Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1933
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- 1933-07-11
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- 11.07.1933
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-11
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X- 158, 11. Juli 1033. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Ausdruck, daß die vom Herrn Reichsminister vr. Goebbels be reits angekündigte Unterstützung der Reichsregierung dem Tag des Buches eine weit größere Bedeutung für das ganze deutsche Volk geben werde. Noch innerhalb des Berichts gab der Vorsitzende die Mitteilung des Aktionsausschusses des Börsenvereins be kannt, nach der künftig auch im Buchhandel das Führerprinzip aner kannt und der Börsenverein jeweils nur mit einem Vertreter des Kreisvereins, der mit entsprechender Vollmacht ausgestattet sein muß, verhandeln wird. Der Bericht schloß mit der Hoffnung, daß Eigensucht und Nör gelei endlich aus dem Leben des deutschen Volkes verbannt sein mögen und daß ein gläubiger und willensstarker Optimismus das, was heute sich erst langsam entfalte, zu starker, achtunggebührender Kraft entwickeln möge, denn: »Deutschland will nicht sterben, Deutschland will leben». Die von dem Schatzmeister Herrn Dufayel vorgetragene Rechnungslegung über die Vereinskasse und die verschie denen Stiftungen ergab, daß trotz starker Inanspruchnahme bei äußerster Sparsamkeit Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen werden konnten. Der Vorsitzende sprach dem Schatzmeister den auf richtigen Dank für seine arbeitsreiche und umsichtige Mühewal tung aus. Durch die Versammlung wurde der vom Vorstand vorgeschla gene und vom Börsenverein bereits anerkannte Aktionsausschuß bestätigt, der aus folgenden Herren besteht: Vorsitzender: Hermann Kurtz i. Fa. H. Lindemanns Buch handlung, Stuttgart; F. Carl i. Fa. Loewes Verlag, Stuttgart; H. Schmidt i. Fa. H. Th. Schmidt, Buchhandlung, Eßlin gen a. N.; P. Jünemann i. Fa. Koch, Neff L Oetinger, Stuttgart. Der bisherige Vorstand, der seine Ämter zur Verfügung ge stellt hatte, wurde ebenfalls einstimmig auf Antrag von Herrn vr. Schumann gebeten, seine Ämter fortzuführen und dem Aktions ausschuß sozusagen als Sachverständigenkreis zur Verfügung zu stehen. Satzungsgemäß war der Verein bis jetzt an den 3. Montag des Juni als Hauptversammlungstag gebunden. Einem im Vor jahr gestellten Antrag zufolge wurde dieser Satz geändert dahin, daß die Hauptversammlung einmal jährlich womöglich im Juni stattfinden soll. Zusätzlich wurde noch sestgestellt, daß künftighin ein Sonntag als Versammlungstag bestimmt wird, damit auch die auswärtigen Mitglieder Gelegenheit haben, die Hauptversammlung zu besuchen. Das Sofortprogramm des Börsenvereins, dessen einzelne Punkte verlesen wurden, gab Herrn Nitschmann Gelegenheit, auf die neue Lage hinzuweisen, die durch die Streichung der Ktz 11 und 12 der Verkaufsordnung gegeben ist. Er rügte scharf die Mißstände, die sich im Laus der letzten Jahre beim Verlag ergeben hätten, der durch allerlei Autoren-, Mitarbeiter- und ähnliche Vorzugspreise dem Sortiment den Wettbewerb erschwert habe. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß es für den Augenblick weniger wichtig sei, hinter uns liegende Sünden aufs neue aufzudecken, als vielmehr die Kräfte innerhalb des Buchhandels zusammenzusassen. Das Mitglied des Aktionsausschusses, Herr F. Carl, nahm Gelegenheit, eine Reihe von Gedanken zu entwickeln, die er als Hauptaufgabe des Aktionsausschusses ansah. Hervorzuheben ist sein an den Aktionsausschuß des Börsenvereins weiter geleiteter Vor schlag, von der Ehestandsbeihilfe etwa RM 10.— als sogenannten Kulturbond abzuzweigen, für den Bücher zu beziehen sind. Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, daß das Buch nicht ein Luxusgegenstand ist, sondern zur Ausstattung eines Heims ebenso gehört wie ein Beleuchtungskörper oder eine Tischdecke. Die aus- sührlichen Darlegungen wurden mit Beifall ausgenommen. Gehilfenprüfung: Der Vorsitzende beschränkte sich auf Zitierung seines im Börsenblatt Nr. 128 erschienenen Berichts über die Erfahrung in Württemberg, die als ein Versuch das Gebiet so zusagen abgesteckt habe, in dem sich diese Arbeit künftig bewegen müsse. Herr Herbert Hoffmann machte noch sehr interessante Ausführungen über die Erfahrung aus dem ganzen Reich. Es sind im ganzen in diesem Frühjahr 80 junge Menschen geprüft worden, 500 bei denen nur in drei Fällen ein »nicht bestanden« festgestellt wer den mußte. Zweifellos wird die Prüfung in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen, nicht im Sinn eines numerus clausus, als vielmehr als Ansporn sür Chef und Lehrling, die Lehrzeit wirklich auszunützen und sich am Abschluß darüber klar zu werden, was innerhalb der gegebenen Zeit gelernt worden ist. Der Mitgliedsbeitrag: Der Vorsitzende vertrat die Meinung, daß die künftig vereinfachte Geschäftssührupg dem Ver ein auch seine Spesen erleichtere. Er stellte daher im Einvernehmen mit dem Vorstand den Antrag, daß dis Mitgliedsbeiträge im Hin blick aus die gedrückte Wirtschaftslage zunächst nur zur Hälfte er hoben werden, und daß es der weiteren Entwicklung des Jahres überlassen bleiben soll, ob die zweite Hälfte nacherhoben werden muß. Die Versammlung war damit'einverstanden, ebenso wie mit dem folgenden Antrag, aus Mitteln des Vereins sür die Opfer der Arbeit einen Betrag von RM 200.— zu bewilligen. Der Vor sitzende schloß daran die Bitte, daß jeder zu seinem Teil sich über legen möge, ob es ihm nicht möglich sei, noch darüber hinaus einen Beitrag zu zahlen, den der Schatzmeister anzunehmen und gesam melt abzusühren bereit ist. Da der Punkt Verschiedenes keine wesent lichen Gesichtspunkte auswies, konnte der Vorsitzende mit dem Dank an die Versammlung um '/--I Uhr die Versammlung schließen. Herr vr. Schumann sprach der Geschäftsführung den Dank der Ver sammlung aus. Bei wundervollem Sonnenschein fuhr man dann mit den inzwischen eingetroffenen Damen in Gesellschaftsautos hinüber in die benachbarte alte Reichsstadt Eßlingen. In dem schönen alten Rathaussaal fand ein einfaches Mittagessen statt, bei dem der Staatskommissar für Eßlingen und der Kreisleiter des Kampf bundes für deutsche Kultur die Versammlung begrüßten. Bei Tisch wurde ein schöner Faksimiledruck der Firma I. F. Schreiber ver teilt: Eine Ansicht von Eßlingen aus dem Jahre 1840, eine Wie dergabe einer damals von der Firma I. F. Schreiber hergestellten Lithographie. Die Stuttgarter Verlegervereinigung hatte zu einer Tasse Kaffee auf das 5 Kilometer entfernte Eßlinger Jägerhaus eingeladen. Für den Abend hatten die Chefs ihre Mitarbeiter zu einer Veranstaltung mit Gesang, humoristischen Vorträgen und Tanz in den Kugelschen Saal in Eßlingen eingeladen. 500 Teil nehmer brachte ein elektrischer Sonderzug nach Eßlingen und um 8 Uhr entwickelte sich in dem großen Saal ein lebhaftes und fröh liches Treiben. Von allen Beteiligten wurde der harmonische und fröhliche Verlauf des Abends gerühmt und der erste Versuch, die alte Tradition wieder aufzunehmen und mit dem Gedanken der gemein samen Arbeitsfront auch in dieser Hinsicht ernst zu machen, wurde als geglückt begrüßt. So fand der Vorsitzende herzlichen Beifall, als er Herrn Jünemann sür seine umsichtige und sorgsame Vorbereitung des Ganzen am Schluß noch herzlichen Dank aus- sprach. Die Literatur der deutschen Einheitskurzschrift. Von Heinrich Schulze, Kurzschriftlehrer an der Universität Göttingen. Die Umwälzung und Neuformung des deutschen Lebens ist auch an der deutschen Kurzschrift nicht spurlos voriibergegangen. Diese Feststellung mag dem Laien zunächst erstaunlich, ja vielleicht überheblich erscheinen. Sie wird aber verständlich werden, wenn die Geschichte der deutschen Kurzschrift in einigen Worten knapp öar- gestellt und die Einflußnahme des Staates auf die Kurzschrift ausge zeigt wirb. Um die Jahrhundertwende tauchte bei vielen deutschen Steno graphen der Wunsch auf, an Stelle der Vielheit der Systeme eine einheitliche Kurzschrift zu setzen. Nur so konnte die Kurzschrift in den Schulunterricht eingeführt und den Behörden und Verwaltungen nutzbar gemacht werden. Es ist hier jedoch nicht der Ort, die Ge schichte der stenographischen Einigung in Deutschland barzustellen. Sie fand jedenfalls ihr vorläufiges Ende, als 19S4 der sogenannte Juli-Entwurf — ein Kompromiß der beiden verbreitetsten Systeme Gabelsberger und Stolze-Schrey — von der Reichsrcgierung im Ein verständnis mit den Länderregierungen zur Einheitskurzschrift er klärt wurde. Dies neue System durste von nun an allein in den Schulen gelehrt werden; seine Beherrschung wurde von den Be amten und Behördenangestcllten verlangt.
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