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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1836
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- Erscheinungsdatum
- 15.07.1836
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- Deutsch
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811 29 812 und mit Hülfe der so gewonnenen Formen Stereotypen platten, wie wir sie jetzt hoben, zu gießen. Selbst für ganz Deutschland darf wahrscheinlich der Pallhausen'sche Versuch, wirkliche Stereotypen heczustellcn, einer der ersten genannt werden, (Tauchnitz trat erst im Jahre 1816 mit seinem ersten stereokypirten Buche auf) und ist somit für die Geschichte der deutschen Typographie von Wichtigkeit. Eine hübsche Zugabe sind die Randzeichnungen, mit denen Herr Progel die Abdrücke der Platten umgeben hat. Sie beziehen sich, wie das Gedicht, meist aus Erfindung der Buchdruckerkunst und sind zum Thcil recht gut gelungen, wie z. B. die zu S. 4, bei denen einige fleißig ausgefühcte Faksimile nach seltenen xylographischen und typographischen Werken der frühesten Zeit der Buchdruckerkunst eingewcbt sind. Nur halb paffend möchten, wie freilich noch man ches Andere, besonders die Zeichnungen zu S. 6 sein, wo unten Frist und Gutcnberg zu gemeinschaftlicher Betrei bung der erfundenen Kunst mit einander unterhandeln, oben aber Satan und Fuchs Brüderschaft machen wollen, einer indeß dem andern nicht traut — obgleich sonst diese letztere Scene sehr gut ausgeführt ist. Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst. Die Buchdruckcrcibcsitzec und Buchhändler zu Mainz haben bei der dortigen städtischen Behörde die nachstehende Protestatio» eingercicht: „Die Unterzeichneten Inhaber von Buchdruckeroffici- „nen und Buchhändler beehren sich, der hiesigen städ tischen Behörde zu erklären, daß sie gegen die projec- „tirte Feier des Säcularfestcs der Buchdruckerkunst im „Jahre 1836 förmlich pcotestiren. Sie glauben sich zu „dieser Erklärung verpflichtet und berechtigt, weil bis „ heute noch durch keinen einzigen Moment historisch dar- „gcthan ist, daß im Jahre i486 die Buchdruckerkunst „in Mainz erfunden worden wäre, alle der Buchdru- „ckerkunst Beflissene und Buchhändler auch seit Jahr- „ Hunderten das Jahr 1436 nicht als das Erfindungs- „ jahr anerkannten und die, welche ihr Leben derAus- „ Übung und Beförderung der durch den unsterblichen „Gutcnberg erfundenen Kunst gewidmet haben, nicht „an einer Feier Thcil nehmen können, welche die Erfin dung einer anderen Zeit und einem andern Qrte zu- „ schreibt, als dem, in welchem sie wirklich Statt fand. In einer am 24. April Statt gehabten Versammlung der Buchdruckereibesitzer zu Hamburg ist durch Stimmenmehr heit beschlossen worden, das Jubiläum der Erfindung der Buchdruckerkunst 1836 nicht zu feiern. M i s c e l l e n. Die Geschichte der Erfindung der Buch druckerkunst dürfte durch eine vor Kurzem von vr. Wetter in Mainz herausgegebene Schrift viel an Bestimmt heit gewonnen haben. Die Resultate jahrelanger Forschun gen des Verfassers ersieht man aus folgender Stelle der Vorrede: „Die Meinung, daß Gutenberg die Buchdruckerkunst „(d. h. die Zusammensetzung beweglicher Buchstaben „zum Abdrucken) in Straßburg erfunden habe, habe ich „als nichtig erwiesen, durch die Betrachtung der aus den „Aktenstücken des Dritzehnschen Prozesses sich ergeben den Thatsachen in ihrem innern Zusammenhänge, durch „die Kritik der bisher angenommenen Erklärungen der „darin vorkommenden technischen Ausdrücke, durch die „Vergleichung dieser Urkunden mit den unbestreitbaren „Zeugnissen des Erfinders, seiner Genossen und ihrer „Nachkommen, und durch die Widerlegung aller von „Schöpflin und seinen Nachfolgern vorgebcachten Ar gumente. Dabei ist aufmerksam gemacht worden auf „den Ucbergang des Drückens mittelst des Reibers zu „dem mit der Presse, als der Bedingung der Anwen dung des Tafeldrucks zur Hervorbringung eigentlicher „Bücher. Eben so aus die wahre Bedeutung des Aus drucks „Formen" in den Dritzehnschen Prozeßakten, „worunter nichts Anderes zu verstehen ist, als „Spie- „gclformen," da man damals die Metallspiegel in For- „men goß. Die Thatsachc, daß Gutenberg noch zu „Mainz mittelst fester Tafeln druckte, habe ich in ihrer „vollen Wichtigkeit hcrvorgehoben, nachgewissen , daß „derselbe durch die-Aersägung dieser Tafeln in einzelne „Buchstaben zu der eigentlichen Buchdruckerei überging, „den vollsten Beweis geliefert, daß er Anfangs mit höl zernen Typen gedruckt und diese Typen mittelst Ein- „fädelung zu Zeilen verbunden habe. Die Gewißheit, „daß Gutenberg auch den Letternguß, obwohl nur mittelst „gegossener oder geklatschter Matrizen, erfunden und die „42zeilige Bibel gedruckt habe, ist durch die Interpreta tion des von Trithcmius überlieferten Zeugnisses P. „Schösser's außer Zweifel gesetzt, das Datum der Erfin dung (1450 —1452) und ersten Ausbreitung der „Kunst ist gegen jeden Einwand bestimmt, und die An sprüche der Stadt Harlem, welche noch weit unhaltbarer „sind als die ver Stadt Stcaßburg, für immer vernich- Gutenberg's Monument in Straßburg. Hierzu liefert der Bildhauer David, aus Straßburg gebür tig, das Modell, welches er seiner Vaterstadt zum Ge schenk machen will. Eine Subscription wird die Kosten der Bronze bezahlen. Am 4. Juni wurde die Buchhandlung Ebrard u. Eomp. in Paris des Nachdrucks schuldig erklärt, weil sie an gefangen hatte, die anziehendsten Vorlesungen der dortigen Professoren durch Stenographen nachschreiben und drucken zu lassen, und zu 100 Fr. Strafe und Consiscation der er schienenen Lieferungen veructheilt. Die königl. Bibliothek zu Madrid enthält jetzt etwa 150,000 Bände, und durch die Thätigkeit und verständige Leitung des neuen Bibliothekars Patino, der im August des vorigen Jahres eingestellt wurde, ist die Bibliothek dem Publikum viel zugänglicher geworden, na mentlich auch durch die Herstellung eines vollständigen
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