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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1933
- Strukturtyp
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- 1933-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1933
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- Deutsch
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X- 116, 20. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhanörl. nern und nicht den großen Schreibern verdankt«. »Mein Kampf«, während der Festungshaft in Landsberg entstanden, erschien 1925/26 und verzeichnet heute eine Gesamtauflage von 338 000 Exemplaren. Ferner sind noch einige wichtige Reden als Bro schüren erschienen. Weit größer ist das Schrifttum über den Führer, besonders aus der letzten Zeit. Von der gedruckten Ahnentafel angesangen, gibt es große und kleine Biographien und vielseitige Bilderwerke, nachdem Hitler selbst den Wert einer geschickten Bildpropaganda erkannt hatte. Von »Hitler, wie ihn keiner kennt« wurde kürzlich das 180. Tausend angekündigt. Die Schriften seiner Mitarbeiter und über diese füllen die nächsten Kästen aus. Da ist aus der Anfangszeit der Bewegung besonders zu nennen der Dichter und Freund des Führers Dietrich Eckart, der Ende 1923 starb und der u. a. mit der Zeitschrift »Aus gut deutsch« das erste nationalsozialistische Organ schuf, dann die Schriften von Frick, Goebbels, Revcntlow, Rohm, Roscnberg und vielen anderen. Ebenso wesentlich und ausschlaggebend für den Erfolg der Bewegung wie die führenden Persönlichkeiten war die Orga nisation der Partei, sowohl die der Propaganda wie die des Schutzes. Das Schrifttum über die SA, SS, Hitlerjugend usw. gibt neben einem Organisationsschema darüber Auskunft. Nach dem Ausbau der Partei machte sich eine Stellung nahme zu den verschiedensten Fragen vom Stand punkt der neuen Weltanschauung aus notwendig. Es folgen da her die grundlegenden Werke zur Agrarfrage von Walther Darrö, zur Wirtschaft von Dietrich Klagges, zur Arbeitsdienst- Pflicht von Hierl, zur Frauenfrage von Guida Diehl, zur Reli gion und endlich zur Rassenfrage und zum Judentum. Damit sind die wichtigsten Gruppen dieser Abteilung nur angedeutet. Hakenkreuz und Flaggenfrage haben eine eigene Li teratur hervorgerufen, die ziemlich vollständig ausgelegt sein dürste. Daß schließlich die nationale Bewegung sich in der s ch ö - neu Literatur, im Roman, im Drama und in der Lyrik besonders vielgestaltig widerspiegelt, ist allgemein bekannt. In dieser Gruppe sind bewußt nur einzelne markante Beispiele aus gelegt worden, um die Entwicklung zu kennzeichnen. Von einer Ausstellung der nationalen, z. T. recht wertvollen Kriegsromane mußte jedoch Abstand genommen werden. Wie stark die NSDAP bereits das Zeitschriften wesen erobert hat, zeigen zwei weitere Vitrinen, in denen die Masse der Parteizeitschriften gut zur Geltung kommt. Erst gab es klein« Anfänge, die allerdings nicht klar den nationalsozialisti schen Gedanken propagierten, sondern sich mehr oder weniger um die völkische und damalige Freiheitsbewegung gruppierten. Viele dieser Zeitschriften sind inzwischen wieder verschwunden, aus manchen Wochenorganen entwickelten sich Tageszeitungen und z. Zt. scheint eine Hochflut an neuen Zeitschriften der NSDAP eingesetzt zu haben. Auch manche Fachzeitschriften haben sich innerlich gewandelt und auf die neue Zeit umgestellt. Den sinngemäßen Abschluß der Ausstellung bildet die Lite ratur über die Zeitnach dem 30. Ianuar d. I. Dahin lausen alle Fäden zusammen: Die Kräfte des Widerstandes gegen Unterdrückung und marxistische Bouzenherrschaft, die Tra dition des Frontsoldatentums im Stahlhelm und in der Reichs wehr, die geistigen Triebkräfte, die schon lange auf einen Neu bau des Vaterlandes hindrängten, und schließlich das junge Deutschland des Nationalsozialismus. Hindcnburg und Hitler, die Symbole der alten ruhmreichen Vergangenheit und des jun gen, zu einer besseren Zukunft hinstrebenden Deutschlands haben sich zu gemeinsamem Wirken die Hand gereicht. Noch ist alles im Werden und noch stehen wir am Beginn des neuen Reiches. Auch das Schrifttum, Buchhandel und Bibliotheken müssen eine Umwandlung durchmachen. Schon haben Jugend und Studen ten sowie Volksbüchereien begonnen, den »undeutschen Geist«, der lange genug die Nation vergiftet hat, auszurotten und an seine Stelle Edleres zu setzen. Wir haben die freudige Hoffnung und Gewißheit, daß das eben erst begonnene Riesenwerk der Er neuerung der deutschen Ration gelingen wird, wenn den berufe nen Führern Gesundheit und Kraft erhalten bleibt. 372 Auf die Begrützungstelegramme die die Hauptversammlung des Börseuvereins am Kantate-Sountag an den Herrn Reichspräsidenten und an den Herrn Reichskanzler gesandt hat, sind nachstehende Dankschreiben eingegangen: Der Reichspräsident Berlin, den 16. Mai 1933 Sehr geehrte Herren! Für Ihr freundliches Begrüßungstelegramm von Ihrer Hauptversammlung sowie für das darin zum Ausdruck gebrachte Gelöbnis treuer Mitarbeit am Wiederaufbau unseres Vaterlandes spreche ich Ihnen allen meinen herzlichen Dank aus zugleich mit besten Wünschen für Ihre weitere Arbeit. Mit aufrichtigen Grüßen! von Hindcnburg. Reichskanzlei Berlin W. 8, den 17. Mai 1933 Wilhelmstraße 78 Sehr geehrte Herren! Im Aufträge des Herrn Reichskanzlers beehre ich mich, den Empfang des aus Anlaß der Kantateversammlung übersandten Telegramms zu bestätigen. Der Herr Reichskanzler spricht Ihnen für die Verlautbarung Ihres Willens, sich in den Dienst der gro ßen Aufgaben, deren Durchführung die Reichsregierung übernom men hat, zu stellen, seinen verbindlichsten Dank aus. In vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebener Willuhn. Kultusminister Rust über die Aufgaben der Kulturbünde. Im Preußischen Kultusministerium versammelten sich am 13. Mai führende Vertreter der nationalsozialistischen Hochschul- lehrerschast, des Nationalsozialistischen deutschen Studentenbundes, des Kampfbundes für deutsche Kultur und des Nationalsozialistischen Lehrerbundes zu einem Empfang durch den Kultusminister Rust. Kultusminister N u st führte in seiner Ansprache u. a. aus, daß in den ersten Wochen nach der Machtübernahme das selbsttätige Eingreifen gegenüber undeutschen Verwaltern unserer Kunst, Wissen schaft und Volksbildung im ganzen gesehen eine durchaus heilsame Wirkung gehabt habe. Es habe dabei an Unzulänglichkeiten und Mißgriffen nicht gefehlt, aber sie wiegen leicht gegenüber der Ge samtveränderung. Nunmehr habe der Staat die Stellungen soweit besetzt, daß eine klare Abgrenzung der Befugnisse das Gebot der Stunde sei und die Organisationen ihre Truppen neu ordnen, fest in die Hand nehmen und auf die neue Lage einstellen müssen. Die Frage erhebe sich: Sollen nun die Souderorganisationen demobil machen, sich auflösen? Uber die Gefahren, die bei ihrem Weiter- bcsteheu drohen, wolle er nicht hinwegsehen. Diese Gefahren müssen erkannt werden, um ihnen zu begegnen. »Demobilisieren können wir darum nicht«, fuhr der Minister fort, »denn der Nationalsozialismus hat seine Aufgabe noch nicht erfüllt. Nicht um der Eroberung des Staates willen sind wir angetreten, sondern um das ganze deutsche Volk im nationalsozialistischen Denken durch den Sieg einer Idee zu sich zurückzufllhren. Die Organisationen haben sich nicht auf zulösen, wohl aber für ihre neuen Aufgaben umzustellen . . . Daß die nationalsozialistischen Organisationen für ihre Idee der Allein geltung kämpfen, entspricht ihrer Zielsetzung. Nur dürfen unter keinen Umständen mir unterstehende Behörden von Amts wegen irgendwelchen Druck ausüben, und der Kampf muß auch sonst sich leiten lassen von der Erkenntnis, daß die Aufgabe jetzt in der welt anschaulichen Überzeugung des einzelnen Volksgenossen besteht. Dieser Kampf kann nur geführt werden, wenn der Gefolgschaft und Organisation der Fundamentalsatz .Gemeinnutz geht vor Eigen nutz' in Fleisch und Blut übergeht. Es ist gut, wenn das uudeutsche Theaterstück aus dem Theater verbannt ist. Das Verbrennen schlech ter Bücher ist eindrucksvoll. Aber beide Aufgaben sind in gegen wärtiger Zeit nicht schwer. Dem echten deutschen Dramatiker die Gefolgschaft geben, dem ernsten und verantwortungsvollen Theater leiter sein Theater füllen, ist schwerer. Ebenso schwer, dem deutschen Schrifttum das deutsche Haus zu öffnen. Hier liegen die Aufgaben, deren sinnvolle Lösung von der Mit arbeit der Organisationen abhängig ist. Von allergrößter Bedeutung ist die Eroberung des deutschen Hauses für den deutschen Dichter. Alle Einwirkung öffentlicher Kunstdarbietung kann nicht ersetzen, was allein ein gutes Buch ver mag, die stille Sammlung, wenn der Dichter gewissermaßen allein unter vier Augen mit dem Leser spricht. Mit raffiniertem Geschmack haben in den verflossenen Zeiten uudeutsche Verlage dem deutschen Hause das undeutsche Buch aufgeschwatzt und aufgenötigt und Seele und Geschmack verdorben und verwirrt. Die Buchhändler haben
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