Die schöne Gesine Einband und Umschlagzeichnung von Christian Rietschel In Ganzleinen gebunden z NM Wie ein Sturmwind geht der napoleonische Krieg über Deutschland. Der unruhige Wirbel der Franzosenzeit ergreift auch den Boyehof und wird ihm und seinen Menschen zum Schick sal. Den Bauern treibt ein Schuß Lebensfeuer zu viel in das freie, abenteuerliche Kriegs leben, und die schöne Gesine muß mit ihren kraftvollen, jungen Armen den Hof übernehmen, um ihn durch das Zerren und Würgen der notvollen Zeit hindurch ihren Kindern zu erhalten. Der Bauer kehrt eines Tages heim, aber nicht als guter Hauswirt und Mehrer; eine un selige Kopfwunde hat den bärenstarken Mann zu einem Kranken an Leib und Seele gemacht. Nur noch der Trunk kann ihn betäuben. Es geht langsam, aber sicher bergab. Der Hof gerät nach und nach in die Hände eines Güterschlächters, der sich das Leiden des Bauern zunutze macht und ihn in Geldschulden zu verstricken weiß. In höchster Not, um die Hufe der Boyes vor dem völligen Verfall zu bewahren, öffnet Gesine ihrem Mann die Tür nach dem Drüben, aus dem niemand zurückkehrt. Sie wird schuldig vor Gott und trägt diese Schuld in der getrosten Verzweiflung eines Menschen, der sein Schicksal gefaßt aus Gottes Hand nimmt. Niemand wird diesem Geschehen, das aus einer tapferen Frau das letzte an Widerstandskraft und Glauben herausholt, ohne innere Bewegung folgen. Bereits seine Fischländer Geschichten „Seefahrend Volk" (Pappband i.8o RM) bewiesen Gerhard Ringeling als einen niederdeutschen Dichter von kraftvoller Eigenart. Mit seiner „Schönen Gesine" wird er sich viele neue Freunde gewinnen. Wichern-Verlag/ Berlin