Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150401
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191504019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150401
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-01
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. .tz- 75, 1. April 1915. zurück. Der Gründer des Geschäfts, Herr S. Karger, hat seine Lehrzeit im Hause I. I. Heine in Posen bestanden und verblieb darnach noch meh rere Jahre in dieser Firma, um sich dann nach Leipzig zu wenden, wo er bei Gustav Fock reiche Anregung auch für seine spätere Selbständig keit erhielt. Nach einem Ausflug in die Schweiz zu C. F. Prell in Luzern kam Karger nach der Neichshauptstadt, die nun sein dauernder' Wohnsitz wurde. Er arbeitete dort zunächst mehrere Jahre in der Stuhr'schen Buchhandlung und machte sich dann am 1. April 1890 selb ständig. Aus Vorstehendem ist zu ersehen, das; der Herr Jubilar, der jetzt 25 Jahre lang erfolgreich im Verlage gewirkt hat, während seiner Gehilfenzcit niemals in einer Verlagsbuchhandlung gear beitet hat, sondern stets in reinen Sortimentsgeschäften. Es ist das ein neuer Beweis für den alten Erfahrungssatz, das; die geeignetste Schule für den Verleger die Ausbildung im Sortiment ist, weil er nur dort in enge Verbindung mit dem Publikum tritt und so Lücken in der Verlagsproduktion kennen lernt, die auf einzelnen Wissensgebieten etwa noch vorhanden sind. So hatte auch Karger, als er bei Fock in Leipzig arbeitete, durch den Verkehr mit Studenten, insonderheit solchen der Medizin, den Gedanken gefaßt, eine Kompendien-Sammlung auf diesem Gebiete herauszugebcn, die dann sein erstes Verlagsunternehmen wnrde. Der erste Band dieser Samm lung war Dührssens geburtshilfliches Vademecum, das 1890 herauskam, von dem die 2. Auflage noch in demselben Jahre erschien, die 3. und 4. Auflage 1891 und 1892 folgten und das jetzt in 10. Auflage (1913) vorliegt. Von der Sammlung sind bis jetzt etwa 20 Bände erschienen, von denen besonders diejenigen von Silex, de Nuyter-Kirchhoff, Cohn heim und Du Bois-Neymond genannt seien. Der Kompendien-Samm lung schlossen sich Lehrbücher auf denselben Wissensgebieten an, die sich ebenfalls weiter Verbreitung erfreuten. Es seien hiervon nur Gärtner, Leitfaden der Hygiene (6. Aufl. 1914), Zarniko, Krankheiten der Nase (3. Aufl 1910), Oppenheim, Lehrbuch der Nervenkrankheiten (6. Aufl. 1913), Scitz, Kurzgefaßtes Lehrbuch der Kinderheilkunde (3. Aufl. 1910), Veit, Die Behandlung der Frauenkrankheiten (1911) hervorgehoben. Dazwischen wurde eine große Reihe von Monographien veröffentlicht, und wertvolle Zeitschriften schlossen sich an, deren Zahl jetzt auf 8 gestiegen ist und von denen wir nennen wollen: Monatsschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie (gegründet 1894); Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie (seit 1897); Jahrbuch für Kinderheilkunde (im Jahre 1900 von Teubner, Leipzig, erworben); Beiträge zur Ana tomie, Physiologie, Pathologie und Therapie des Ohres, der Nase und des Halses (gegründet 1897). Die Redakteure sämtlicher Zeitschriften haben zum Jubiläum ein Widmungsblatt gestiftet, das allen Zeit schriften des Kargerschen Verlages beigegebcn wird. Ein Katalog, der anläßlich des Jubiläums erschienen ist, enthält in seiner Einleitung einen genauen Entwicklungsgang des Verlages, auf die wir hiermit verweisen. Die Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig beendigte ihr 62. Schul jahr mit der Entlassung der abgehenden Schüler, am Palmsonntag, dem. 28. März, im großen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses. Außer den Lehrern und Schülern, sowie deren Angehörigen hatten sich als Vertreter des Schulausschusses und des Vorstands des Vereins der Buchhändler die Herren Herrmann Dcgencr, Richard Linnemann, Adolf Dähnert und Max Weg eingefunden. Nach einleitendem Har moniumspiel des Herrn Handelslehrers Heyde wurden die beiden ersten Strophen des Chorals gesungen: »Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren!« Darauf hielt der Direktor der Anstalt, Herr vr. Frenzel, die Entlassungsrede, der er die Forderung zugrunde legte: »Deutschland erwartet, daß jedermann seine Pflicht tut«. Der Vorsitzende des Schulausschusses, Herr Degener, gedachte dann in seiner Ansprache der teuren Toten nnd unter ihnen besonders des früheren Vorstehers des Vereins, des Herrn Wolfgang Koehler, und des Herrn Handelslehrer Paul Müller,'die der Weltkrieg als Opfer gefordert hat; zu ihrem ehrenden Gedächtnis erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. Im Anschluß daran unterstrich er in seinen weiteren Ausführungen die Mahnung des Direktors an die Schüler, die Schwierigkeiten, die der Weltkrieg dem Buchhandel auferlegt habe, durch scharfe Auffassung und gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten über winden zu helfen. Zugleich sprach er den Schülern, die für tadel loses Betragen, treuen Fleiß und hervorragende Leistungen mit Aus zeichnungen bedacht werden konnten, die Anerkennung des Schulaus schusses und des Vorstands des Vereins der Buchhändler aus, worauf er an sieben Schüler aus dem Wöllerschen Vermächtnis, der C. F. Petersschen und aus der Hausweihe-Stiftung größere Beträge als Stipendien verteilte. Das Münchener Neisestipendium des Herrn Hofrat Horst Weber zum Besuch des Deutschen Museums in München weihe-Stiftung, FUHrungsprämien als Kriegsunterstützung verteilt, und zwar an Schüler, deren Väter im Felde stehen. Ferner erhielten 21 Schüler wertvolle Buchprämien, und 27 Schülern konnte vom Direktor der Anstalt eine öffentliche Belobigung vor den erschienenen Gästen ausgesprochen werden. Das Abgangszeugnis der Schule, das eine wertvolle Empfehlung für die jungen Buchhändler bei der Be werbung um eine Stellung im Buchhandel bildet, wurde 93 Schülern zuerkannt. Nachdem der Klassenerste von 1 a, Curt Richter, dem Vor stand des Vereins der Buchhändler, dem Schulausschuß und dem Lehrerkollegium den Dank der abgehenden Schüler ausgesprochen und gelobt hatte, daß sie alle bestrebt sein würden, auch an ihrem Teil ihre beste Kraft einzusetzcn, um den Buchhandel über den Krieg hinweg zur alten Blüte zu führen, sang der Schülerchor den scheidenden Kameraden das Komitat von Mendelssohn. Die schlichte, aber würdige Feier schloß darauf mit dem gemeinsamen Gesänge des Chorals: »Unfern Ausgang segne Gott«. Personalnachrichten. Jubiläum. — Das Haus Carl Fr. Fleischer in Leipzig feierte am 30. März ein Jubiläum: 25 Jahre waren vergangen, seit Herr Georg Schreiber in die bedeutende Kommissionsfirma eingetreten ist. Er ist seiner Lehrfirma treu geblieben und hat in ihren verschiedenen Abteilungen gearbeitet. Gegenwärtig leitet er mit großem Eifer die Abteilung der Au- und Verkäufe von buchhändlerischen Geschäften, auch ist er den neuen Kommittenten der Firma Fleischer bei der Ein führung in den Buchhandel usw. behilflich. Jeder, der mit ihm zu tun hat, rühmt seine Liebenswürdigkeit und sein Entgegenkommen, lernt aber auch seine gewissenhafte Beharrlichkeit kennen, wenn es die Interessen seiner Firma wahrzunehmen gilt Gefallen: im September 1914 im Alter von 34 Jahren bei Prosnes (Frank reich) Herr Curt Bau mg arten, 1. Sortimentsgehilfe im Hause Gustav A. Nietzsche!, Leipzig, Landwehrmann im Land- wehrrcgiment Nr. 103. Er hatte seine Lehrzeit in der Kößling'schen Buchhandlung, Leipzig, bestanden, war dann in den Firmen Paul Beyer, Leipzig, K. F. Koehler, Leipzig, tätig und ttat im Januar 1910 in die Firma Gustav A. Nietzsche! ein. Ein bescheidenes, freundliches Wesen, Unverdrossenheit bei der Arbeit und Liebe zum Beruf zeichneten ihn aus. Seine Grab stätte (die Leiche wurde erst im Januar geborgen) liegt vor den Schützen gräben des 11. Grenadier-Regiments; ferner an der Westfront Herr Georg Müller, der drei Jahre lang im Barsortiment von F. Volckmar in Leipzig als Lagerist tätig gewesen ist. Gestorben: am 19. März im Alter von 32 Jahren Herr Friedrich Alfred Nietzsche!, Prokurist der Firma seines Bruders Gustav A. Nietzsche!, Leipzig, Unteroffizier der Seewehr I. Er trat im Jahre 1910 in die Firma seines Bruders ein, um die Neiseabteilung zu leiten, nachdem er sich vorher in 8jährigen Auslands reisen, die ihn in alle Weltteile führten, in verschiedenen Branchen er tüchtigt hatte. Nach dem Zeugnis seines Bruders eine kraftvolle, männliche Erscheinung, deren ganzes Wesen Lebensfreude atmete. Von einem tückischen Granatsplitter auf Feldwache vor Nieuport am Rückenmark verlebt, starb er im Feldlazarett zu Ghistelles bei Ostende und wurde dort ans dem Gemeindefriedhof neben der Kirche von treuen Kameraden mit allen militärischen Ehren beigesetzt. Jules Ecorchcoille f. — Der hervorragende französische Musikfor scher und letzte Präsident der bei Kriegsausbruch aufgelösten »Inter nationalen Musikgesellschaft« Jules Ecorcheville ist vor kurzem im Alter von 43 Jahren im Kriege gefallen. Ein tragisches Schicksal hat damit gerade einen der wenigen führenden Franzosen dahingerafft, die das Deutsche wie ihre Muttersprache beherrschten, Deutschland genau kannten und im Sinne einer deutsch-französischen Annäherung unermüdlich bis kurz vor Kriegsausbruch tätig waren. Das Hauptwerk Ecorchevilles, das seinen Namen dauernd lebendig erhalten wird, ist der leider unvollendet gebliebene große »OataloAuo rin konds de mn- 8iqu6 ancieune« der Pariser »Libliotköque nationale«; er umfaßt zwar nur die bis zum Jahre 1750 geschriebenen Werke, wird aber auf erhielt der Klassenerste von 1 a, Curt Richter, i. H. Fr. Wilh. Grunow. ! mindestens zehn Bände kommen, von denen bis zum Kriegsausbruch Außerdem wurden an 12 Schüler, ebenfalls aus den Mitteln der Haus-! erst acht Vorlagen. 440
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder