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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1928
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- 1928-12-13
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- 13.12.1928
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28S, 13. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. Diicherwagenverkehr Leipzig—Hamburg. Wir haben wiederholt die Vorzüge des Bücherwagenver kehrs gegenüber dem Krastwagenvcrkehr betont und können heute Mitteilen, daß die Reichsbahn-Verwaltung unseren Vor schlägen Folge gegeben und die Tarife um 1.60 Mk. pro 100 Kilo ermäßigt hat. So beträgt der Übernahmesatz frei Haus Leipzig bis frei Hans Hamburg für 100 Kilo ab 6. Dezember statt 8.10 Mk. nur 6.50 Mk. Wir hoffen, daß bisse Ermäßigung für unsere Hamburger Geschäftsfreunde Veranlassung sein wird, den Verkehr über Leipzig unter Benutzung des Bücherwagens recht umfänglich auszunutzen. Verein Leipziger Kommissionäre. Diicherwagenverkehr vor Weihnachten. In den Tagen vor Weihnachten finden folgende Erweite rungen bzw. Abänderungen des Bücherwagenverkehrs statt: 1. Düsseldorf: Der am Freitag, dem 14., vorgesehene Wagen wird auf Sonnabend, den 15. Dezember verlegt. 2. Besondere Weihnachts-Bücherwagen s) am Sonnabend, dem 15. Dezember, nach: Barmen, Dortmund, Elberfeld, München, d> am Montag, dem 17. Dezember, außer den plan mäßigen Wagen, nach Frankfurt a. M., Ham burg, Hannover, Köln, Magdeburg, Mannheim, Nürnberg, Stuttgart. 3. Die planmäßig für Montag, den 24., und Menstag, den 25., vorgesehenen Wagen kommen bereits am Sonn abend, dem 22. Dezember, zur Abfertigung. 4. Die am Dienstag, dem 1. Januar, planmäßig laufenden Wagen werden am Montag, dem 31. Dezember, abge- fertigt werden. 5. Anstelle des Leipziger Bücherwagens nach Zürich am Donnerstag, dem 20. Dezember, und nach Basel am Freitag, dom 21. Dezember, wird je ein Bücherwagen nach Zürich und Basel am M i tck w o ch, d e m 1 9. De zember, abgelassen, damit er noch rechtzeitig vor dem Feste eintrifft. Verein Leipziger Kommissionäre. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. G. Menz. sReparationssrage und innerwirtschaftliche sowie innerpolitische Lage. — Die Konjunktur. — Buchgewerbe und Buchhandel. — Das deutsche Buch im Ausland.j Konnten wir vor vier Wochen an dieser Stelle mit Be friedigung feststellen, daß die Verhandlungen zur Vorbe reitung der endgültigen Lösung der Repara tiv n S f c a g e rascher, als zunächst erwartbar gewesen, in Gang gekommen seien — nicht mehr —, so muß heute leider darauf hingewiesen werden, daß der bisherige weitere Fortgang der Sache weniger befriedigend ist. Man ist im Grunde nicht einen Schritt vorwärts gekommen, es sei denn, daß hinter den Ku lissen Entscheidungen gefallen sind oder angebahnt werden konnten, was jedoch wenig behaglich wäre; denn solche geheime Verständigungen würden wohl nur auf unsere Kosten gehen. Auf die Möglichkeiten einer Lösung der Reparationsfrage über haupt soll inhaltlich hier noch nicht eingegangen werden. Daß dahinter die ernstesten Gefahren für uns lauern, dürfte keines weiteren Beweises bedürfen. Wir sind schon längst in einer viel zu bösen Lage, als daß auch die bestmögliche Erledigung, wie sic nach dem leider nun einmal vorhandenen Kräfteverhältnis noch zu wünschen und zu erhoffen bleibt, jemals ein Glück für uns bedeuten wird; es bleibt immer ein Unglück, nur mit Seufzen und Zähneknirschen zu tragen. Es gibt hier nur noch »kleinere Übel«. Aber unterstrichen werden muß dabei vor allem immer die unbedingte Notwendigkeit einer Reform der bisherigen Re parationsregelung. So, wie es jetzt ist und namentlich zuletzt noch geworden ist, kann es nicht weiter gehen. Die Repara- tionsfrage beherrscht ja auch unsere innerpolitische 1354 Lage in entscheidendem Sinne. Auf der Tagung des Zentral vorstandes der Deutschen Volkspartei Ende November sprach Reichswirtschaftsminister vr. Curtius über »Grundsätze deutscher Wirtschaftspolitik-. Er wies zunächst die gegen die Reichsregie rung erhobenen Vorwürfe, sie täusche sich und das Volk über den Ernst der Wirtschaftslage, zurück und teilte mit, daß im gegenwärtigen Reichskabinett schon bei der Beratung der Re gierungserklärung übereinstimmende Auffassung über das Nach lassen der Konjunktur und daraus folgende vermehrte Arbeits losigkeit, über die schwachen Stellen unserer Wirlschaftsstruktur und über die Empfindlichkeit unserer Kreditlage festgestellt wor den sei. Das Kernproblem erblickt vr. Curtius in dem drücken den Kapitalmangel und der Hemmung von Kapitalneubildung aus eigener Kraft. Wir hätten nachzuholen, was wir während der Kriegs- und Nachkriogsblockade, den Wirren der Revolution und Inflation an Rationalisierung versäumt hätten, was an Investitionen unterblieben wäre; die Nachholung wäre dringend, wenn wir mit der Entwicklung der Welttechnik und Weltwirt schaft Schritt halten wollten, vor allem aber müßten wir zur Erfüllung unserer Auslandverpflichtungen eine Ausweitung unseres ganzen Apparates über das Vorkriegsmaß hinaus vor nehmen. So rücke das Problem der Deckung unseres Kapital bedarfs auch in den Mittelpunkt der von den Sachverständigen für die Endlösung der Reparationsfrage anzustellenden Unter suchungen und gleichzeitig immer mehr in den Mittelpunkt der deutschen Wirtschaftspolitik überhaupt. In der Tat hängt von der Lösung der Reparationsfrage der weitere Kredit unserer Wirtschaft ab. Die Endsumme der Gesamtverpflichtung muß festgelegt werden, damit man ermessen kann, was nach dieser ersten Hypothek überhaupt noch übrig bleibt. Der Eintritt der vollen Jahreszahlungslast am 1. September hat aber auch schon erwiesen, daß dasür der Reichsetat nicht mehr ausreicht. Wir sind auch hier am Ende unsrer Kraft. Wie das Defizit aus geglichen werden soll, ohne die Wirtschaft zu erdrosseln, ist nicht erkennbar. Vorläufig ist noch nicht entdeckt, welche Steuern wirklich soviel mehr einbringen könnten. Die -Industrie- und Handelszeitung- schrieb dazu am 29. November: Gewiß ist bisher nur, baß die Biersteucr und der Branntwein- Verkaufspreis beträchtlich erhöht werben müssen. ... Ob daneben auch eine Neichsweinsteuer eingesührt wird, ferner die Erbschafts- und Vermögenssteuer verschärft bzw. eine Vermögenssteuerviertel- jahrsrate nacherhoben wirb, läßt sich noch gar nicht übersehen. Es sprechen natürlich steuerliche und soziale Gesichtspunkte dafür, wenn man Bier und Branntwein verteuert, auch die Wetnsteucr — sei es in Form einer Neichssteuer oder in Form der kommunalen Ke- tränkcsteucr — wieder einzuführen. Es ist aber von vornherein klar, daß das Zentrum gegen die Wiederbesteuerung des Weins bis zum äußersten ankämpsen wird. Außerdem sind die Kosten der Weinfteuererhebung außerordentlich groß. Das praktische Ergebnis der Weinfteucr ist daher nur gering und wird außerdem wahr scheinlich durch die dann wieder notwendig werdenden Notstands- aktioncn für die Winzer noch weiter geschmälert. Es spricht also viel dafür, daß man die Weinstener nicht wieder ausnimmt. Aber auch gegen die erwogene Verschärfung der Erbschaftssteuer ist beim Zentrum aus eine entschiedene Opposition zu rechnen, ferner spre chen dagegen die Bedenken einer Beeinträchtigung der Kapital bildung. Die gleichen Bedenken werden auch gegen die etwaige Ein führung der Vermögenszuwachsfteuer geltend gemacht, gegen dke wieder bet den Demokraten Opposition besteht. Da auch diese letzt genannten Steuern für die Deckung des Etatdefizits kaum wesentlich ins Gewicht fallen, besteht auch hier die Möglichkeit, daß sie von den Maßnahmen zur Deckung des Etatausgleichs nicht berührt werden. Können aber die Einnahmen nicht nennenswert erhöht wer den — und das scheint angesichts der schon über das Erträgliche gehenden Belastung der Wirtschaft unbedingt der Fall zu sein —, so kommen nur Ersparnisse und Abstriche auf der Ausgabenseite in Frage. Hundert Millionen hat man bereits davon gestrichen. Was ist das aber bei dem Milliardeneiat im ganzen und bei einem Defizit von fast 600 Millionen! Tatsächlich sind Ein sparungen in nennenswertem Umfang beim Reich selbst nur durch Aufgabenabbau erreichbar. Man will ja aber gerade das Reich in seinem Bereich ausbanen und stärken, um den Ein- heftsgebanlen zu fördern. So tritt die Frage des Finanzaus-
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