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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1932
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- 1932-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1932
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1932 - Monat1932-10 - Tag1932-10-15
 
 
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                              MfMMMmDtlltsltM VMKaM Nr. 242 <N. 143). Leipzig. Sonnabend den IS. Oktober 1932. sss. Jahrgang. RälMLoueller Teil Bekanntmachung der Geschäftsstelle betr.: Deutsche Forderungen in Ungarn Als Unterlagen für Verhandlungen, die dem beschleunigten Einzug der ungarischen Schulden an deutsche Verleger und Buch händler dienen, werden umgehend folgende Angaben be nötigt: 1. sind alle Forderungen r eichsdeutscher Firmen zu melden, die 1000 Pengö nicht überschreiten, 2. davon getrennt alle Forderungen über 1000 Pengö. Aus den Meldungen muß ersichtlich sein: a) Firma des Gläubigers; b) Adresse oder Firma des Schuldners; v) die Höhe der Forderung; <l) wann die Forderung entstanden ist; s) Fälligleit der Forderung; k) ob und wann die Forderung der Reichsbank gemäß der Bekanntmachung des Reichsbank-Direktoriums vom ll. Juni 1032 mit den hierfür ausgegebenen Formu laren gemeldet wurde. (Die Reichsbank ließ sich alle bis zum 31. Dezember 1932 fälligen Auslandforderungen nach dem Stande vom 15. Juni 1932 melden.) Diese Angaben werden von uns streng vertraulich behandelt. Es liegt aber im Gesamtinteresse, uns die Meldungen sofort und lückenlos zu erstatten. Bis Mittwoch, den 19. Oktober 1932, müßten die Meldun gen in der Gcschästsstclle in Leipzig sein. Leipzig, den 14. Oktober 1932. vr. Heß. Zur Wirtschaftslage. Von Pros. vi. G. M e n z. (Das Ankurbelungsproblcm — Die Weltwirtschastskonscrenz — Buchgewcrbliches — Die Kulturetats.s Mit einer gewissen Spannung hält man jetzt schon Ausschau nach Anzeichen sür eine positive Wirkung der Ankurbe lungsmaßnahmen der Reichsregierung. Man wird sich aber darüber im klaren sein müssen, daß statistische Belege noch nicht vorliegen können. In den Statistiken, die ohne hin stets erst in einem gewissen Abstand veröffentlicht werden, können Auswirkungen der Maßnahmen, die das Unternehmer tum von jetzt an auf Grund der Regierungsverordnungen wirk lich trifft, außerdem schwerlich sofort, sondern erst nach einiger Zeit ihren Niederschlag finden und sichtbar werden. Wer also nur Zahlen als beweiskräftig gelten lassen will, muß zunächst warten, demgemäß aber auch nrit dem Urteil zurückhalten. Es dürfte unter diesen Umständen auch richtiger sein, in der Be wertung der jüngsten Zahlen des Arbeitsmarktes einige Zurück haltung zu üben. Nichts wäre verfehlter als voreiliger, auf Trugschlüssen aufbaucnder Optimismus. In welchem Umfang tat sächlich schon eine Entlastung des Arbeitsmarktes, eine Rückbil dung der Arbeitslosigkeit, cingetreten sein möchte, kann erst eine sehr eingehende Prüfung der Einzelheiten erweisen. An sich ist es unter allen Umständen schon ein Gewinn, wenn weitere Frei setzung von Arbeitskräften vermieden und verhütet werden konnte. Läßt sich das als Folge des neuen Regierungskurses erweisen, so ist tatsächlich ein erster Ersolg da, den man auch als zunächst völlig ausreichend bezeichnen könnte. Weckung neuen Ver trauens und Wiederbelebung der Unternehmungslust war ja erstes, wenn nicht einziges Ziel der Regierungspolitik. Luther wie Papen appellierten in erster Linie an die Selbsthilfe des Unternehmertums. Die Wirtschaft selbst muß sich wieder regen. Nur das kann ja dann auch in den Statistiken sichtbar werden. Darin kommt auch der Unterschied zwischen törichtem, unberech tigtem Optimismus, der meint, es sei schon alles erledigt, und jenem Mut und Selbstvertrauen, auf die es wirklich ankommt, zum Ausdruck. Trügen aber nicht alle Zeichen, so ist wirklich ein Auftrieb in dieser Hinsicht bereits nachweisbar. Man hört an mehr als einer Stelle, daß eine gewisse Belebung fühlbar wird. Entscheidend ist dann, daß sie nicht vorzeitig wieder ver sandet. Es steht zu viel aus dem Spiele. Daß noch keineswegs alle Schwierigkeiten behoben sind und daß noch Anlaß genug zur Besorgnis vorhanden ist, wird nie mand bestreiten, der die Dinge nimmt, wie sie wirklich sind, und den Problemen klar ins Auge zu sehen gewöhnt ist. Das gilt sür die Innen- wie die Außenpolitik. Gerade bei einer solchen Zu sammenschau aller Einzelfragen zeigt sich aber auch, daß man der Lage nicht gerecht wird, wenn man die Maßnahmen der Re gierung nur getrennt für sich kritisiert und die Bewertung nur auf jede für sich absteckt. Es muß wirklich die Politik der Re gierung als Ganzes genommen werden, wenn man klar sehen will. Da wird freilich sofort eine nicht unbedenkliche Schwäche oder wenigstens ein Schönheitsfehler sichtbar. Man kann nicht sagen, daß alle Verlautbarungen der Regierung wirklich immer eine eindeutige Linie eingehalten hätten. Warmbold sprach anders als Braun, Schleicher anders als Neurath. Sollten da hinter unüberbrückbare Gegensätze stecken, so wäre das zu be dauern. Handelt es sich nur um Temperamentsunterschiede des Ausdrucks, so kann man im großen Ziel doch wohl auf die Ein heitlichkeit vertrauen, die unerläßliche Voraussetzung des Erfolgs ist. Die Äußerungen des Reichskanzlers selbst zeigten bisher er freulicherweise noch -immer die große gemeinsame Linie. Das gilt insbesondere für die letzte große Rede in München. Hier zeigte er vor allem, wie auch die Haltung in der Abrüstungsfrage letzten Endes mit im Rahmen der Bestrebungen zur Wieder belebung der Wirtschaft steht. Beruhigend wirkt ebenso die Ver sicherung, daß die der Landwirtschaft bewilligten Kontingente keine grundsätzliche, endgültige Umstellung unserer Handelsver tragspolitik bedeuten sollen, daß sie vielmehr nur vorübergehend Mittel zum Zweck sind, um die Bewegung gegen die Hochschutz zollpolitik der Welt zu verstärken. Auf diese außenpolitischen Zu sammenhänge, die im übrigen auch bei der Zinsabschlagzahlung an die Landwirtschaft eine Rolle spielen, wird noch zurückzukommen sein. Innenpolitisch ist in erster Linie auf die Verfafsungs- reformfrage einzugehen. Der Reichsetat ist zwar mit Hilfe nochmaliger Abstriche ins Gleichgewicht gebracht worden. Es ist aber zu befürchten, daß die Einnahmen die geschätzten Umsätze nicht erreichen und daß dadurch ein neues Defizit von etwa 500 Millionen entstehen könnte. Dazu kommt die unbefriedigende Lage der Länder- und Gemeindefinanzen. Dagegen ist mit bloßer Etatsarithmetik nicht mehr auszukommen, zumal nachdem mit den Steuerscheinen — über sie berichtete neulich Rechtsanwalt vr. Runge — die künftige Etatsgestaltung weitgehend vorbe lastet ist. Das erklärt die unbedingte Notwendigkeit, Erleich terung durch die längst brennende Reichs- und Verwaltungs- 749
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