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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081231
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14996 Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchhand«!. Nichtamtlicher Teil. 303, 31. Dezember 1908 Zum Entwurf eines Anzeigenstcuergesctzes. Bgl. Nr. 262, 263, 264, 266, 270, 271, 273, 276, 277, 280, 282, 283, 284, 286, 287, 289, 292, 293, 294, 295 d. Bl.) — Der Vorstand des verbündeten Regierungen gerichtet: Der ehrerbietigst Unterzeichnete Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins bittet den Deutschen Reichstag, dem Entwurf eines Anzeigen st euergesetzes die Zustimmung zu versagen. Da nach unserer Überzeugung das deutsche Buchdruck- und Zeitungsgewerbe von der Besteuerung der Inserate, Sonder beilagen und Plakate schwer, zum Teil vernichtend getroffen würde, haben wir es als unsere Aufgabe betrachtet, die deutschen Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger aufzufordern, sich auf Grund ihrer geschäftlichen Erfahrungen über das Anzeigensteuer gesetz und seine voraussichtlichen Wirkungen zu äußern. Mehr als 1000 Firmen des Buchdruck- und Zeitungsgewerbes in allen Teilen des Reiches haben diesem Ersuchen entsprochen. Im großen und ganzen stimmen die Urteile im folgenden überein: 1. In den allermeisten Fällen würde die Anzeigensteuer nicht von den Inserenten, wie in Unkenntnis der hier in Betracht kommenden Verhältnisse der Entwurf annimmt, sondern von den Verlegern getragen werden müssen. 2. Namentlich für die kleineren und mittleren Tageszeitungen und fast alle Fachzeitschriften stellt die Steuer an sich schon eine unerträglich hohe, ja ruinöse Belastung dar. 3. Die Umständlichkeiten und Kosten, die den Zeitungen aus der Einziehung der Steuer erwachsen, würden die Zeitungen außerordentlich schwer und vielfach noch mehr als die Steuer selbst belasten. 4. Die Erhebung der Steuer bei Erteilung des Auftrages würde bei den Bedingungen, unter welchen in der Regel Jnseratenaufträge vergeben werden und zu berechnen sind, ganz undurchführbar sein. 5. Die Kontrolle durch die Steuerbeamteu würde für die Zeitungen eine Preisgabe sorgfältig bewahrter Geschäfts geheimnisse bedeuten und eine Quelle dauernder Be- renzen sein. 6. Nicht nur die Zeitungs- und Zeitschriften-Verleger, welche durch Übernahme der Steuer um ebensoviel, was sie be trägt, ihren Reingewinn vermindert sehen, sondern die zahl reichen Verleger, welche zur Einziehung der Steuer, zu einer entsprechenden Erhöhung des Inseratenpreises oder zu einer im allgemeinen Interesse beklagenswerten Einschränkung des redaktionellen Teiles ihrer Blätter sich entschließen müssen, würden durch starken Rückgang der Jnseratenaufträge bzw. der Abonnentenziffer schweren Schaden erleiden, der sich noch erhöht durch Verringerung des Kapitalwertes ihrer Unternehmungen. 7. Der sichere Rückgang in Zahl und Umfang der Jnseraten- Beilagen- und Plakataufträge bei Verteuerung des ge samten Reklamewesens wird für die Unternehmer im Buch eine Vermehrung der ohnehin schon vorhandenen starken Arbeitslosigkeit zur unausbleiblichen Folge haben. 8. Die gleichen Folgen werden sich geltend machen für die verschiedenen als Lieferanten des Buchdruckgewerbes in Frage kommenden Industrien (Papierfabriken, Schrift gießereien, Maschinenfabriken). 9. Durch die Verteuerung des Reklamewesens und die hier durch gebotene Einschränkung des Annoncierens, Verbreitens von Beilagen und Plakaten würden alle Handel- und Ge werbetreibenden, besonders die kleineren, die dieser Mittel zur Belebung des Geschäfts am nötigsten bedürfen, aufs empfindlichste geschädigt werden. 10. Die Schwächung der Steuerkraft der erwerbstätigen Volks kreise wird sich schließlich als Nachteil für Reich, Einzel staaten und Gemeinden erweisen. Die folgenden «Stimmen aus Fachkreisen» stellen eine Samm lung von Auszügen dar, die das Wesentlichste aus den auf unsere Umfrage eingegangenen Antworten enthalten Um den Eindruck der unmittelbar aus der Praxis des Geschäftslebens kommenden Urteile nicht abzuschwächen, haben wir sie nicht nur sinngetreu, sondern meist wörtlich wiedergegeben. Wir hoffen, daß der Deutsche Reichstag hieraus eine voll ständig klare Vorstellung, wie man im deutschen Buchdruck- und Zeitungsgewerbe über die Anzeigensteuer urteilt und was man von ihr befürchtet, gewinnen und einem Gesetzentwürfe, mit dessen Annahme ein unheilvolles und daher unhaltbares Gesetz geschaffen würde, seine Zustimmung versagen wird. (Folgen die »Stimmen aus Fachkreisen«, 14 Seiten.) Wie weiter bekannt geworden ist, haben sich auch die Handels - kammern in Lübeck, Altona, Oppeln und Konstanz gegen Anzeigen- und Plakate-Besteuerung ausgesprochen. * Remittendenfaktur-Bordrucke O.-M. 1909. (Vgl Nr 299, 300, 301, 302 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Amthor'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Heinrich Bredt, Leipzig. G. Franzscher Verlag, Jos. Roth, Kgl. u. hrzgl. b. Hofbuch händler, München. Hans von Weber, München. * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 291, 292, 293, 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302 d. Bl.). — Weiter gemeldete Post- Firma: Buchverlag fürs Deutsche Haus P o st s ch e ck a m t: K o n t o - N r. Wilhelm Wagner Berlin 1525 Deutsche Theater-Zeitschrift Otto Elsner, Verlags Berlin 1366 gesellschaft m. b. H. Berlin 1140 Otto Hammerschmidt (Hagen i. W.) Köln 356 K. F. Koehler Leipzig 1151 Stiefbold L- Co. Berlin 1354 Georg Stilke Berlin 850 Internationales Institut für Techno-Bibliographie in Berlin. — Am 19. d. M. ist in Berlin eine internationale Zentralstelle für technisch-literarische Informationen, die die Be zeichnung »Internationales Institut für Techno-Biblio graphie« führen soll, gegründet worden. Mit dieser Einrichtung soll der ausgeprägten Jnternationalität der Technik Rechnung getragen und eine planmäßige und erschöpfende Orien tierung über das, was auf diesem Gebiete neu erschienen ist, in größerem Maßstabe als bisher geboten werden. Mit diesem Schritte schlägt nun auch der Ingenieur eineu Weg ein, den andere Wissenschaften längst mit Erfolg betreten haben. Internationale Zentralstellen für literarische Informationen be stehen nämlich schon für die Medizin in dem »Inckex NeäiouZ«, der dem Carnegie-Institute angegliedert ist; für die Naturwissen schaften in dem von der Ho^al Zoeist^ in- London heraus gegebenen »International Oatalo^ue ok eeientiLe litsrature«. In Dentschland wird nun das »Internationale Institut für Techno- Bibliographie« sich dem in Berlin für die wirtschaftlichen und sozialen Wissenschaften bereits bestehenden »Internationalen In stitut für Sozial-Bibliographie« anschließen. Die Hauptaufgabe des techno-bibliographischen Instituts wird sein: an die Stelle der zersplitterten Arbeiten der verschiedenen Fachzeitschriften eine planmäßige, zentralisierte Arbeitsleistung treten zu lassen, die, mit allen Hilfsmitteln ausgerüstet, etwas Vollständiges bieten kann, die bisher auf dem zu bearbeitende» Gebiete tätigen Kräfte zusammenzufassen und an die Stelle der einzelnen unvollständigen Listen eine umfassende, periodisch er scheinende Publikation treten zu lassen. Die Zentralisation der Arbeit wird nicht nur eine außerordentliche Kostenersparnis bedeuten, sondern auch den abseits von der Großstadt und ihren Bibliotheken arbeitenden Ingenieuren und.'Industriellen Gelegenheit bieten, sich schnell und ohne großen Kosten- und Arbeitsaufwand die sie interessierenden Arbeiten zu beschaffen. Zu den Begründern des Instituts zählen namhafte Persön lichkeiten auf dem Gebiete der Technik, u. a. auch Professor von Dyk, München, v. Oechelhäuser, Dessau, Rathenau, Berlin, Prof. Slaby, Charlottenburg. In den Vorstand sind gewählt: Professor
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