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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1837
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1837
- Sprache
- Deutsch
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1371 1372 61 sehr erzürnt, wenn man dich nicht als Kaufma nn aner kennt, du bist eifersüchtig auf die, welche in dir keinen ei gentlichen Kaufmann sehen wollen! Die Reform des Deutschen Buchhandels, wie sie drin gend nothwendig wird, ist demnach in folgenden Grundzü gen enthalten: 1) Der Verleger versendet nur noch Schriften, die Spekulationen auf die Masse sind und des Eol- porteurs bedürfen! Demnach, alle heftwcisen Unterneh mungen, Zeitschriften, Encyklopädien, Kupferstichsamm lungen, kurz Alles, was sich erst durch Autopsie em pfehlen kann! Auch wissenschaftliche Werke, Handbücher, wenn der Verleger einmal darauf besteht und fest glaubt, kie Ansicht werde zum Kaufe veranlassen. 2) Alles Andere von literarischen Produkten ist zu be trachten, wie jene Geheimnisse der Essigfabrication u. s. w., die nur versiegelt ausgegeben werden. Dahin gehören alle Originalschriflen namhafter Gelehrten, alle poetischen Pro duktionen, alle Gelegenheitsschriften. Sie werden nicht versandt, sondern nur angekündigt und stapeln in Leipzig, Frankfurt, in Berlin, an so vielen Commissionsörtern, als es passende Verbindungen gibt. 3) Der Verleger kündigt seinen Verlagsartikcl erst auf Verlangzetteln an. couckiiion wird nichts verabfolgt. Wer ein Buch sehen will, muß es auch bezahlen: das ist ein natürliches Autor- und Verlagsrecht. Denn wer würde es sehen wollen, ohne es zu le se n? Und es benutzen (denn das ist lesen) und nichts dafür bezahlen, ist unbil lig und jedem analogen Verhältnisse schnurstracks wider sprechend. 4) Wer auf Verlagszettel achten will, wer da glaubt, er müsse das Buch schnell haben, weil es vielleicht sein Rival auf Risiko verschreibt, wer gewiß weiß, daß er das Buch absetzt und schon Aufträge hat; der verschreibe das Buch vor der Erscheinung und er wird 33H A vergütet erhalten. Ich weiß, daß zu diesen Vorschlägen gerade diejenigen HH. Sortimentshändler lächeln werden, welche eine hübsche Firma am Laden und Kundschaft haben, und diejenigen mich verwünschen, welchen Brod zu verdienen allerdings sauer wird. Allein der Verleger, der doch das Meiste aufs Spiel setzt, ist sich selbst der Nächste. Auch er wird zu diesen Vorschlägen zweideutig blicken. Er denkt, je mehr er versendet, desto mehr käme unter die Leute und hafte hier und dort. Großer Gott, Bücherkaufen ist die Sache weniger Menschen. Ich bin gewiß, daß sich diese Ueber- zeugung, wenn sie sich mit der verbindet, Bücherlesen ist die Sache Aller, zuletzt meinen Vorschlägen bereitwillig fügen wird. Das Beste an diesen Vorschlägen ist, daß sie, um eingeführt zu werden, keines Leipziger Börsendecrets bedür fen. Es steht jedem Verleger frei, sie in Betreff seiner Ar tikel geltend zu machen. Er mache nur den Anfang! Frei lich darf es kein unbedeutender Verlag sein, der sich j auf diese Weise eröffnet, obschon die Firma es nicht macht, I sondern das Buch. Gesetzt, es schriebe Jemand: ^ Kleines Buchhandlerlexikon oder Alphabetische Aphorismen über die Deutschen Buchhändler und versendete nichts von diesem Buche und gäbe es nur auf feste Rechnung, ich bin gewiß, er würde 600 Exem plare an 600 Buchhändler ver kaufen. Würde der Thor aber das Buch versenden, so kämen ihm von 600 viel leicht 590 wieder zurück. Das ist Demonstration sck Irouüuein! Allein man mache nur hier und da den Versuch, und in einigen Jahren wird der Buchhandel eine ganz neue Gestalt gewonnen haben. A. D. Literatur des Buchhandels. Bibliopolischcs Jahrbuch für 1837. Zweiter Jahrgang. Mil dem Portrait von E. C. T. Tauchnitz, in Steindr. 8. Leipzig, I. I. Weber. Wenn bei dem ersten Jahrgange dieses Werkes eigent lich nur der Plan zu loben war, die Ausführung aber viel fache Mängel darbot, so lag das wohl weniger an dem Herausgeber, als an den Schwierigkeiten, die vom Be ginne eines solchen Unternehmens, wozu eine reichhaltige Sammlung von Notizen aus allen Fächern des Buchhan dels und der damit verwandten Geschäftszweige gehört, un zertrennlich sind. Daß der Herausgeber keine Mühe spart, sein Werk zu einem recht brauchbaren Handbuche für den Geschäftsbetrieb des Buchhandels zu machen, das zeigt der jetzige Jahrgang, der im Ganzen ungleich werthvoller ist, als sein Vorgänger. Wird das Interesse des Inhalts in gleichem Maaße bei den folgenden Jahrgängen gesteigert, so wird gewiß künftig keine Handlung die kleine jährliche Ausgabe scheuen, für welche ihr eine wesentliche Erleichte rung mancher mühseligen Geschäfte geboten wird. Schon von diesem Jahrgange kann das mit Recht gesagt werden, denn die sorgfältige Aufzählung aller Städte Deutschlands, in denen Buchhandlungen sind, und der außerhalb Deutsch land gelegenen, die mit dem hiesigen Buchhandel in Be rührung kommen, mit Angabe alles dessen, was in den selben auf literarischen Verkehr Bezug hat (mit Einschluß der Firmas der dortigen Handlungen), die Uebersicht dieser Städte nach den Staaten, das Verzeichniß der Deutschen politischen Zeitschriften und Lokalblätter, der wissenschaft lichen Zeitschriften, nach den Fächern geordnet, der Euro päischen Universitäten und Deutschen Gymnasien, der Bä der und Heilquellen Deutschlands, und der Freimaurerlo gen — dies Alles kann bei Novaversendungen, Besorgung von Anzeigen und manchen andern Arbeiten gute Hülfe leisten. So werden auch die Bruchstücke aus dem Tage buche eines Buchdruckers (von G.Fröbel), in denen Druck preise, Bezahlung des Setzers und Druckers, der Gewinn des Principals, der Schriften-Bedarf bei Anlegung einer Druckerei und die Eorrecturzeichen mit großer Sachkennt- niß abgehandelt werden, jungen Verlegern von Nutzen sein, und besonders Lehrlingen des Buchhandels ist die genaue Durchsicht derselben zu empfehlen. Ueberhaupt möchte für diese das Buch ein sehr passendes Geschenk sein, und es wäre deshalb gewiß dem Vortheil des Verlegers angemessen, wenn er die künftigen Jahrgänge jedesmal während der
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