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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1932
- Strukturtyp
 - Ausgabe
 - Band
 - 1932-10-22
 - Erscheinungsdatum
 - 22.10.1932
 - Sprache
 - Deutsch
 - Sammlungen
 - LDP: Zeitungen
 - Zeitungen
 - Saxonica
 - Digitalisat
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 - PURL
 - http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19321022
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 - urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193210225
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 - oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19321022
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 - Lizenz-/Rechtehinweis
 - Urheberrechtsschutz 1.0
 
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel 
- Jahr1932 
- Monat1932-10 
- Tag1932-10-22
 
 
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                              248, 22. Oktober 1932. Redakttoneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 10. Welche Fragen möchten Sie anders gestellt haben und wie? 11. Worüber möchten Sie gern Auskunft haben? Antwort bis 1«. Oktober 32 an Herrn Friedrich Rei- nccke, Magdeburg, Breiter Weg 135. Antwort und sämtliche Anlagen sind mitJhrerGruppen- n u m m e r zu versehen. Den Fragebogen behalten Sie zurück. Die Antwort ist der Reihe nach mit den Nummern der einzelnen Fragen dixses Bogens zu geben, und zwar mit Durchschlagen isür die Teilnehmer Ihrer Gruppe). An diesem Fragebogen ist nicht viel zu erläutern. Ae Gruppennummer ist nötig, damit die Antworten bestimmt in der gleichen Gruppe verteilt werden und nicht irrtümlich einmal die Antwort eines Kollegen in eine andere Gruppe gerät, in der ein Kollege der gleichen Stadt ist. Sie ist auch wogen der leichteren Kontrolle des pünktlichen und richtigen Eingangs der Ant worten erforderlich. Bei der Frage 1, die besser in der Mehr zahl stehen sollte, fehlt noch »durch Versendung zur Ansicht?«. Die Frage ä ist sehr wesentlich, weil einige Buchhändler mit der Ausführung ihrer Rundschreiben vorbildlich auf der Höhe der Zeit sind, andere aber diese kaum versenden und dann nicht in der richtigen guten Form. Die Vorbereitungen sür das Weih- nachtsgeschäst fallen selbstverständlich in späteren Fragebogen fort. Diese Fragen zeigen aber, daß auch der Buchhandel als Saijongeschäst nicht das ganze Jahr hindurch den gleichen Fragebogen benutzen kann. Die Fragen 8—11 sollen zur Mit arbeit auch am Fragebogen 'anregen. Nun wird sofort eingewendet werden, warum nicht die ein zelnen Gruppen unter sich den Austausch vornehmen, warum die Antworten aller Gruppen erst einer Stelle zugeleitet und dann wieder verteilt werden müssen. Diese Maßnahme hat ver schiedene Gründe und beruht auf jahrelangen Erfahrungen, die ich selbst mit den Kollegen hatte, mit denen ich einen Austausch anstrebte und auch entging: der Gebende war ich in den meisten Fällen, und doch schlief der Austausch wieder ein, weil der andere zu bequem war, keine oder zu wenig Gegenleistung bot, nicht gern »etwas verraten« wollte usw. Erst in den letzten Jahren ist es mir gelungen, einen kleinen Kreis zu bilden, der regelmäßig alle seine Erfahrungen unmittelbar austauscht: Werberundschrei- ben, Werbemaßnahmen, Schaufensterdekorationen und Plakate, Verkaufserfolge usw. Und erst seitdem dieser engere Kreis be steht, hat der Austausch auch wirklich Nutzen. Würden sich also im Verband nur Gruppen bilden, so würde der Austausch doch bestimmt wieder recht bald eiuschlaseu, wenn nicht eine Stchle da wäre, die kontrolliert, anregt, feste Termine zum Austausch setzt, die geeigneten Kollegen in einer Gruppe zusammen bringt usw. Bedingung für den guten Verlauf des Austausches bleibt immer der feste Wille zur Arbeit und Gegenleistung, das volle Vertrauen zu den anderen Teilnehmern der Gruppe, das Be wußtsein »wir wollen uns helfen«. Jeder Teilnehmer muß die unbedingte Sicherheit haben, daß sein« Maßnahmen in dem Kreis seiner Gruppe streng vertraulich behandelt und nicht zur Konkurrenz getragen werden. Wir sind zur Zeit in sieben Grup pen zusammengeschlossen, von denen fast jede elf Teilnehmer hat. Die Zusammensetzung der Gruppen ist nach den Wünschen der Mitglieder erfolgt, soweit sich diese berücksichtigen ließen. Dabei wäre es falsch zu sagen, daß die Kleinstadt nicht zur Großstadt paßt. Ich habe im Gegenteil in meinem schon länger bestehenden Kreis die Erfahrung gemacht, daß es geradezu erstaunlich ist, was zum Teil in der Kleinstadt geleistet wird, wie der Buch händler in der Kleinstadt immer wieder nachsinnt, den etwa kleiner werdenden Buchumsatz durch neue Tätigkeit, durch Hin zunehmen irgendwelcher Zweige zu ersetzen, auszugleichen. Das ist gewiß nicht überall so, aber es ist erfreulich, anzuerkennen, daß es äußerst tüchtige Buchhändler in den sogenannten »Pro- vinzostädten gibt, hinter denen sich viele Buchhändler der Groß stadt beschämt verstecken müssen. So konnte ich denn auch dafür sorgen, daß in jeder Gruppe einige rührige Sortimenter sitzen, die gewissermaßen den Sauerteig bilden. Daß sich zu mir weit mehr Teilnehmer meldeten, als ich in meinen Kreis aufneh men konnte, war vorauszusehen, durfte und konnte aber nicht berücksichtigt werden. Mein Kreis wurde die Stammgruppe, die sich in der Arbeit schon bewährt hat. Daß ich die Gruppen nicht sich selbst überließ, sondern alle Antworten an mich einsenden lasse, hat noch die pädagogische Absicht, Gruppen, die nicht so arbeiten, wie erwartet werden müßte, dazu anzuregen, ihnen neues Leben durch irgendwelche Änderungen in der Zusammensetzung, durch Mitteilungen eigener Maßnahmen zu geben; kurz, die Arbeit der einzelnen Gruppen zu überwachen und wenn nötig zu beleben, auch Mitglieder, die zu säumig sind, die die Arbeit und das gute Einvernehmen der Gruppe stören oder hindern, abfallen zu lassen. Daß einige Teil nehmer wieder abfallen werden, ist mir völlig klar, 'aber durch aus nicht zum Nachteil der übrigen Teilnehmer; denn die Rüh rigen werden bestimmt über die Erfolge zufrieden sein, welche unsere Arbeit zeitigt. Den anderen aber ist nicht zu helfen, da sie selbst Werbung, die längst zur notwendigen, unvermeidbaren Arbeit geworden ist, noch scheuen, also nicht mehr oder noch nicht aus der Höhe find. Inzwischen sind die Antworten des ersten Fragebogens aus- getaujcht worden, und es ist manches daraus zu erkennen. So ist vor allem erfreulich, wie rege die meisten Mitarbeiten und vor allem in ihrem Geschäst nicht rasten, nicht darauf warten, daß die Kunden zu ihnen kommen. Ein Wettbewerb setzt nun unter den Teilnehmern ein; der Erfolg und der Anreiz sind da, denn es ist verblüffend, was einzelne heute noch leisten. Auch jetzt werden immer noch Posten von Büchern verkauft und oft an Stellen, an denen man es nicht vermutete. Werbebviefe und Schausensterphotos werden künftig mehr im Austausch beiliegen, weil für diesen erst einmal die nötige Anzahl mit vorgesehen und zurückgelegt werden muß. Künftig wird auch die Beschäf tigung mit den Fragen über den ganzen Monat hinaus eher Notizen und Anregungen ermöglichen als beim ersten Bogen, der doch mehr unvorbereitet ins Haus kam und jeden vor ihm noch unbekannte Fragen stellte. Die Fragen 9—11 sind unbedingt nötig; sie regen zur Mit arbeit an, machen die Abwechslung leichter, den Verlauf inter essanter und vielseitiger. Die Frage 11 hat so viele Fragen der Teilnehmer auswerfen lassen, daß zu deren Ausstellung zwei Blatt nötig sein werden. Von den hauptsächlichsten Wünschen nach Auskunft sei hier erwähnt: Umsatzrückgang, Einbringen von Außenständen guter Kunden, Buchverleih, Lesezirkel, Zeitschrif ten, Kunstgewerbe, Äunfthandel, Papierwaren, humoristische Ro mane, Heimatbücher, Mädchen- und Jugendschriften, Werbe briese, Kinowerbung, unvorteilhafte Angebote, mangelndes Ent gegenkommen von Verlegern. Das läßt erkennen, daß dauernd Fachsragen und Zweifel auftauchen, daß wir in einer Zeit leben, die mehr Tempo hat als früher, die schnelleres Anpacken und Umstellen erfordert, in der man sich aber um so lieber die Erfah rungen eines Kollegen zunutze machen will. Jetzt erst erhalte ich eine wahre Vorstellung über die Mit glieder des Verbandes, eine ganz andere Kenntnis über das Leben im Verbandsbezirk. Wenn ich so den hohen Stoß der Ant worten von fast 80 Teilnehmern überblicke, und erkenne, wie jeder nach außen wirkt, die Kunden sür das Buch heranzuholen, dann muß ich an das fleißige Volk der Ameisen denken, die so zielbewußt ihrer Beute nachjagen und so oft vereint schwere Lasten auf sich nehmen, vereint weiterschleppen und ihr Ziel ver eint erreichen. Auch dieses Bereintsein ist es, das in unserem Er fahrungsaustausch uns über die schweren Lasten der Zeit hin weghelfen soll, das uns die schweren Lasten tragen Helsen soll, die auch uns fast erdrücken. Das Verhältnis unter den Kollegen des Verbandes wird ein viel engeres werden, weil sich Vertrauen zu Vertrauen findet. In al l e n K r e i s v e r e i n e n, wo das Wirken nicht nur der bloßen Erfüllung jener Paragraphen der Satzung dient, welche die Ordnung aufrechterhalten sollen, sondern aus der wirklichen Praxis der Mitglieder herauswächst, herrscht heute bei den Versammlungen und Veranstaltungen reges Leben und star ker Besuch. Ich habe aus eigener bester Überzeugung immer den Besuch der Tagungen und Zusammenkünfte empfehlen können, weil ich durch die Aussprache mit Kollegen regelmäßig etwas Förderndes mit nach Hause nehmen konnte, das letztemal gar ein halbes Dutzend wesentliche Tips — wohl weil der vorgeschla gene Erfahrungsaustausch schon das Feld dafür aufgelockert und vorbereitet hatte. Diesen Erfahrungsaustausch im mündlichen 787
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