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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1935
- Strukturtyp
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- 1935-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1935
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- Deutsch
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30, 5. Februar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. fähig und nutzbringend ist. Und wie ich weiter oben schon erwähnte, kann auch der kleine Sortimenter, der über nur geringe Mittel für Werbung verfügt, derartige Kataloge von den betreffenden Kollegen beziehen. Ta er die Möglichkeit hat, sich den Alleinvertrieb in seiner Stadl zu sichern, wirkt der Katalog mit eingedruckter Firma durch aus als ein eigener Weihnachtskatalog, der seiner Firma, die ihn ver schickt, Erfolg bringt. Non besonderer Wichtigkeit scheint mir noch die Frage, an men die Kataloge gesandt werden sollen. Unentbehrlich ist dazu eine Kun- denkarrei, die ständig und peinlich aus dem laufenden gehalten wer den muß. Es macht keine zu großen Schwierigkeiten, mit der Zeit alle die Käufer namentlich zu erfassen, die in der Buchhandlung aus- und eingehen. Wenn diese Kunden den Katalog erhalten, dann kann auch mit einem Erfolg gerechnet werden. Niele Sortimenter lehnen den Versand eines Weihnachtskataloges ab, weil er doch nichts einbringe. Forscht man aber nach dem näheren Grund der Ablehnung, dann er fährt man zunächst die Tatsache, daß kaum ein nennenswertes Ver zeichnis der Geschäftskunden vorhanden ist. Man ließ sich einmal eine Anzahl Kataloge kommen, nahm das Adreßbuch und schrieb die An schriften prominenter Persönlichkeiten ab, von denen man annahm, daß sie auch als Bücherkäufer in Betracht kommen können. Daß es sich dabei in vielen Fällen um Menschen handelte, denen der Name der auf dem Katalog stehenden Firma ein völlig unbekannter Begriff war, wurde außer acht gelassen. Am Ende wunderte sich dann der betreffende Sortimenter über das völlige Versagen seiner »Werbe aktion« und er schwor sich, nie wieder einen Weihnachiskatalog zu versenden. Um also den Gedanken einer allgemeinen Propagierung des Ver sandes von Wcihnachtskatalogen durch das Sortiment durchzuführen, ist es von allergrößter Wichtigkeit, daß die Sortimenter ihre tatsäch lichen Kunden auch namentlich irgendwie aufzeichnen. Wenn dann auch in manchen Fällen sicher weniger Weihnachtskalalüge verschickt wer den, so ist doch anzunehmen, daß der betreffende Sortimenter mehr Freude an seiner Werbung erleben wird, als vorgehend geschildert. Es heißt nicht umsonst »Planmäßigkeit in der Werbung lut not«. — (Und wenn ich mir zum Schluß noch einen kleinen Hinweis erlauben darf, der zwar nicht ganz zur Sache gehört, aber für manchen Kol legen von Nutzen ist, dann möchte ich die Lektüre der »Verkaufs praxis« empfehlen. Diese Hefte enthalten eine Fülle von Anregungen und Erfahrungen, aus denen, und nicht zuletzt, gerade der kleine Buch händler viel lernen kann. Auch wenn es sich um Fälle handelt, die mit dem Buchhandel nicht das Geringste zu tun haben.) Königsberg i. Pr. Otto Dikreiter. 2. Grund der Herausgabe eines eigenen Kataloges. Die in früheren Jahren an meine Kundschaft versandten Weih nachtskataloge, große und weniger umfangreiche, gefielen mir nicht. Sie brachten zwar eine Fülle von Titeln, aber die beigegebenen Be sprechungen waren meist nichtssagende Anpreisungen, oft unerträg liches Waschzettellatein, im besten Fall leere unpersönliche Redens arten. Mein Ziel war, einen Katalog herauszubringen mit an sich lesbaren Besprechungen, die im Leser den Wunsch erwecken, das Buch zu besitzen. Dabei schien mir eine Beschränkung auf eine Auswahl guter Bücher nötig. Ein Sammelsurium von Titeln läßt nicht zur Sammlung kommen. Gerade der wirkliche Bücherliebhaber und damit der beste Bücher käufer lehnt instinktiv Quantität ab, wo er Quali tät sucht. Meine Kundschaft teilte diese Ansicht. Grundsätze der T i t e l a u s w a h l. Hierzu möchte ich den ersten Teil des Vorwortes zu meinem Weihnachtskatalog wiederholen: »Wir teilen eine kleine Liste besonders guter Bücher mit. Nur um zu bitten: kommt und seht selbst. Tenn es gibt noch hundert ebenso gute. Unsere Auswahl kann und will nicht vollständig, sie will und soll nicht einmal objektiv sein. Sie ist sehr persönlich. Denn nur das Persönliche, meinen wir, kann persönlich und lebendig weiterwirken. Wir sprechen von Büchern, die uns ganz besonders froh gemacht haben. Bei keinem hat uns etwas Außeres veranlaßt, es aufzuneh men. Auch »Geschäftsinteresse' nicht. Wir haben tiefe Freude an die sen Büchern erlebt und wollen von dieser Bücher-Freude andere etwas spüren lassen. Das ist alles.« Beschaffung der Besprechung. Ein Katalog, wie er mir vorschwcbtc, kann nicht von mehreren Bearbeitern gemeinsam geschrieben werden. Dabei geht jede Einheit lichkeit verloren. Zur Verwirklichung meiner Pläne gehörte eine Persönlichkeit, die es verstand, Besprechungen im genannten Sinne zu schreiben. Ich hatte das Glück, sie zu finden. 94 U n k o st e n f r a g e. Tie Besprechungen mußten honoriert werden. Aus Ausstattung, Druck, Papier und Umschlag wurde besondere Sorgfalt verwandt. Auch fürs Auge muß eiu Katalog, der für gute Bücher wirbt, erfreu lich und verlockend sein. Ebenso wurden dem Büchlein grundsätzlich keine Inserate beigegeben. So waren die Kosten hoch. Doch gelang es mir bei der Qualität des Kataloges leicht, befreundete Sortimenter in anderen Städten für den Vertrieb zu gewinnen. Dadurch wurden die Unkosten ans das normale Maß zurückgeführt. A ufnahme bei den K u n d e n. Tie Aufnahme bei den Kunden zeigte, daß ich auf dem richtigen Wege war. Man war neugierig geworden, verließ sich aus die Be sprechungen und kaufte mit dem Katalog in der Hand oder durch Übersendung der beigegebenen weihnachtlichen Bestellkarte. Darüber hinaus äußerte man sich mündlich und schriftlich begeistert. Viele be dankten sich ausdrücklich für die Übersendung des kataloges. »... un aufdringlich und warm und aus kultiviertester Kennerschaft heraus werden wir hier beraten ...» — »... wenn man den Katalog zu klappt, weiß man auf einmal dreißig Bücher, die man sich wünschen möchte ...« — »... das Ganze ist so begeisternd, daß ich Ihnen dank bar bin ...« Diese Beispiele aus der Fülle der Urteile. Jena. Walter Biedermann. 3. Dem Wunsche der Schriftleitung des Börsenblattes, einiges über meinen »L i 1 e r a t u r b e r i ch t für A u s l a n d d e u t s ch e« zu berichten, komme ich gerne nach. Fch soll mich kurz fassen. Also nur das Wesentliche. Um seine vornehmste Aufgabe erfüllen zu können, die in aller Welt verstreut lebenden Deutschen mit unserem Schrifttum auf dem laufenden zu halten, braucht das Exportsortiment einen Eigenkalalog, der auf die besonderen Interessen des Auslanddeutschtums Rücksicht nimmt. Schwere wissenschaftliche Literatur kommt also nicht in Frage. Schon eher politische Broschüren, Bücher über die einzelnen Heiinai- gaue, Beschreibungen fremder Länder, Handel und Handwerk, Kalen der und Zeitschriften nicht zu vergessen. Auch kann ich im Eigenkatalog die Hauplrichtung meiner Buchhandlung, Tropenlileratur, pflegen, Mitteilungen über Versand und Zahlungsbedingungen machen u. dgl. Kurz der Katalog muß so eingerichtet sein, daß er draußen gerne und freudig erwartet wird. Ein Hauptgrund für die Herausgabe ist das Gewicht. Beim Ver sand in größerer Auflage darf die 50 Gramm-Grenze, mit Rücksicht auf das erhöhte Auslandporto, nicht überschritten werden. Drittens: Alle Weihnachtskataloge erscheinen erst im Spätherbst, kommen also für die Überseepropaganda nicht in Betracht, da sie erst nach drei bis vier Wochen drüben eintreffen können, also gerade zum Fest. Was nun die Kosten betrifft, so sind diese recht erheblich, da ja die Hauptmenge der Kataloge einzeln mit Anslandporto versandt werden muß. Peinlich bei der Sache ist, die Unkosten werden durch die einlaufendcn Bestellungen nicht mehr gedeckt, da bei den schlechten Wirtschafts- und Währungsvcrhältnissen in den wichtigsten Absatz ländern die Aufträge immer mehr eingeschränkt werden. Aber die alten Beziehungen in aller Welt müssen aufrechterhalten werden, es kommen ja auch mal wieder bessere Zeiten. Ein Ausgleich der Valutaunterschiede durch Scrips oder Erleich terung des Zahlungsverkehrs erscheint zunächst als dringend not wendig, um dem deutschen Schrifttum deu Weg ins Ausland offen zu halten. In wie vielen Fällen muß heute der Auslanddeutsche auf sei» Buch verzichten, weil der geringe Wert der fremden Währung den Preis um ein Mehrfaches überhöht, oder aber die Deviscngesetze des Auslands Zahlungen für Bücher besondere Schwierigkeiten bereiten. »Die Leute können ja die (fremdsprachigen) Landeszeilungen lesen.« Dabei hat der Betreffende vielleicht eigenes Geld, Zinseneinkommen o. ä. in Deutschland, das er nicht zur Bezahlung verwenden darf. Eine Freigabe von Sperrmark zur Bezahlung von deut scher Literatur wäre aus diesem Grunde ernstlich in Erwägung zu ziehen, zumal es sich dabei um einen verhältnismäßig recht geringen Betrag handelt. Er könnte ja auf 100 bis 150 NM jährlich beschränkt werden. Was nun längere Bücherbesprechungen, und die sonst höchst er wünschten Probeseiten betrifft, so sind diese bei dem beschränkten Raum des Katalogs leider nicht möglich. In der Regel muß eine kurze Charakteristik des Buches genügen nnd auch dann reicht, wie fast überall, der Raum nicht. Mit einem gemeinschaftlichen Katalog kann ich mich, nach obigem, für Exportzwecke nicht befreunden, fürs Inland würde ich ihn, wenn nicht zu umfangreich, begrüßen. Hamb n r g. Fr. W. Thadc n.
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