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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081216
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190812168
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- Jahr1908
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>4? 292 16. Dezember 1908. Nichtamtlicher Teil. PörskE-!, s, d. Dts-b», W-chhand-l. 14825 diese Zirkulare einzeln mir jeder Post auf unsere Pulte geflattert kämen. Wo sollte man die Ruhe hernehmen, sic zu lesen? Wie wäre es denkbar, daß sie den ordnungs mäßigen Zirkulationsweg bei allen Gehilfen des Geschäfts einschliigen und durchführten? So gut wie der Verleger aus finanziellen Gründen, muß der Sortimenter aus Rücksicht auf eine vernünftige Zeiteinteilung sich gegen solchen Wirrwar wehren. Es ist übrigens kaum nötig, sich darüber zu ereifern Wenn die verehrten antizirkularistischen Kollegen nicht schon Konterorder gegeben haben, so werden sie doch wohl bald von ihrem Jsolierschemel heruntersteigen. Gegen den Strom des Gesamtbuchhandels kann man nicht schwimmen. Aber zur Erneuerung einer schon vorzeiten ausgesprochenen Bitte möchte ich den Anlaß benutzen, zu der Bitte an alle Herren Verleger, sich immer, in erster Linie und wo möglich ausschließlich des Börsenblatts als ihres Publi kationsorgans bedienen zu wollen. Ist es wirklich nötig, die überwiegenden Vorteile auf zuzählen? Auf Seite des Verlegers: geringe Mühe. Billig keit. Schnelligkeit! Auf Seite des Sortimenters: tägliche, konzentrierte Übersicht über alles, was er wissen muß. in einem Zentralorgan I Wieviel überflüssige Arbeit würde einem erspart, wenn mau nicht dieselben Sachen einmal im Börsenblatt und einmal in Zirkularen lesen müßte, und wie viele Spesen! Seit der letzten Märzwoche dieses Jahres bis heute habe ich die mir in Postpaketen aus Leipzig zugegangenen Zirku lare gewogen. In diesen nicht ganz drei Vierteljahren betrug das Gewicht 54V- Kilo. (In der dritten November woche allein 4380 x). Hiervon hatten 29,4 für mich kein Interesse; 24.7 wurden zu Bestellungen benutzt. Man sieht, die Verzweiflung der Freiburger Kollegen ist an sich begreiflich. Die Herren werden aber, hoffe ich. mit mir einverstanden sein, wenn ich sage: mehr Börsenblatt (wenn doch einmal soviel gedruckt werden muß!) und weniger Zirkulare I Bern. 13. Dezember 1908. Alexander Francke. Neue Werke aus der Geschichte des Zeitungswesens. Noch nie hat eine so eifrige Tätigkeit zur Erforschung der Geschichte des Zeitungswesens geherrscht wie in unseren Tagen. Außer den von größeren Zeitungen aus Anlaß von Jubiläen herausgegebenen Festschriften erscheinen von Zeit zu Zeit Werke, in denen einzelne Perioden oder Gruppen von Zeitungen und Zeitschriften behandelt werden, und diese Werke sind um so verdienstvoller, als sie naturgemäß nicht auf einen Massenabsatz rechnen können. Biographien einzelner bemerkenswerter Journalisten sind in Deutschland noch verhältnismäßig selten. Der Ruhm dieser Männer der Feder schwindet oft noch schneller als der der Schauspieler. Jetzt wird uns aber ein gründliches Werk über einen deutschen Zeitungsherausgeber des achtzehnten Jahr hunderts, Heinrich Lindenborn, geboten: 3 einrieb 13 nck 6 nborn, cksr Xölnisobo Diogenes. 8sin I^ebe^i 8". XII, 288 8. Bonn 1908, kster Haustein. (Tsirektet 6 Lindenbvrn (geboren 1706 in Köln, gestorben 1766 in Bonn) hatte Recht studiert und war Notar geworden, doch scheint er eine Praxis als solcher nicht ausgeübt zu haben. Er war ein Sonderling und von großer Bedürfnislosigkeit, denn sonst wäre es ihm nicht möglich gewesen, sich als Zeitungsschreiber durch die Welt zu schlagen. Er redigierte vorerst zwei Zeitungen, den »Eilfertigen Welt- und Staats-Bothen« und den »Auszug europäischer Geschichten«. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgana Von den Jahrgängen 1738 bis 1742 des ersteren Blattes sind an scheinend nur vier Nummern erhalten, von denen die erste den Titel trägt: Eilfertiger Welt- und Staats-Bothe, Wodurch die monats 1738. Mit Nömisch-Kayserl. und Königl. Cath. Majestät allergnädigster Freyheit. — Erste Woche. — Cölln bey Balthasar Wilms auf S. Marcellen-Straß. 8 S. kl. 4°. finden. Wir kennen nur den Titel: Auszug europäischer Ge schichten, dreymal die Woche bey Buchhändler Hilbertz in Bonn. 40. Die Bedeutung Lindenborns liegt hauptsächlich in den von ihm herausgebenen satirischen Zeitschriften. Es sind deren mehrere: 1. Der die Welt beleuchtende Cöllnische Diogenes. Cölln, bei Gereon Arnold Schauberg. 1740—1741. kl. 8". Diese Zeitschrift erschien wöchentlich. Jeder Jahrgang zählt 816 Seiten und ist mit einem Register versehen. Das Blatt war nach Art der moralischen Wochenschriften ein Mittelding zwischen Zeitschrift und Buch. Deshalb erklärt es sich auch, daß von beiden Jahrgängen eine 2. Auflage (»Änderte Auflag«) ver anstaltet wurde. Abgesehen von kleineren Änderungen im Text unterscheidet sich dieser Neudruck von der 1. Auflage dadurch, daß im 1. Jahrgang als Titel »Der die Welt beleuchtende Diogenes« gebraucht wird, während im 2. wieder »Cöllnische Diogenes« zu lesen ist. Bruchstücke einer Fortsetzung sind nur handschriftlich erhalten. 2. Des Diogenes seltsame Erscheinungen in dem Reiche der Narren. Erste Erscheinung auf Samstag den 13. Heumo 1743. kl. 8°. Diese Zeitschrift umfaßt 17 wöchentlich ausgegebene »Er scheinungen« zu je einem Bogen, zusammen 272 Seiten. Das Schlußblatt der ersten 7 Bogen trägt den Vermerk: »Cölln, bey Balthasar Wilms, in der Klöckergassen und bey Notarius Linden borne in der Heimersgassen«. Vom 8. Stück an hatte Lindenborn das Blatt ausschließlich im Verlag. Mit dem 17. Stück ging es offenbar ein. Eine andere Zeitschrift: »Der Teutsche Ovidius im Reiche der Verwandlungen«, für die Lindenborn bereits die Druckerlaubnis vom Kölner Rat erhalten hatte, ist vermutlich gar- nicht erschienen. 3. Morpheana oder Traum-Gesichter in dem Reiche der Thieren nach der Ordnung Aesopi, worin die lächerlichen Eigen schaften und Thorheiten der Welt gleichsam abgespiegelt werden, auf daß ein jeder an seiner hier und da vielleicht erblickten Copey das Original erkennen, betrachten und bessern könne. — Bonn, bey Bernard Hilbertz nächst den Capuzinessen. Das Exemplar kostet zwey Stüber. 224 S. kl. 8°. Ohne Verfasser und Jahr (wahrscheinlich 1748). Vorhanden sind 14 Stücke, je einen Bogen stark. Ein 16. Traumgesicht wurde später (1765) in den »Bönnischen Anzeigen von gelehrten Sachen, Staats-Begebenheiten und vermischten 4. Zwey und fünfzig Nächte Der träumenden Sterblichkeit, Worin sich die verschiedene Thorheits-Bilder Auf der Tafel der Einbildung theils in Originali, theils in Copia abgetrucket, Samt beygefügten Sittlichen und anderen Anmerkungen. — Bonn, zu finden bey Arnold Ehl, wohnhaft am Alten-Zoll. (1749—1760.) 192 S. kl. 8°. Diese periodische Schrift umfaßt 12 »Nächte«, je einen Bogen bildend. Vom 4. Stück ab erschien sie bei Henry Douce-Fontaine am Alten Zoll. Sie war in Köln, Bonn, Düsseldorf und andern Orten zu haben, und zwar das Stück zu 2 Stübern nnd im Vierteljahrsabonnement zu 3 Schilling 2 Stüber. Mit dem Tode des Herausgebers ging die Zeitschrift ein. Lindenborn hatte außerdem Kirchenlieder und ein musikalisches Schauspiel herausgegeben. In seinen satirischen Zeitschriften beleuchtet er alle Verhältnisse, soziale, wirtschaftliche, literarische, kirchliche und politische. Seine Satire richtet sich gegen alle Stände, gegen hoch und niedrig, reich und arm, gegen Fürsten, Beamte und Geistlichkeit. Be sonders seine politische Satire zeichnet sich durch Großzügigkeit und durch Freimut der Kritik aus. Deshalb sind seine Zeitschriften für I den Kulturhistoriker von Bedeutung, und man muß Karl Beckmann 1904
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