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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1915
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- 1915-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1915
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^ 76, 3. April 191S. Redaktioneller Teil. Der Landesdirektor der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont, Arolsen: Die höheren Lehranstalten in den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont unterstehen dem Königlichen Provinzialschulkol legium in Kassel. Die Ortsschulvorstände der Volksschulen habe ich in dem gewünschten Sinne anweisen lassen. K. Württ. Ministerium des Kirchen- und Schulwesens, Stuttgart: Ihre Eingabe, betreffend zeitige Anmeldung des Bedarfs von Schulbüchern bei den Buchhändlern, ist den in Betracht kommenden Oberschulbehörden zu geeigneter Verfügung über- wiesen worden. Jenseits der schwarzgelben Grenzpfähle. Zum 50. Geburtstage Heinrich von Schüller ns (17. April 1915). Osterr.-ungar. Feldpost Nr. 24. Ihrer liebenswürdigen Einladung, zu meinem leider schon 50. Ge burtstage eine Art literarischen Selbstspiegels zu verfassen, komme ich hiermit unter etwas schwierigen Verhältnissen nach. Ich stehe an der Front, und meine Aufmerksamkeit wird natürlich von Dingen in An spruch genommen, die mit meinen Pflichten Zusammenhängen: Also Nachsicht nicht nur bezüglich der Form, sondern auch des Inhalts! Wo ich als Lyriker überhaupt je beachtet wurde, hat man mich überschätzt; die dramatischen Arbeiten hingegen würden vielleicht mehr Teilnahme verdient haben. Auch in meinen Romanen dürfte das Zusammenprallen von Gegensätzen stärker wirken als die reinen Schil derungen. Trotzdem verdanke ich die Genugtuung, eine kleine Gemeinde uni mich gesammelt zu haben, heute nur meinen erzählenden Büchern, den Skizzensammlungen und Romanen. Zuweilen höre ich, der Roman »Im Vormärz der Liebe« sei mein bestes Buch gewesen. Freilich nicht allzu oft, aus dem einfachen Grunde, weil es so ziemlich unbekannt geblieben ist. Mit dem zweiten Roman »Ärzte« habe ich erst »zu sein« begonnen. Ein Buch, das als bald auch in fremden Sprachen erscheint, wird schließlich im eigenen Lande auch bekannt. Die »Katholiken« hatten den Fehler, daß darin die Italiener so geschildert wurden, wie sie wirklich sind, nicht, wie sie die Einbildungskraft des deutschen Lesepublikums zu sehen gewöhnt ist. Die Tragödie eines Schülers »Vom Blühen und Verderben« be handelt in erzählender Form einen etwas gewagten Stoff. Allerdings hätte das Buch vielleicht noch mehr Erfolg haben können, wäre es in frivolem Ton geschrieben. Ernste Behandlung von Bedenklichkeiten liebt man nicht. Mein vorletzter Roman »Jung-Osterreich« ist heute sehr aktuell geworden. Er beschäftigte aber auch nach seinem Erscheinen vor einigen Jahren außerordentlich die Kritik. Alldeutsche Kampfblättchen haben sich überall blaurot darüber geärgert. Wie Vipern sind sie emporge schnellt. Und ich habe nichts anderes getan, als gezeigt, wie ein ehe maliger deutscher Jrredentist in Österreich zur Realpolitik zurückkehrte, wie ein Weibersklave sich endlich auch seiner außergeschlechtlichen Männ lichkeit erinnerte, wie ein Phrasenschwimmer sich auf ruhiges Erwägen und auf — Wahrhaftigkeit besann. Wozu der Arger, der beispiellose Grimm, der sich bis zur persönlichen Beleidigung verflieg? Ich habe meinen Helden nicht geschont, dagegen manch starke, sympathische Figur unter seine Gegner eingereiht. Schon vor dem Kriege hat die österreichische Jugend deutscher Zunge in die Bahnen der Mäßigung eingelenkt. Der Sieg der Wahr heit, Aufrichtigkeit, der Vernunft wirkte von ferne. Heute sind es die kriegerischen Ereignisse, die die Heilung beschleunigt haben. Die gute deutsche Gesinnung, mehr innerlich als äußerlich, soll neben einem i rastlos aufstrebenden, zielbewußten Osterreichertum unwandelbar in! uns fortlebc». Dann werden wir unserer geliebten deutschen Nation: und der Geschichte zugleich gerecht. Mag man den »Roman eines Burschenschafters« den eines Opti- i misten nennen — die Dichter waren es doch zuweilen, die eine neue i Zeit vorausgeahnt haben. Mir aber ist, als fühle ich gerade jetzt den ersten Hauch der Morgenluft, den Beginn einer neuen Zeit. Wir sind und bleiben deutsch bis ins Mark hinein. Aber auch wir haben ein Vaterland nnd hängen in deutscher Treue an unserer Dy nastie. Mögen die Siege der Zentralmächte auf den Schlachtfeldern ^ aller Fronten jenen innigeren Anschluß Deutschlands und Österreichs > aneinander zur Wahrheit machen, den der Held meines Burschen-! schafterromans zu seinen heißesten Wünschen zählt, möge dann die ^ beiden Staaten ein Band umschlingen, so stark, daß es keine Macht i der Welt jemals mehr zerreißen kann? ' Und nun bin ich zurückgekehrt zur Stimmungswelt, in der ich mich hier im Feld befinde, der Stimmung, in die der große Krieg uns alle versetzt hat, dieses gewaltige Ringen, das mit dem Siege endigen muß und wird. Mit einem zuversichtlichen »Heil nnserm ewigen Bunde!« sendet ergebene Feldgrüße Ihr Heinrich von Schullern. Daheim und draußen. Zur Aufrechterhaltung der Verbindungen. Es ist keine Frage, daß mit dem gleichen starken Interesse, mit denk wir Daheimgebliebenen die kriegerischen Vorgänge und Ereignisse ver folgen, die Gedanken der im Felde Stehenden rückwärts schweifen zur Familie nnd zum Beruf. Soweit dieser in Frage kommt, werden manche Einzelheiten durch den Briefwechsel mit Kollegen ins Feld gelangen, in selteneren Fällen aber Berichte, die von der allgemeinen geschäftlichen Lage und von den besonderen Verhältnissen in den Betrie ben, in denen der einzelne tätig ist, genauere, erschöpfende Kunde geben. Aus diesem Grunde wird auch der Gedanke des Börsenblattes, einmal für die Berufsgenossen im Felde eine Sondernummer zu veran stalten, mit Freuden begrüßt worden sein. Wie in ähnlicher Weise von einzelnen Firmen der Versuch gemacht worden ist, den gleichen Zweck zu erreichen, dafür ist eine kleine, von der Buchdruckerei Oscar Brandstetter in Leipzig herausgegebene Zeitschrift »B r a n d st e t t e r s ch e Feldpost, Mitteilungen von und für die Angehörigen der Buchdruckerei und Musikaliendruck-Anstalt Oscar Brandstetter in Leipzig«. Herausgegeben von Otto Säuberlich (Nr. 1 n. 2, 8", je 16 S. Als Manuskript gedruckt) ein recht gutes Beispiel. In der ersten Nummer wird über die durch den Krieg hervorgernfenen Veränderungen in der Firma berichtet. Diese Berichterstattung erstreckt sich nicht allein auf das allgemein Geschäftliche und die Zustände in den einzelnen Abteilungen, sondern wendet auch ganz besondere Aufmerk samkeit dem rein Persönlichen zu, indem Auszüge aus Feldpostbriefen und sonstige Personalnachweise abgedruckt werden. Berichte über Aus zeichnungen und Beförderungen, über Verwundungen, Anzeigen der Namen Gefallener usw. sowie ein vollständiges Adressenverzeichnis der Einberufenen schließen sich an. Die Nummer wurde sowohl allen im Felde stehenden Angehörigen der Firma, als auch den nicht einberufenen Ange stellten und sonstigen Interessenten zugestellt. Wie glücklich der Gedanke dieser kleinen Zeitschrift war, kann man bereits aus der zweiten Num mer erkennen, die eine größere Anzahl z. T. recht interessanter Feld postbriefe enthält, in denen überall die »Feldpost« mit Freude und In teresse begrüßt wird. Sonst ist die bewährte Form und Einteilung der ersten Nummer beibehalten worden. Wenn man auch direkt wenig da von merkt, daß von den Daheimgebliebenen eine umfangreiche Liebes- rätigkeit für die Kollegen im Felde entfaltet wird, so geht diese Tatsache doch aus den verschiedenen Feldpostbriefen deutlich hervor. Ansätze eines ähnlichen Unternehmens verraten die ebenfalls bisher in zwei Nummern erschienenen Berichte über die »Feldspende des Personals U l l st e i n L Co.« (4", 6 u. 11 S.), Berlin. Hier hat anscheinend das Personal im allgemeinen allein die Aufrechterhaltung der Verbindung übernommen und beschränkt sich im wesentlichen auf Mitteilungen von Personalien, Feldpostbriefen, über Art der Liebes gaben usw. In einem so großen, unter dem Szepter der Organi sation stehenden Betriebe wie dem Ullsteinschen ist von den Ange stellten dieses Liebesgabenwerk auf eine feste organisatorische Grund lage gestellt worden. Die beiden über das Geleistete Rechenschaft ab legenden Berichte bilden in ihrer Art Dokumente der Opferwilligkeit und Kollegialität nicht nur in dem, was zur Leibes Nahrung und Not durft für die Krieger ins Feld geschickt worden, sondern was auch an Stimmen der Dankbarkeit, an Äußerungen des Humors zu den Daheimgebliebenen als Gegengabe gelangt ist. Man kann nur wünschen, daß der auf diese Weise geschaffene innige Zusammenhang zwischen Kriegs- und Friedensarbeit während der Dauer des Krieges sich erhalten und das auf der einen Seite zwischen Firma und Personal, auf der anderen zwischen den Angestellten unter einander enger geknüpfte Band sich auch in der Friedenszeit nicht lockern möge. I,. Kleine Mitteilungen. Einschränkungen und Abänderungen der Verordnungen über Nol- priifungen. — Das sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat beschlossen, auch im Schuljahre 191S/1K für die Schüler der in den Verordnungen Uber Notpriifungen vom 2. bis 8. August 1814 bestimmten Klassen der neun- und sechsklassigen höheren Schulen Notyriifungen abhalten zu lassen, und zwar vom I. Juni d. I, an. Auf diese Prüfungen haben die Bestimmungen der genannten Verordnungen, 443
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