederdeutschen Raumes bedacht, der mit seinen Ge- dichtbänden „Ulenspegel un Jan Dood“ sowie seinem „Unkepunz“ das plattdeutsche Gedicht zu neuer Blüte brachte und, wie seine Prosa- 106 Börsenbl. f. d. Dt. Bucbh. Nr. 50. Mittwoch, den 28. Juni 194t.
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