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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1908
- Sprache
- Deutsch
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294, 18. Dezember I9V8. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14725 die verschiedene Länge der verwandten Stäbe eine gewisse Aus zeichnung der bedeutenderen vor den minder bedeutenden Literaturerzeugnissen möglich war. So fand vr. Stein, daß Klassiker auf zugeschnittene Bambusstreifen von etwa 2'/» (eng lischen) Fuß Länge und etwa 1 Zoll Breite geschrieben waren, während minder wichtige Werke auf Streifen von der halben Länge, ganz unbedeutende Literaturerzeugnisse aber auf Streifen von 8 bis 9 Zoll Länge geschrieben wurden. Die Regel war dabei, daß immer nur eine Reihe von Schrift zeichen auf den Streifen zu stehen kam, und auch die Rück seite blieb zu allen Zeiten von eigentlichem Text frei und scheint nur gelegentlich zur Anbringung von Anmerkungen und ähnlichen Hinweisen verwandt worden zu sein. Die Zahl der Bildzeichen, die so auf dem einzelnen Streifen eingetragen wurden, war natürlich nach der Länge desselben verschieden, scheint aber in keinem Falle 30 überschritten zu haben. Diese Bambus streifen erinnern also an unsere ja nicht selten gleichfalls mit Bildern oder Schriftzeichen bedeckten hölzernen Papiermesser und machten natürlich ein von ihnen gebildetes »Buch« — auch in diesem Worte haben wir ja noch einen Nachklang an die Ver-^ Wendung des Holzes zu Aufzeichnungen — zu einem recht ge wichtigen Ding; ein Buch mittleren Umfangs — nach unseren Begriffen — würde in dieser Form etwa einen Zentner wiegen müssen. Die »Bücher« waren durch Lederriemen oder Seiden schnüre, die am oberen Ende der Streifen durch Ofen.liefen, zu »Kapiteln« zusammengeheftet und diese häufig noch durch köcherartige Hüllen aus Bambus weiter vor dem Auseinander fallen geschützt. Später wurden außer diesen Streifen zur Auf nahme wichtiger Urkunden, Proklamationen usw. auch Holzplatten verwandt, vorausgesetzt, daß auf diese nicht mehr als 100 Worte gebracht werden mußten; ferner gab es kleinere Plättchen, die zwischen jenen und den Bücherstreifen in der Mitte standen und zu verschiedenen Zwecken, wie Visitenkarten, Briefen, Geschäfts aufträgen usw., dienten. Um das Jahr 213 v. Ehr. wurde von demselben Kaiser, der fast die ganze chinesische Literatur vernichtete, als er fand, daß die Literaten seinen ehrgeizigen Plänen Hindernisse bereiteten, eine Vereinfachung der Schrift durchgeführt; zugleich ersetzte ein General von ihm, der auf seinen Befehl die Große Mauer aus bauen ließ und dabei vielfach in Gegenden weilen mußte, wo Bambusrohre nicht zur Verfügung standen, den Bambusstab als Sch reib Werkzeug durch einen Pinsel aus Hasenhaaren. Außer auf die genannten Unterlagen wurde übrigens schon in alten Zeiten mit Firnis auf feine Seidenstoffe geschrieben; doch war das natür lich ein zu teures Material, um allgemein üblich zu sein, und scheint auf den Gebrauch an Altären, zum Aufzeichnen der Namen der Verstorbenen bei feierlichen Begräbnissen und ähnlichen Ge legenheiten beschränkt gewesen zu sein. Insbesondere ist festgestellt, daß das kaiserliche Siegel nur auf Seide, nie auf Holz oder Bambus angebracht werden durfte. Eine größere Verbreitung erlangte die Seide als Schreibmaterial erst, als zwischen den Jahren 10 und 20 n. Ehr. eine Art Seidenpapier erfunden worden war, und besonders vollzog sich eine Umwälzung, als es ums Jahr 105 n. Ehr. einem findigen Kopf gelang, auch aus Abfällen wie alten Fischernetzen, Lumpen und ähnlichem, ein Papier herzustellen, das weit billiger als das alte Seidenpapier war. Dieses Papier hat denn auch einschließlich der neueren Formen des Holz- und Bambuspapiers die übrigen Materialien mehr und mehr ver drängt, und nur zu religiösen Zwecken finden die alten Holz- und Bambustäfelchen auch heute noch Verwendung. Der wichtigste Schritt in der Entwicklung der chinesischen Aufzeichnungskunst, der Übergang vom Schreiben zum Drucken, wurde viel früher gemacht, als man bisher allgemein annahm. Schon in sehr frühen Zeiten, jedenfalls in dem Zeitraum von 018 bis 906 —genauere Angaben lassen sich leider nicht machen — wurden Bücher »von hölzernen Blöcken«, auf denen die erhabenen Buchläden verkauft«. Seltsam genug war es ein türkischer, im nördlichen China herrschender Kaiser, dem — mit Recht oder Unrecht — die Ehre zuerkannt wird, zum erstenmal, und zwar im Jahre 932, die klassischen Schriften des Konfutse gedruckt zu haben. Bewegliche Typen aus gebackenem Ton scheinen in der Zeit von 1041 bis 1049 aufgekommen zu sein, solche aus Kupfer waren von 1368 bis 1643, wo die jetzige Mandschuherrschaft begann, in Gebrauch; doch liegen über die Einzelheiten ihrer Geschichte und den Umfang ihrer Verwendung zuverlässige An gaben gleichfalls nicht vor. (Nach: »Imperial anck ^siat-ie Huarterl)' ksview«.) ^Doktoringcuicur-Dissertationen im Studienjahr 1907 08 an der Königlichen Technischen Hochschule in Stuttgart. Friedrich Oesterlen, Heidenheim a. Br.: Beitrag zur Theorie der Francisturbine mit Versuchen an einer 300pferdigen Turbine. (Verlag: Buchhandlung Julius Springer in Berlin.) Richard Färber, Cannstatt: Der rationelle Entwurf von ge wölbten Brückenbögen mit drei Gelenken. (Verlag: Konrad Wittwer, Stuttgart.) Wilhelm Franck, Heilbronn: Über sterische Hinderung bei Derivaten des Nitro-Resorcindimethyläthers. (Druck: F. u. W- Mayer in Eßlingen.) Hans Moser, Stuttgart: Uber die Addition von Brom an Stilben, «-Methylstilben, Benzalmalonester und seine Derivate. (Druck: C. I. Beckers Universitäts-Buchdruckerei in Würzburg.) Theodor Heyd, Darmstadt: Die Planung wirtschaftlicher Städtekanalisationen. (Druck: vi. Haassche Buchdruckerei G. m. b. H. in Mannheim.) Alfred Bogisch, Feuerbach: Uber die Einwirkungsprodukte magnesiumorganischer Verbindungen auf das o-Methoxytolylphenyl- keton und das o-Methoxytolylmethylketon und über den Einfluß der Parastellung der Methoxylgruppe auf die Eigenschaften der artiger Verbindungen, (Druck: I. Fink, Königlicher Hofbuchdrucker in Stuttgart.) Immanuel Fritz, Stuttgart: Uber Derivate des Hydrochinons. (Druck: C. I. Beckers Universitätsbuchdruckerei in Würzburg.) * Toktoringenieur-Dissertationen an der Großherzoglichen Technischen Hochschule in Tarmstadt im Lommerhalb- jahr 1908. Karl Spitz, Wiesbaden: Chinolinderivate des 1,5 Naphtyl- endiamins. (Buchdruckerei: R. Bechtold L Co. in Wiesbaden.) Ernst Preuß, Darmstadt: Die Geschwindigkeit der elastischen Durchbiegungen eines wagerechten, auf zwei Stützen frei auf liegenden Trägers. (I. C. Herbertsche Hofbuchdruckerei in Darmstadt.) Renatus Schütz, Straßburg i. E.: Beiträge zur zeichnerischen Massenermittlung, Massenverteilung und Förderkostenbestimmung der Erdarbeiten. (Wilhelm Ernst L Sohn, Berlin.) Hermann Jochheim, Kaiserslautern: Zur Kenntnis der Halo genindigotine und ihrer Sulfosäuren. (Druck von Heinrich Menzlaw, Darmstadt.) Constantin Wulff, Frankfurt a. M.: Die Talsperrengenossen schaften im Ruhr- und Wuppergebiet. (Gustav Fischer, Jena.) Johann Baptist Bosch, München: Berechnung der gekreuzt armierten Eisenbetonplatte und deren Aufnahmeträger unter Be rücksichtigung der Kraftwirkungen nach zwei Richtungen. (Gebr. Ernst, Berlin 8VV.) Anton Gramberg, Danzig: Über das Verhalten einer Rateau- Dampfturbine unter wechselnden Betriebsbedingungen. (Buch druckerei A. W. Schade, Berlin ll.) Peter Brodal, Darmstadt: Versuche zur Darstellung von Paranitrobenzaldehyd. (Joh. Conr. Herbertsche Hofbuchdruckerei Nachfolger vr. Adolf Koch, Darmstadt.) Krebs, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Nach einem Sommer, dessen Sonntage die Krebsmitglieder zu Wald-, Wasser- und Wiesenfesten oftmals zusammengeführt hatten, brachte im September eine erfreulich stark besuchte Versammlung der kälter werdenden Herbstzeit ihren ersten Tribut. Ein »Bunter Abend«, dessen vielseitiges, in heitern und ernsten Rezitationen, Gesangsvorträgen und eigenartigen szenischen Aufführungen be stehendes Programm die Teilnehmer bis in späte Stunde bei sammenhielt, bildete den Auftakt zu den Darbietungen, die der Krebs in diesem Winter neben den besonders stattfindenden Fort bildungskursen seinen Mitgliedern und Freunden bringen will. Der letzte Mittwoch des Oktober brachte dann einen eigen artigen exotischen Genuß. Herr Redakteur Just, ein Freund des Vereins, erzählte an diesem Abend seinen zahlreichen Zuhörern von seinen Erlebnissen, die er als »Buchhändler in Indien« durch zumachen hatte. In seinen mit starker Anschaulichkeit und
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