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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1944
- Strukturtyp
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- 1944-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1944
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 35 (R. 25) Leipzig, Sonnabend den 6. Mai 1944 111. Jahrgang Der Arbeitseinsatz unserer Kriegsversehrten Von Carl Schuster Wie sehr dem Buchhandel das Schicksal seiner zur Wehrmacht eingezogenen Berufsangehörigen eine Verpflich tung bedeutet, zeigen die bedeutsamen Ausführungen von Rudolf Stoffregen und Willy Hermes in Nr. 144 und 162 Jes Börsenblattes (1943). Was wird aus uns nach dem Kriege? Eine irr den Bunkern draußen, in den Unterkünften und Lazaretten ernstlich diskutierte Frage, von jungen Men schen gestellt, denen die Beantwortung Sinn und Erfüllung ihres kämpferischen Einsames ist. Die eindeutige Klärung der Fragen „Nach dem Krieg“ ist entscheidend wichtig und fordert die verantwortungsbewußte Mitarbeit der Besten in der Heimat. Ist auch die Erörterung nach Kriegsende zu lösender Berufsfragen notwendig, so fordern die Rückführung un serer Kriegsversehrten in den Beruf und die sich hieraus ergebenden Fragen jetjt schon eine sachliche Klarstellung. Der junge, kriegsversehrt in den Beruf zurückkehrendc Arbeitskamerad findet ohne besondere Schwierigkeit in den Beruf zurück, findet in seinem Betrieb einen seine körper liche Behinderung berücksichtigenden Arbeitsplan; er braucht nach jahrelanger Berufsentfremdung, oft kurz nach Beendigung der Lehrzeit zur Wehrmacht eingezogen, eine grundlegende Aufholung seiner beruflichen Kenntnisse und findet sie, auch in der Beschränkung des fünften Kriegs jahres. Doch wie ist es mit dem reiferen, aus leitender Stellung einberufenem nun in den Betrieb zurückkehrendem Kriegs versehrten? Er hat vier und mehr seiner besten Schaffens jahre geopfert, kehrt nun zurück in ungebrochener Schaffens kraft, gereift, erfüllt mit tausend Plänen und Ideen, in stillen Nächten und Tagen geistigen, aus harter Kriegsnot wendigkeit bedingten Brachliegens durchdacht. Ihn beseelt nur ein Wunsch: schaffen können, eine große, verantwor tungsvolle Aufgabe beginnen, so wie er bisher „von außen" mit offenem Blick das Schaffen der Heimat sah und in all den Jahren die geistige Bindung wachen Herzens aufrecht erhielt. Kann sein Betrieb ihm noch diese Aufgabe stellen? Er hat kriegsbedingt grundlegende Einschränkungen durch führen, hat sich der den Büchermarkt umstellenden Not wendigkeit des Buches als Mangelware anpassen und Abtei lungen auf Kriegsdauer aufgehen lassen müssen, die früher der „Betriebsmotor“ waren und von besten buchhändle rischen Fachkräften geleitet wurden. So sehr der Betrieb die Unterbringung seines bewährten Mitarbeiters wünscht und so sehr er bemüht ist, ihm unter den gegebenen Ver hältnissen einen Arbeitsplan zu sichern, — im Interesse des Gesamtbuchhandels und auch des Kriegsversehrten ist es unvertretbar, aus einem dem Versehrten unerwünschten Mitgefühl einen vollwertigen Fachmann mit Arbeiten zu be trauen, die dieser in seinen ersten Gehilfenjahren einmal leistete, die ihm eine innere Belastung aus dem Gefühl des Minderwertes bedeuten und ihn aus einer kraftvoll geführ ten Vorkriegsentwicklung ohne jedes Eigenverschulden zu rückwerfen in eine Stellung, die ihn innerlich in keiner Weise befriedigen kann, seine Leistungsfreudigkeit mindert und seinen berechtigten materiellen Anspruch nicht rechtfertigt. Es muß die Möglichkeit geschaffen werden, eine erste Fach kraft entsprechend Können und Leistung dort einzusetjen, wo die Besetzung des Arbeitsplanes eines eingezogenen Be- rufskameraden durch eine gleichwertige Fachkraft not wendig ist und dem Kriegsversehrten das schöne Bewußt sein der Erfüllung einer kameradschaftlichen Pflicht seinem au der Front stehenden Berufskameraden gegenüber gibt. Für den buchhändlerischen Fachmann sind nicht Bücher als Ware, sondern das Buch als geistige Leistung Vorausse^ung seiner inneren Einsatybereitschaft und Leistungsfähigkeit, ohne die er eben seiner besonderen Aufgabe dem Buch gegenüber nicht gewachsen ist. Das Opfer, das der Kriegsver sehrte-für die Heimat brachte, rechtfertigt seinen Anspruch, als vollwertiger Berufskamerad eine sein Können und seine Fähigkeiten berücksichtigende berufliche Aufgabe zu erhalten, die ihn ganz erfüllt und ihm über die Schwere seiner körperlichen Behinderung hinweghilft. Es ist Auf gabe der Berufsorganisation, die Rückführung des kriegs versehrten Berufsangehörigen zu lenken und zu überwachen. Es ist eine selbstverständliche Dankespflicht des Berufs- Standes, dem kriegsversehrten Soldaten, dem Ehrenbürger der Nation (wie wenig wünscht er selbst jede Bevorzugung!) einen Arbeitsplan zu sichern, der ihm die Möglichkeit und das Bewußtsein gibt, sich als vollwertiger Arbeitskamerad einzuseften für die eine große Aufgabe, für die er kämpfte und sein Bestes opferte und nun für seine Kameraden draußen arbeiten wird: für den Sieg! Mitteilung Börsenverein — Geschäftsstelle: Betr.: Bezug von Feldpostausgaben als Klassenlektüre Anforderungen an den Verlag auf Lieferung von Feld postausgaben zum Gebrauch als Klassenlektüre geben uns Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß diese Verwendung von Feldpostausgaben als Klassenlektüre unzulässig ist. In gleicher Weise ist der Sortimenter verpflichtet, Bestellungen solcher Art abzulehnen. Ernennungen im Propaganda-Ministerium Der Führer hat auf Vorschlag von Reichsminister Dr. Goebbels den Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichs ministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Ministe rialdirigent WilhelmHaegert, zum Ministerial direktor ernannt. Der Führer hat den Staatssekretär im Reichsministe- rium für Volksaufklärung und Propaganda, Leopold Gutterer, auf dessen Bitte aus gesundheitlichen Grün den in den Wartestand verseht und gleichzeitig auf Vor schlag von Reichsminister Dr. Goebbels den bisherigen Leiter des Ministeramtes, Ministerialdirektor Dr. Werner Naum a n n, zum Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Relchsininister Dr. Goebbels hat Pg. Leopold Gutterer zum Vorsitjenden des Vorstandes der Ufa-Film G. m. b. H„ der Dachgesellschaft deutscher Filmbetriebe, berufen, ln einem Betriebsappell des Reichsministeriums für Volksauf klärung und Propaganda hat Reichsminister Dr. Goebbels ihm seinen besonderen Dank für seine bisherige Treue, un ermüdliche und erfolgreiche Mitarbeit in den Jahren des Friedens wie in den schweren Kriegszeiten zum Ausdruck gebracht und den neuernannten Staatssekretär Dr. Werner Naumann in sein Amt eingeführt. Börsenbl. I d. Dt. BucSh. Nr. 35. Sonnabend, den 6. Mai 1944 71
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