Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351205
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193512057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351205
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-05
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 282, S. Dezember I93S. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. m a n n. Eine weitreichende, ununterbrochene Tradition verbindet ihn, seine Vorfahren und Nachkommen mit dem Buchhändlerberufe und fast ebensolange mit der Stadt Weimar. Sein Urgroßvater be reits widmete sich mit großem Erfolge nachweislich als erster diesem Berufe, dem alle folgenden Generationen stets die Treue hielten. Auch sein heutiger Urenkel ist noch Verlagsinhaber. Für Wilhelm Hoffmann hatte dieses alte, bedeutende und von Anfang an mit Erfolg und unter fürstlicher Gunst verwaltete Erbe an sich einen hohen geistigen und materiellen Gewinn. Unauflöslich war damit für ihn jedoch zugleich die noch höhere unerbittliche Verpflichtung verbunden, die eigenen, ganz anders gerichteten großen Anlagen und Neigungen bis zur Selbstaufgabe zu überwinden. In schweren, in der Fremde verbrachten Lehrjahren, zum Teil von einer heute kaum vorstellbaren Härte, mußte er jahrelang auf jede Weiterbildung seiner hervorragenden geistigen Begabung verzichten. In der Heimat hatte inzwischen nach seines Vaters frühem Tode das ihm vom Groß vater und Vater überkommene Geschäft während einer zweiund- zwanzigjährigen »Führung durch Gehilfen« bis zu seiner Über nahme die einstige große Bedeutung eingebüßt. Seiner nie erlah menden Tatkraft gelang es in wenigen Jahren, das frühere An sehen des alten Unternehmens sogar noch zu erhöhen. Auch spätere Rückschläge, wie nach der nahen Schlacht bei Jena, konnten ihn nicht beirren. Ein neuer Aufschwung folgte. Er wurde Hofbuchhändlcr und gewann das unbedingte Vertrauen seines Landesherrn. Neben allen seinen restlos erfüllten kaufmännischen, kulturellen und staats bürgerlichen Pflichten fand er Kraft und Zeit, unermüdlich sich immer wieder für das Wohl der Gesamtheit mit einem für damalige Zeiten ganz überraschend große Erfolge und oft über eigenes Vermögen hinaus einzusetzen, durch Sammluugen und Unterstützung für alle Art Hilfsbedürftige von nah und fern. Diesem hier nur in seinen Umrissen und Grundzügen nachge zeichneten Leben, bis zum letzte» Atemzuge ganz erfüllt von Auf opferung für deutsche Ehre und für das eigene Volk — einem Vor bild für jeden Standesangehörigen, jeden Deutschen — hat Fritz Fink noch vier weitere anziehende Lebensbilder hinzugefügt: Fried rich Justin Bertuch, den Gründer des Weimarer Landes-Jndustrie- Eomptoires, den genialen Kaufmann und großzügigen WirtschaftS- und Sozialpolitiker, einen »Verleger wider Willen« — Carl Ludwig Fernow, den bis zu seinem frühen Tode unausgesetzt um Existenz und innere Vervollkommnung kämpfenden Bibliothekar der Herzogin Anna Amalia — Clemens Wenzeslaus Coudray, den als Künstler und Mensch von elementarer, peinlichster Gewissenhaftigkeit gegen sich selbst erfüllten Baumeister — und schließlich Johannes Falk, den tief sittlichen Schriftsteller und großen sozialen Fürsorger, der in Deutschlands großem Niedergange die »Gesellschaft der Freunde in der Not« ins Leben rief. Sie alle sind mit schlichten klaren Linien dargestellt. Ohne alle Verbrämung und eigene, den unmittelbaren Eindruck störende Zutaten läßt Fritz Fink alle Tatsachen einfach für sich selber sprechen, schildert er wahre deutsche Männer in ihrem immer wiederkehrenden echt menschlichen Kämpfen und Streben, — Persönlichkeiten nach dem alten Wahlspruch mancher bedeutender Deutscher: ^liis inserviencko con8umor. vr. P. O r t l e p p. Aus dem graphischen Gewerbe Aus der Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Offset- und Steindruckereibesitzer in Erfurt hielt Stadtrat a. D. vr. L e i s k e vom Reichskommissariat für Preisüber wachung einen Vortrag über die neue Ordnung im graphischen Ge werbe, wobei er eingangs den Anschlnßzmang für die Außenseiter firmen besonders unterstrich. Uber den Fortbestand des Neuerrich- tungs- und Erweiterungsverbots für graphische Betriebe schwebten bereits Verhandlungen zwischen der Wirtschaftsgruppe »Truck und Papierverarbeitung« und der Wirtschaftsgruppe »Maschinenbau«, vr. Leiste gab der Erwartung Ausdruck, daß diese Verhandlungen zu einer vernünftigen Verständigung führen. Die neue Ordnung wolle nicht Preise garantieren, nicht Preise erhöhen und nicht Preise senken, sondern den Wettbewerb in anständige Bahnen lenken. Im Zusammenhang mit der Einführung der Marktordnung im Flachdruckgewerbe hat der Verband Deutscher Offset- und Stein druckereibesitzer E. V., Leipzig, ein »ABC der planvollen Selbstkostenermittlung und Betriebsabrechnung beim Stein- und Offsetdruck- (zu beziehen vom Offset- Verlag, Leipzig C 1, Seeburgstr. 37. RM 2.—) herausgegeben. Auf dem Jnnentitel dieses »ABC« wird ausdrücklich vermerkt, daß »die in dieser Druckschrift enthaltenen Zahlenbeispiele einschließlich der Richtwerte unverbindlich sind und gemäß der Ordnung für das graphische Gewerbe unterschritten und überschritten werden dürfen.« Es interessiert gewiß, gleich am Anfang dieser Schrift zu erfahren, daß bereits im Jahre 1929 das Neichskuratorium für Wirtschaftlich keit im Aufträge des Verbandes Deutscher Offset- und Steindruckerei- besitzer E. V. eine große Anzahl Flachdruckereien untersuchte und dabei einen Ordnungsplan festlegte, mit welchem die dauernde Durch führung einer ordentlichen Betriebsabrechnung und wahrheits getreuen Selbstkostenermittlung gesichert werden sollte. Im II. Ab schnitt wird u. a. ausgeführt, daß die gesamten Selbstkosten eines Betriebes sich aus den Komponenten Fertigungsmaterial, Fertigungs löhne und Unkosten zusammensetzen. In Form einer übersichtlich aufgebauten Tabelle (sie ist als Anhang nochmals in ausführlicherer Form beigefügt worden) wird das Beispiel eines monatlichen Be triebsabrechnungsbogens vorgesübrt und dann durch erklärende Aus führungen weiter erläutert. Abschließend wird gesagt, daß den An gehörigen des Offset- und Steindruckgewerbes gezeigt werden sollte, daß die selbständige und regelmäßige Selbstkostenermittlung und ibre Anwendung auf die Kalkulation auch in kleineren und mittleren Be trieben ohne besonderen Kostenaufwand möglich ist. Im Juni d. I. (siebe »Börsenblatt« Nr. 146) wurde der B u n d der chemigraphischen Anstalten, Kupfer-und Tief druckereien Deutschlands wegen der Ausstellung und Her ausgabe von verbindlichen Richtpreisen von der weiteren Wirk samkeit der neuen Ordnung für das graphische Gewerbe vom damali gen Neichskommissar für Preisüberwachung ausgeschlossen 1042 und die verbindlichen Richtpreise für ungültig erklärt. In diesen verbindlichen Richtpreisen wurde vom Neichskommissar für Preis überwachung ein Mißbrauch der durch die neue Ordnung erteilten Ermächtigung erblickt. Wie nun die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« mitteilt (Nr. 87 vom 29. November) hat der Neichs- und Preußische Wirtschaftsminister den vorgenannten Bund wieder in die Wirksamkeit der Ordnung für das graphische Gewerbe ein gesetzt. Selbstverständlich dürfen nach wie vor keine verbind lichen Richtpreise festgesetzt und herausgegeben werden. Die Wirtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung weist hin sichtlich der Marktregelung für das graphische Gewerbe u. a. daraus hin, daß es keines Antrages an den Reichswirtschaftsminister bedarf bei der Verlegung der Druckerei am gleichen Orte, beim Wechsel des Eigentümers oder beim Verpachten einer Druckerei, sowie beim Aus tausch von Maschinen von einem Druckereibetrieb zum anderen Truckereibetrieb des gleichen Ortes, wenn beide Betriebe den gleichen Eigentümer oder Inhaber haben. Es muß dagegen beantragt werden die Verlegung eines Truckereibetriebes nach einem anderen Orte, die Zusammenlegung zweier Druckereibetriebe, gleichgültig ob am gleichen oder an einem fremden Orte sowie die Aufteilung eines Be triebes in mehrere Betriebe. Wie aus einem Aufsatz in »Klimschs Druckerei-Anzeiger« (Nr. 48) hervorgeht, betrug der monatsdurchschnittliche Auftragseingang bei der deutschen Druckmaschinen-Jndustrie im dritten Vierteljahr 1935 0,82 Millionen gegen 1,5 Millionen NM im zweiten Vierteljahr 1935. In den gleichen Zeiträumen verringerten sich die Auslanöaufträge von monatlich durchschnittlich 1,67 Millionen ans 1 Million NM. Seitens der deutschen Druckmaschinen-Jndustrie wird dazu bemerkt, daß der verringerte Jnlandabsatz eine Einschränkung der vielfach gewinnlosen oder sogar mit Verlust belasteten Ausfuhr bedinge. (Siehe auch die Notiz »Um das Neuerrichtungs- und Leistungs-Erweiterungsverbot im Buchdruckgewerbe« in Nr. 274 des »Börsenblatts«, Seite 1011.) Die Mergentbaler Linotype Company in New Pork. das amerika nische Stammunternehmen der deutschen Mergenthaler Setzmaschinen- Fabrik G. m. b. H. in Berlin und der englischen Linotype and Ma- chinery Ltd., bat das am 30. September beendete Geschäftsjahr 1934/35 mit einem Reingewinn von 0,64 Millionen Dollars abgeschlossen. 1933/34 wurde ein Reingewinn von 0,21 Millionen Dollars erzielt, während das Cleschältsiabr 1932/33 mit einem Verlust vdn 0,96 Millionen Dollars abschloß. Der Polizeipräsident in Berlin hat dem Verein Berliner Buch druckereibesitzer mitgeteilt, daß in letzter Zeit wiederholt Plakate für Anschlagzwecke in derjenigen roten Farbe hergestellt wurden, die für Bekanntmachungen der Behörden üblich sei. Es wird darauf hinge wiesen. daß Zuwiderhandlungen gegen die diesbezügliche Polizei verordnung strafbar sind.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder