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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 90, 21. April 1915. Sternaux, Ludwig: Die loten Dichter und der Krieg. Tägliche Rundschau vom 14. April 1915 (Unterhaltungs-Beilage Nr. 85). Expedition: Berlin. Teutenberg, Adolf, Weimar: Nutzbarmachung geistiger Kräfte. Berliner Tageblatt vom 17. April 1915 (Morgen-Ausgabe). Expedition: Berlin. Antiquariats-Kataloge. LeNimptk. b'. 11, Irisst: EstaloZo lle. 7: Msesllanea. 8°. 50 8. 886 Krn Kleine Mitteilungen. Aus Ostpreußen. — Mit welcher Zuversicht und Sicgesgewißheit man wie überall auch in den Kreisen unserer Berufsgenosscn dem Ende des Krieges entgegensieht, dafür darf als ein erfreuliches Beispiel der Umstand angesehen werden, daß, wie wir der Königsberger Presse ent nehmen, die Firma Gräfe L Unzer, dort, in voriger Woche das neben ihrem bisherigen Laden gegenüber der Kgl. Universität gelegene Grundstück Paradeplatz 6 für den Preis von 610 000 erworben hat. Die nun bald 200 Jahre alte Firma hat sich damit nicht nur eine der Entwicklung des Geschäftes entsprechende Ausdehnungsmöglichkeit in schönen modernen Räumen geschaffen, sondern auch ein dauerndes Ver bleiben an altbekannter Wirkungsstätte gesichert. Erhöhung der Speditionsprcise in Ungarn. — 46 Budapester Spe ditionsfirmen haben an ihre Kundschaft das nachfolgende Rundschreiben versandt: Wir teilen Ihnen ergebenst mit, daß die Verhältnisse für unseren Gewerbebetrieb sich derartig verschlechtert haben, daß wir nicht in der Lage sind, die Abfertigung der Güter fernerhin zu den bisherigen Spescnsätren auszuführen. Es besteht ein großer Mangel an Bespan nung und an geschultem Personal; dieses wurde durch weitere Einbe rufungen des Landsturms stark vermindert und konnte nur teilweise durch ungeübte Kräfte ersetzt werden. Hierzu tritt die durch den außer ordentlichen Hafermangel erforderlich gewordene veränderte Ernäh rungsweise unserer Pferde, deren Arbeitsfähigkeit hierdurch bedeutend herabgemindert wird. Die sowohl durch diesen Umstand und noch mehr infolge der seit Monaten andauernden, auch die schlimmsten Erwar tungen übersteigenden Schwierigkeiten der Güterabfertigung an den hie sigen Bahnhöfen, die zu beheben all unseren Bemühungen nicht ge lang, stark beeinträchtigte Ausnützungsmöglichkeit unserer Gespanne in Verbindung mit einer allgemeinen Erhöhung der Löhne und der enorm gestiegenen Futterpreise, sowie der weiteren Steigerung aller sonstigen Geschäftsunkosten zwingen uns, zu den bisherigen Spesen sätzen, mit Gültigkeit vom 10. März d. I. ab einen Teuerungszuschlag von 40°/o zu erheben. Wir ersuchen ergebenst, von dieser Maßnahme, zu der wir durch die Macht der wirtschaftlichen Verhältnisse gezwungen sind, Kenntnis zu nehmen. Kriegsverband ostpreußischcr Genossenschaften. — Die »Königs berger Hartungsche Zeitung« teilt mit: Auf Anregung der Kriegs zentrale des Hansabundes haben sich in Königsberg der Allgemeine Verband Schulze-Dclitzschscher Genossenschaften, der Raiffeisenverband, der Neichsvcrband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften und der Hauptvcrband der gewerblichen Genossenschaften zu einem Kriegsvcrband ostpreußischcr Genossenschaften zusammengeschlossen, durch den die genossenschaftliche Arbeit für den Wiederaufbau Ost preußens nutzbar gemacht werden soll. Insbesondere hat sich der Kricgsverband zu diesem Zwecke auch die Gründung und Leitung von Rohstoff- und Lieferungsgenossenschaften für die ostpreußischen Handwerker und Kleinhändler zur Aufgabe gestellt. Deutschland und Amerika war der Titel eines Vortrages, den der Schriftsteller LouisVicreck kürzlich im Berliner Schriftsteller-Ver band hielt. Wie erklärt sich — diese Frage suchte der Redner zu beant worten — die gehässige Stimmung Amerikas gegen Deutschland und die Deutschen, denen es so viel verdankt? — Seit der Gründung der »Union« (1783) sind die Engländer im Übergewicht. Sic haben dem neuen Staat ihre Sprache, Literatur, Schule, Rechts- und Ver waltungsgrundsätze ausgeprägt. Die zahlreichen Deutschen, die später kamen, sind rücksichtslos anglisiert worden, zum mindesten äußerlich, indem sie gezwungen wurden, ihre Namen zu übersetzen und Englisch zu sprechen. So haben cs die Engländer, obwohl sie nur etwa ein Drittel aller Eingewanöerten sind, erreicht, daß sie stets in der Mehrheit auftraten. Eine außerordentliche Macht, größer als die ihrer Flotte, besaßen und besitzen sie in ihrer Presse. New York ist journalistisch abhängig von London. Auch die amerikanische Negie rung segelt ini Schlepptau Englands. Redner warnt aber vor der Annahme, als wäre die Meinung von Regierung und Presse zugleich die öffentliche Meinung in Amerika. Dieser Irrtum habe bei uns manchen Ausfall gegen die Amerikaner gezeitigt, der wiederum drüben die Mißstimmung gegen uns genährt habe, zur heimlichen Freude Englands. An zahlreichen Fällen beweist er die Unzufriedenheit mit den Herren Wilson und Bryan in vielen Teilen des Landes. Von dem kräftigen, geschlossenen Vorgehen der Deutschen zeugen der »Deutsch-ame rikanische Nationalbund« mit etwa 2 000 000 Mitgliedern, die Gründung der Zeitung »Fathcrland« durch den Sohn des Vortragenden und die »Unabhängigkeitsliga«, die an erster Stelle die schändliche und neutralwidrige Waffenausfuhr bekämpft. Trotz allem, was noch zu wünschen bleibt, kommt der Redner zu dem Ergebnis, baß sich die Stimmung in Amerika während des Krieges zu Deutschlands Gunsten verschoben hat. PersonalnüHnchien. Gefallen: in Russisch-Polen in der Schlacht bei Prasznysz am 24. Febr. Herr Emil Tschirdewahn aus Leobschütz. Nach seiner buchhändlerischen Ausbildung bei Karl Kothe's Nachfolger in Leobschütz war er als Gehilfe bei den Firmen I. Pröbster in Neusalz a. O. und Anton Fenske in Lissa und zuletzt bei Karl Danehl in Allenstein tätig. Bei Ausbruch des Krieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger bei einem Infanterie-Regiment. I. L. Pcrec f. — Kopenhagens Blättern zufolge ist kürzlich in War schau der Schriftsteller I. L. Perec gestorben. Perec, der in jüdischdeut- scher und hebräischer Sprache schrieb, wird als der größte Dichter des -östlichen Judentums angesehen. Seine in viele Sprachen übersetzten Schriften werden überall gelesen, wo aus dem Osten Europas stam mende Juden wohnen. Sprechsaal. Deldbiichereien. In Nummer 82 des Börsenblattes wird im Sprechsaal der Vor schlag gemacht, die einzelnen Truppenteile mit besonderen Büchereien zu bedenken. Dieser Gedanke ist durch eine von mir getroffene Ein richtung schon in ziemlich weitem Umfange verwirklicht worden. Die erste Anregung dazu gaben schon vor Monaten Zuschriften hoher Offi ziere, in denen mehrfach die Zusammenstellung kleiner ausgewählter Feld-Büchereien aus der Universal-Bibliothek vorgeschlagen wurde. Ich habe diesen Gedanken in der Weise ausgenommen, daß ich drei »Kompagnie-Büchereien« von je 100 Nummern der Universal-Bibliothek, größtenteils gute Unterhaltungslektüre, dann auch einige belehrende Schriften enthaltend, zusammengestellt habe. Das Verzeichnis dieser drei Büchereien zum Einheitspreise von je 20 ist in einem beson deren Prospekt von mir in einer Auflage von über 200 000 Exem plaren verbreitet und auch an eine kleine Anzahl ausgewählter Adressen ins Feld direkt geschickt worden. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, cs ist eine erhebliche Reihe solcher Büchereien teils durch das Sortiment, teils direkt bestellt worden. Jeder dazugehörige Band wird mit einem Widmungsblatt versehen, das z. B. folgenden Aufdruck trägt: Eigentum der 5. Batterie des 15. Neserve-Feldartillerie-Negiments. Gestiftet von den Offizieren der Batterie. (Unten in kleiner Schrift:) Die Bücher sollen nach dem Lesen mit denen der Kameraden ausgctauscht werden. Ein Vordruck eines solchen Widmungsblattes ist auf einem Bestell schein gegeben, der in den Prospekt eingelegt ist und den Hinweis auf den Bezug durch das Sortiment trägt. Ich stimme dem Einsender der ersten Notiz über Felübllchereien darin bei, daß die systematische Bearbeitung und Ausnutzung der artiger Absatzmöglichkeiten dem Buchhandel guten Erfolg verheißt. Ich bin der Meinung, daß durch eine den Zeitverhältnissen angepaßte Werbetätigkeit für gute Bücher ziemlich viel zu erreichen ist. Leider habe ich aber die Erfahrung machen müssen, daß das Sortiment gerade jetzt sich im allgemeinen darauf beschränkt, die Früchte zu ernten, die eine systematisch durchgeführte Verlagspropaganda reifen ließ, während durch Fortsetzung der vom Verleger schon geleisteten Arbeit auf diesem Gebiet, unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse und Ausnutzung besonderer Umstände, oft noch ungleich mehr zu erreichen wäre. Leipzig. Philipp Neclam jun. 556
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