SVK ibi° 32, 7. Februar 1835. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. 60i.LirD8: Leibniz Xeus rtimmsn vds,' «liefen «rkolseeicken komsn: UeldnirkorrrNsr prok. vistrick »IsNnItS, »«srdurg! Egmont Colerus' tiefe Nachdichtung nicht nur der Tatsachen des äußeren Lebens, sondern viel mehr der inneren Tathandlung dieser echt deutschen und daher auch weltumspannenden Schöpfcrpcrsönlichkeit habe ich mit stets lebendiger Anteilnahme und hohem geistigen Genuß gelesen. Ich stimme mit Colerus vollkommen überein, wenn er Leibniz in erster Linie als deutschen Tatmenschen kennzeichnet, der seinem Vaterland zu neuem Aufstieg verhelfen will. Aber darüber hinaus finde ich eine poetische Einfühlung in die vielspältige Dämonie seiner geistigen Persönlichkeit. keiunrcl Ltuciisn: Eben habe ich den „Leibniz" von Colerus durchgclesen und fühle tief, daß es ein überwältigendes Erlebnis für mich gewesen ist. Kein anderer als ein dem großen Leibniz kongenialer Mensch durfte und konnte daran gehen, ihn uns zu malen. Nicht bloß Antlitz und Gestalt. Es ist ihm in faszinierender Weise geglückt, das Ungreifdare und Unsichtbare, den Geist zu malen mit leuchtenden, schillernden Farben. Dergleichen ist mir noch in keinem Roman begegnet. klodsIpi-sisti-Zgsr pi-ok. kf«in v. LckrSciingsr: Ich habe mich sehr an der Darstellung gefreut, die sicher zu dem Besten gehört, was es an solchen Persönlichkeitsrekonstruktionen gibt. Ich halte solche Arbeit sui> spscis ssoorlorirrri betrachtet für wichtiger und dauerhafter als die trockene, „rein wissenschaftliche" Geschichts schreibung. „Da hat man die Teile dann in der Hand — fehlt leider nur das geistige Band." Dieses hat Colerus um ein wichtiges, interessantes Leben geschlungen und dafür gebührt ihm hoher Dank. Ilsrl költgvr: Der Roman Egmont Colerus' gehört zu den außerordentlichsten Büchern, die ich seit Jahrzehnten gelesen habe. Worin liegt das Außerordentliche dieses Buches? Es ist der Genius selber, der dieses Mitgehen erzwingt, es ist die Größe eines Geistes und eines Charakters, die unwiderstehlich fesseln — und der Dichter tut „weiter nichts", als daß er, was war und geschah, gedacht und getan wurde, erzählt. Indem die Totalität eines großen Kopfes, eines Menschen, eines genialen Staatsmannes, eines deutschen Charakters sich darstellt, wird es zu einem Symbol, zu einen,Zeichen, zu einer Gestalt, zu einer wirklich lebenden Gestalt. Mit all dem ist nicht angedeutet, wieviele faszinierende Einzelheiten, wie viel menschliche Herzensschönheit, wieviele Schicksale der in dies ganz große Gemälde verflochtenen Personen sich enthüllen. »snns Usi-tiN kirtsr in «isi- „»istionsi-situng», k,»sn: Der Roman von Egmont Colerus ist berufen, das einzigartige Leben, das wohl nur ein Deutscher führen konnte und das charakteristisch für unsere deutsche Natur ist, unserer Generation wieder nahezubringen. Niemand, der sich mit Muße in das bedeutende Buch versenkt, wird ohne Gewinn von ihm scheiden. Der reichste Gewinn aber ist, daß dieser Lebensroman eines faustischen Genies zu noch tieferer Liebe zum Deutschsein, zu noch üeferer Verpflichtung für unser Land und Volk leitet. knsnr t.!i«NIrs im „«snnoverrcksn «n-sigsr«: Colerus'Buch ist mehr als dichtende Schau und Gestaltung. Dies Buch zu schreiben, das weltenweite Genie Leibniz' einer viel späteren Generation nahezubringen, — das ist schon eine Tat. Und welch ein Bild historischer Kraftlinien, die sich kreuzen und überschneiden! Colerus' Roman erweist es, daß ohne diesen faustischen Menschen das spätere Deutschland, das Deutschland der Klassik, der Romantik und der völkischen Gesinnung nicht denkbar ist. 6.—8. lausen6 / 6Z2 Leiten / OLnrleinellbsnä 6.80