75, 1. April 1915. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2083 Georg Müller Verlag München (A Soeben gelangt zur Ausgabel Das wirkliche Deutschland Die Wiedergeburt durch den Krieg von Oscar A. H. Schmitz Geheftet M. 4 —, gebunden M. 5.50, in Ganzleder M. 16 — Tt"n einem früheren Buch („Was uns Frankreich war") hat der Verfasser die Schsinkultur des vor- -x) auaustlichen Deutschland unwirklich genannt. Mit derselben Entschiedenheit zeigt er in dem neuen Werk das durch den Krieg plötzlich wirklich gewordene Deutschland. Alles, was uns im geistigen wie politischen Leben trennte, waren unwirkliche Schlagworte, die in der deutschen Seele keine Wurzel gefaßt hatten und die durch den Krieg plötzlich alle Bedeutung ver loren haben. In dem ersten Teil des Buches zeigt der Verfasser die deutsche Wiedergeburt an zahlreichen Beispielen und bringt zum Ausdruck, was im Deutschtum wirklich, einheitlich war und jetzt glücklicherweise wieder ist. In einem mittleren Teil werden die alten Irrtümer der vorauqustlichen Schein kultur in ihren Ursachen und Wirkungen von dem Verfasser zergliedert. Der letzte Teil zeigt vorwiegend Richtlinien unserer inneren Politik, erweist die bisherigen Irrtümer und gibt Wege für eins neue Zukunft an. Der Verfasser findet Wege des Fortschritts im deutschen Wesen selbst, das ein Jahrhundert lang getrübt war und nicht mit sich selber einig werden konnte, weil es die ihm durchaus fremden Fortschrittsgedanken der west lichen Länder sich zu eigen machen wollte und nicht verdauen konnte. Der sogenannte moderne Mensch war bis jetzt ein englisch-amerikanischer Allcrweltsmensch. Nie war Deutschlands Kultur auf größerem Irrweg als in den letzten Jahrzehnten, wo es in solchem Sinn modern zu sein strebte. Der neue Mensch der Zukunft wird aus dem deutschen Wesen geschaffen werden. Das Buch dürfte die wertvollste Hilfe bieten für Klärung unserer ganzen inneren Streitfragen, denn es weist nach, daß die Fragen überhaupt falsch gestellt sind und in dem Augenblick für uns Deutsche ihre Schwierigkeit verlieren, wo wir aus unserem eigenen Bedürfnis heraus Fragen stellen. Mit den allen Schlagworten gemessen, wird man dies Buch bald radikal, bald reaktionär nennen. Das aber teilt es mit allem, was in Deutschland bisher stark gewesen ist. Selbst Friedrich der Große und Bismarck mußten sich diese Vorwürfe gefallen lassen, die aber darum nicht trafen, weil diese Worte auf ausländisches, nicht auf deutsches Fühlen gemünzt sind. Vor Erscheinen liefere ich mit 407 und 7/6 (Einband netto)