81 S 6 t e: 1. k>oix 4. 10. H ü k l e o: (Jrn den Pyrenäen liegen inmitten der Steiiiwüste des Tabor auf einem unzugänglichen Felsen die geborstenen Trümmer der Burg Montsägur, die zur Zeit der Kreozzüge gegen die Albigenser den Verfolgten letzte Zuflucht bot. Rom hatte zu Beginn des iZ. Jahrhunderts das gesamte Abendland gegen die ketzerische Pro vence und Languedoc aufgerufen. Sie kamen zu vielen Tausenden, die Ritter von Burgund, der Ile de France, aus Süddeutschland und vom Rhein. Auf Jahrhunderte der Freude war jäh das Jahrhundert der Verfolgung angebrochen. Der Qualm brennender Städte und zahlloser Scheiterhaufen warf gespenstige Schatten über das Land. Vor den Toren der Minuehöfe, wo bisher schmachtende Troubadoure zu Preis ihrer Dame gesungen, klang drohend Einlaß heischend das „Dies iras" der Kreuzfahrer. Über hundert Jahre währte der Kamps. Als es zum letzten ging und die Soldaten Christi die auf Montsägur eingeschlossenen Cathari bedrängten, belagerten ste zugleich die Tempieisen des Grals. In der Nacht vor Mvntsägurs Fall schassten vier Cathari in abenteuerlicher Kletterei den „Ketzerschatz", wie ihn die Dokumente der Inquisition nennen, aus der Burg und bargen ihn in einer Höhle. Dann gaben ste den Harrenden das verabredete Flammenzeichen von der Höhe eines Nachbarbergg. Vergeblich wurde in der erstürmten Burg das Unterste zuoberst gekehrt. Gelassen trugen die Gefangenen den Grimm der enttäuschten Inquisitoren. In antiker Heiterkeit drängten ste sich zu den befreienden Flammen — ste wußten den Gral in Sicherheit.