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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1935
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- 1935-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1935
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- Deutsch
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282, b. Dezember 1835. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. t>. Ttschn Buchhandel. Musik-Nachrichten Die Arbeit der Reichsmusikkammer Auf der Arbeitstagung des Neichskultursenats am 16. November haben die Präsidenten der Einzelkammern Bericht über die in zwei jährigem Aufbau geleistete Arbeit erstattet. Ter Präsident der Neichs- musikkammer, vr. Peter Naabe, wies nach dem »Völkischen Be obachter« in seinem Referat zunächst darauf hin, das; die Reichsmusik kammer eigentlich zwei parallel laufende Aufgaben zu bewältigen habe, einerseits die Förderung der Berufsmusikcr, andererseits die Betreuung des gesamten übrigen Gebiets der Musik. Einerseits müsse den Bernfsmusikern der notwendige Berufsschutz gewährt werden, da sie durch Ausübung ihrer Kunst ihr Brot verdienen, andererseits müsse auch die Laienmusik gefordert werden, da das Musizieren der Ausdruck einer der besten Fähigkeiten der Deutschen sei. Es sei ganz natürlich, das; zunächst die erstere Aufgabe bisher überwogen habe und die Musikkammer — eigentlich gegen den Willen ihres Leiters und seiner Mitarbeiter — mehr eine Musikerkammer als eine Musikkammer gewesen sei. Das habe in der Struktur der gesamten Verhältnisse gelegen. Die Neichsmusikkammer habe aber auch der Laienmusikpflege die größte Aufmerksamkeit gewidmet, und zwar ebenso dem Chorwesen wie auch der Laieninstrumentalmusik aller Gattungen. Darüber hinaus habe man sich auch der Besucherorgani sationen angenommen. Eine der Hauptaufgaben der Kammer sei heute die Ausgestaltung der Musikerziehung sowohl in der Schule wie im Hause. Generalmusikdirektor vr. Naabe erwähnte aus der Arbeit der Kammer noch die außerordentlich umfangreiche und wirkungsvolle Arbeitsvermittlung der Neichsmusikkammer, die Gründung von drei zehn Landesorchestern, die Unterbringung von zahlreichen Kapellen in Bädern, die Arbeitsbeschaffung für die Privatmusiklehrerschaft, die Umschulung überflüssiger Privatmusiklehrer und die Einführung ständiger musikalischer Feierstunden und Kunstwochen. Außerordent lich segensreich habe sich die Zusammenarbeit zwischen der Kammer und der staatlich genehmigten Gesellschaft zum Schutze musikalischer Urheberrechte (Stagma) ausgewirkt. Durch Unterstützung von Mu sikern, Druck von Werken unbekannter Komponisten, Vergebung von Stipendien, Gewährung von Ferienaufenthalten und dergleichen mehr konnte ans sozialem Gebiet der Musikerschaft Hilfe gebracht werden. Erweiterung der Münchener Musikbücherei Die Städtische Musikbücherei Münchens, die mit 66 OVO Bänden die stärkste musikalische Volksbibliothek Deutschlands ist, konnte durch Hinzunahme neuer Räume im ersten Stockwerk der Salvatorschule be deutend erweitert werden. Hier befindet sich nun ein großer und Heller Lese- und Arbeitssaal, in dem eine kleine Handbücherei und die wichtigsten Musikzeitschriften aufliegen. Daneben wurde ein Spiel zimmer mit Konzertflügel geschaffen, ein weiterer großer Saal dient Verwaltnngs- und Magazinzwecken. Die neuen Räume wurden kürz lich mit einer musikalischen Feier eröffnet. Nach der Übergabe der Räume an die Öffentlichkeit durch Ratsherrn Reinhard dankte Biblio theksrat vr. Mayerhofer, der Leiter der Städtischen Musikbücherei, der nationalsozialistischen Staötführung, das; sie mit vollem Ver ständnis den durch die wachsende Benützerzahl und die Zunahme der Bestände gesteigerten Bedürfnissen nach Ausdehnung und Verlebendi gung des Betriebes Rechnung getragen habe. Ausstellung „Volk musiziert" in Halle Aus Anlaß der Deutschen Hausmusikwoche veranstaltete die NS- Kulturgemeinöe Halle in ihren ständigen Ausstellungsräumen im Marklschloßchen eine Ausstellung »Volk musiziert«. Tie Ausstellung diente der Verwirklichung des Gedankens neuer deutscher Haus- und Volksmusikpflege. Die Instrumente der verschiedensten Arten von den historischen wertvollen Originalinstrumenlen bis zu den modernsten Formen waren hier wertvoll erläutert durch etwa achtzig zeit genössische Kupferstiche und Oelbilder. Eine Abteilung nannte sich »Noten und Bücher« aus den Gebieten der Haus- und Volksmusik. Eine besondere Abteilung war der Musik der nationalsozialistischen Jugend gewidmet. Handschriften und Erstdrucke vorwiegend von Kom ponisten aus dem Gau Halle-Merseburg vervollständigten die Aus stellung. Einweihung der Militärmusikschule in Bückeburg Am 25. November fand in Bückeburg in Anwesenheit führender Männer aus Partei, Wehrmacht, Staat und Kunstleben die feierliche Einweihung der ersten Militärmusikschule Deutschlands statt, die in dem Gebäude der ehemals Fürstlichen Musikschule untergebracht ist. Bei der Einweihungsfeier im festlich geschmückten Nathaussaal gab Ncichsstatthalter vr. Meyer einen Überblick über Entstehung und Aufgaben dieser ersten Militärmusikschule, die unter der Aufsicht der Neichsmusikkammer stehen werde. Er betonte, daß man diese Schule nach Bückeburg verlegt habe, um die Tradition von Land und Stadt auf dem Gebiete der Musik zu wahren. Ter Präsident der Neichs musikkammer, Prof. Tr. Naabe, überbrachte die Grüße der Kammer und der gesamten deutschen Musikerschaft. Er betonte, das; es die Auf gabe dieser Schule sei, deutsche Jugend in soldatischem Geiste zu großen Musikern und Künstlern heranzubilden. Der erste deutsche Lehrstuhl für Richard Wagners Kunstwerk Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat auf Vorschlag des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und auf Empfehlung des Neichsministeriums für Volksaufklürung und Propaganda der Nordischen Kunsthochschule zu Bremen einen Lehrstuhl für Richard Wagners Kunstwerk angegliedert und den Musikschriftsteller vr. Curt Zimmermann aus diesen Lehrstuhl berufen. Or. Zimmermann wird zu Anfang des neuen Jahres seine Vorlesungen beginnen. Mit dieser Berufung ist der erste Lehrstuhl mit dem ausgesprochenen Zwecke der Förderung des Kunstwerks Richard Wagners an einer deutschen Hochschule errichtet worden. Wirtschaftlicher Aufbau des Musikinstrumentenhandels Am 17. November 1935 hielt der Verband Deutscher Klavier händler eine aus allen Teilen des Reiches besuchte Tagung in Leipzig ab, um im Zuge des ständischen Ausbaues die Überführung des ge nannten Verbandes in die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel zu be schließen. Der neu bestellte Leiter der Fachgruppe 24 Musik der Wirt schaftsgruppe Einzelhandel, Herr Ernst Kühl, Magdeburg, sprach über Ausbau und Aufgaben der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel. Ans der Tagung wurde ferner eingehend die Förderung deutscher Hausmusik und die Frage des Gruppenunterrichts in den Schulen behandelt. Ein amerikanischer Verleger über Bücherschreiben und -verlegen Ein angesehener amerikanischer Buchhändler und Verleger, Edwin Valentine Mitchell in Hartford, Connecticut, hat seine Erfahrun gen in einem kürzlich bei Loring L Mussey, New Jork, erschienenen Buch niedergelegt, das den Titel trägt: »Urs ^rt ok ^utkor8kip«, -Die Kunst der Autorschaft« (128 Seiten, § 1.75). Es ist mit recht gelungenen Holzstichen in altenglischer Art versehen und auch sonst geschmackvoll ausgestattet. Im Begleitwort heißt es: »Auf jedes der 8000 Bücher, die all jährlich in USA. erscheinen, kommt wenigstens ein Dutzend Ma nuskripte, die nie gedruckt werden — die mühsame Arbeit von 96 000 Menschen, die einfach vergeudet ist. Viel von dieser Vergeudung könnte vermieden werden, wenn der strebende Schriftsteller rechtzeitig beraten würde.« Wenn diese nun glauben sollten, in dem Buch zuver lässige Rezepte zum Erfolg zu finden, so werden sie sich freilich ent täuscht sehen. Immerhin enthält es wertvolle Winke für den Anfän ger, aber ein besonderer Reiz liegt in dem, was der Verfasser von berühmten Autoren fast ausschließlich amerikanischen, englischen und französischen, ihren Erfolgen und Mißerfolgen, den Methoden ihrer Arbeit und allerlei anderen zu erzählen weiß. Noch mehr aber interessiert uns hier, was er von Verlegern be richtet, zu denen er sich ja selber zählt. Nach ihm gibt es in Amerika zwei Kategorien von ihnen: Die eine verlegt eine große Zahl von Büchern und hofft dabei, daß der Erfolg einiger Treffer die Nieten mitherausreißt. Zeigt dann ein Buch eine Spur von Erfolg, so wer den alle Künste der Reklame und Propaganda dafür in Bewegung gesetzt. Die zweite Klasse bringt nur eine kleine Anzahl sorgfältig ge wählter Bücher heraus und widmet jedem besondere Pflege. (Mir will scheinen, daß dies anderswo auch nicht viel anders ist). Während der geschäftlichen Depression in USA. sollen manche Verleger ihre früher bewährten Methoden geändert haben. Einer von ihnen, der früher nur ernsthafte und wissenschaftliche Bücher heransgebracht hat, verlegt nun mit Vorliebe das, was man drüben »pulp kietion« — 1043
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