132. 10. Juni 1933. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Vorbildliche Werbung. Der Verlag Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München, rief Anfang April d. I. durch Rundschreiben zu einem Schaufensterwettbewerb auf. Es wurde die Aufgabe gestellt, mit Hilfe von Büchern des Verlages und kostenlos überlassenen Plakaten, Prospekten und Bildern ein Sonderschaufenster zum 44. Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler für die Zeit vom 18. bis 24. April herzustellen. Zunächst waren zwanzig Preise in Gestalt von Büchern der Hitlerbewegung ausgesetzt. Maßgebend für die Bewertung der Schaufenster sollten ihre künst lerische Gestaltung und Wirkung sein. Der Erfolg dieses Aufrufs war außerordentlich gut. Der Verlag rechnete mit einer Beteiligung von etwa vierzig bis fünfzig Firmen; bis zum Schlußtag liefen jedoch annähernd hundert Schaufenstcrauf- nahmen ein. Deshalb erhöhte der Verlag die Anzahl der Preise um die Hälfte. Dreißig Preisträger wurden nach sorgfältiger Prüfung bestimmt; die Prämien sind ihnen zugegangen. Die Namen der ersten zehn Preisträger: 1. Fr. Neumann, Gera. 2. Ludwig Wohlenberg, Apenrade (Dänemark). Bild 1. 3. Deutsche Buchhandlung, Aachen. 4. Fr. Schilcher, Klagenfurt. Bild 2. 4a. Baereckesche Buchhandlung, Eisenach. Bild 3. 4b. N. S. Buchhandlung, Fürth. 4«. N-. S. Vertriebsstelle, Villingen. 46. Deutsche Buchhandlung Karl Bohle, Frankfurt a. M. 4s. A. Salzbrenner, Penig. 5. Meyer'sche Hofbuchhandlung, Detmold. Bild 4. Wir können nicht, wie das sonst üblich ist, die ersten preisgekrön ten Schaufensterbilder veröffentlichen, sondern bringen einige Bil der, die uns neben technischen Einzelheiten, die hier nicht besprochen werden sollen, zweierlei lehren: 1. Obwohl die nationalsozialistischen Symbole von allen mögliches Geschäften oft gedankenlos und ungeschickt verwendet werden, 416 kann das Buchsen st er damit schön und einladend sein. Be tonte echte Huldigung spricht aus den wiedergegebenen Fen stern, ohne daß sie darüber ihren Zweck aufgeben: die aus gelegten Bücher werden wirklich angeboren. zu 2. Was vielleicht noch wichtiger ist: Auch in den Grenz- und Nachbarländern können deutsche Buchhändler überzeugend für das neue Deutschland werben. Dem Eher-Verlag ist für Plan und Erfolg seines Ausschreibens danken. Ir. (Anmerkung der Geschäftsstelle: Bei dieser Gelegenheit bittet die Werbestelle des Börsenvereins darum, zur Veröffentlichung im Werbekalender des Börsenblattes gut gelungene Aufnahmen von Schaufenstern einzusenden, die in Idee und Aufbau über dem Durchschnitt stehen. Veröffentlichte Schaufensterbilder werden mit RM 10.— honoriert.) Erholung für den Buchhändler. Auf die buchhändlerischen Erholungsheime ist an dieser Stelle schon oft und von berufener Seite hingewiesen worden, sodaß wir uns heute damit begnügen dürfen, im Zusammenhänge mit der An zeige in diesem Heft erneut die Aufmerksamkeit aller Berufsgenossen auf die drei schönen Heime zu lenken. Dies freilich erscheint uns notwendig. Denn wenn sich auch der Erholungsheimgedanke in immer zunehmendem Maße des Beifalls aller beteiligten Kreise er freuen konnte, so bedarf diese vorbildliche Einrichtung unseres Be- rufsstaudes doch immer wieder der Unterstützung durch die Tat, und das heißt eben in allererster Linie durch die Benutzung der Heime und durch die Empfehlung derer, die selbst schon in einem der Heime waren und ihnen neue Freunde gewinnen können. Es ist daher auch der ausgesprochene Zweck unserer Anzeige im illustrierten Teil der heutigen Nummer, daß sie aus dem Börsenblatt heraus gelöst und in den Betrieben so aufgehängt werden möge, daß alle Angestellten davon Kenntnis erhalten. Der Aushang sollte, da die Heime zum Teil während des ganzen Jahres geöffnet sind, auch nicht nur jetzt vor der Reisezeit, sondern dauernd erfolgen. Zum Ruhm der einzelnen Heime braucht man nicht erst viel Worte zu machen. Jeder ernsthafte Interessent wird von der Ge schäftsstelle des Vereins Erholungsheim für deutsche Buchhändler e. V., Berlin W 30, Gossowstraße 9, illustrierte Werbedrucksachen über die Heime erhalten. Das Strandhotel in Ahlbeck ist durch einen Umbau zum besten Haus am ganzen Strand geworden. Durch die eingebaute Zentral heizung bieten die neu aufgeteilten Gescllschaftsräume auch bei un günstiger Witterung beste Behaglichkeit, und wer je an der See eine Negenwoche erlebt hat, weiß ja, wie dankbar man nach einem feuch-