Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340823
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193408236
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340823
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-23
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Abonnenlen-Statisük 1930 1931 1932 1933 Abonnenten 13 410 12 668 11 770 12 622 Wohnorte l 182 1 136 1038 1 244 durch Buchhandel .... 5 488 5 158 5 036 5 052 durch Post 182 166 154 156 durch direkte Propaganda . 7 740 7 244 6 580 7 424 Architekten 832 592 536 450 Innenarchitekten 470 346 272 412 Bildhauer 208 182 102 86 Maler 356 208 142 156 Gartenarchitekten 152 154 162 184 Möbelfabriken 1 9l4 1958 2 028 2 682 Tischlereien 448 614 632 1 508 Möbelgeschäfte 3 548 3 276 2 970 3 786 Teppich- usw. Handlungen . 262 222 228 284 Tapetenfabriken 64 64 68 62 Tapetenhandlungen.... 298 238 244 412 Kunstsinnige Private . . . usw. 2 388 2108 1950 2 06t Sie ermöglicht uns, bestimmte Dispositionen zu treffen und die Werbung an der rechten Angriffsfläche zu beginnen. Obwohl damit schon viel gewonnen ist, besonders gegenüber einem planlosen Werben in gleichlaufendem Schema, erlaubt uns die Statistik jedoch, weit individueller und zuverlässiger vorzugehen, da sie uns einen tiefen Einblick in die inneren Zusammenhänge des Bezieherkreises gilbt. Wir geben uns dabei keineswegs der Selbsttäuschung hin, daß Berufs interesse und persönliche Neigung des Beziehers allein zum Abonne ment führten und die Abbestellung demgemäß immer die Unzufrieden heit des Bestellers mit den gebotenen Leistungen sein müsse. Wir wissen, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse persönlichen Neigungen sehr oft entgegenstehen; wir wissen auch, daß ein ansehnlicher Teil der Abonnementsabschlüsse der Verhandlungstüchtigkeit der Reisen den und Sammler zu verdanken ist. Aber alle diese Momente finden ja bei der Festsetzung unserer Maßnahmen Berücksichtigung. Unser Beispiel soll die Entwicklung einer Zeitschrift für Kunst und Kunstgewerbe widerspiegeln. Die Statistik zeigt einen besonders starken Abfall der Architekten, Maler und Bildhauer; die Erklärung ist folgende: Als sich in den Jahren 1930/31 zeigte, daß die größeren Berufsgruppen wie Möbelindustrie und -Handel, Tischlereien usw. dauernd im Bestand zurückgingen und Neuerwerbungen schwierig wurden, entschloß sich der Verlag, den Anteil der reinen Kunst re daktionell stark zu beschneiden und die kunstgewerblichen Darbietun gen einschließlich Wohnungskunst erheblich zu vermehren. Die damit einsetzende Werbung brachte steigenden Erfolg. Ohne ziffernmäßige Feststellung der Anteile aller Berufe wäre eine Umstellung des Ne- daktionsprogramms immerhin ein Schritt ins Ungewisse gewesen; hier konnte man sich klar entscheiden. Nach dem Rückgang der Sparte: Kunstsinnige Private in den Jahren 1030/32 ist 1933 nur eine sehr schwache Aufwärtsbewegung zu verzeichnen, obwohl der Inhalt der Hefte dem Privaten sehr viel bietet. Hier muß also eine grundlegende Werbung einsetzen, wo bei noch eingehend gepriift werden muß, wie sich der jetzige Bestand auf kleine, mittlere und große Städte sowie die Provinz verteilt. Die Rezensionsexemplare miissen nach neuen Gesichtspunkten ver schickt werden, wobei der heutige Zwang der Auslageangabe vorzüg liche Merkmale abgibt. Die individuell arbeitenden Abonnements- Reisenden erhalten neue Richtlinien, immer unter Verwertung der statistischen Zahlen. Auch im Buchhandel wird etwas unternommen, denn die redaktionelle Umstellung macht sich in den Zahlen des Buchhandels wenig bemerkbar. Dies nur in grobem Umriß ein Hinweis auf die Möglichkeiten, die sich ans dem Überblick über die berufsmäßige Zusammensetzung des Bezieherstandes ergeben. Der Leiter der direkten Abteilung wird im Verkehr mit den Akquisiteuren ein vorzügliches und umfangreiches Material an der Hand haben, um die Reisenden in jeder Weise zu dirigieren und damit tatkräftig zu unterstützen. Sie brauchen nicht planlos und ans gutes Glück hin zu arbeiten, sondern erhalten be stimmte Direktiven, die ein aussichtsreicheres Vorgehen ermöglichen. Bei den durch den Buchhandel laufenden Exemplaren haben wir die einzelnen Berufe durch Umlaufzettel, die den Kontinuationen beigefiigt wurden, bis auf etwa ein Viertel des Gesamtversandes feststellen können; diese Berufe wurden in einer Sonderliste geführt und die znrückerbaltenen Umlaufzettel wurden kartothekmäßig auf- bewal'rt. damit nach einem Jahr und dem Erhalt der neuen Umlauf zettel Ab- und Zugang festgestellt werben konnte. Die Ausstellung und Durcharbeitung der Statistik ergab in der Praxis keine zusätzlichen Arbeitsstunden; sie konnte stets mit den laufenden Arbeiten erledigt werben Um evtl, auftretenden Bedenken im voraus gerecht zu werben, sei dies betont. DasdeutscheDuchanderkroatischenAdriaküste Der nördlichste Teil der südslawischen Adriaküste zählt zu Kroatien und nicht, wie man manchmal annimmt, zu Dalmatien. Allerdings sind diese historischen Ländernamen in der neuen Ver fassung des Königreichs überhaupt nicht mehr zu finden. Während der letzten Jahre nun haben die Seebäder im nördlichsten Abschnitt der südslawischen Adria, d. h. an der kroatischen Küste, stark an Be deutung gewonnen. Da die Mehrzahl der Gäste dieser Orte aus Mitteleuropa kommt, haben die hier herrschenden Verhältnisse vom Standpunkt des deutschen Auslandbuchhandels steigende Wichtigkeit. Das bedeutendste Seebad der kroatischen Küste ist Crikvenica mit jährlich bis 10 000 Besuchern. Sie sind ihrer Staatszugehörig keit nach in erster Linie Inländer, Tschechoslowaken, Österreicher, Reichsdeutsche und Ungarn. Die Zahl der Besucher aus Deutschland hat von 1933 auf 1934 verhältnismäßig stark zugenommen. Ohne Rücksicht auf die Staatszugehörigkeit handelt es sich fast durchweg um deutschsprechende Gäste; daraus erklärt es sich, daß hier das deutsche Buch in Nachfrage und Absatz heute an erster Stelle steht. Auch Jugoslawen kaufen hier viel deutsche Bücher. Von einer Abschwächung des Interesses für das deutsche Schrifttum ist keine Rede. An zweiter Stelle steht das Buch in jugoslawischer Sprache, an dritter Stelle das ungarische. Anderssprachiges Schrifttum ist nur in geringer Menge verkäuflich. Bloß im Zeitungs- und Zeit schriftengeschäft der Buchhandlungen liegen die Dinge anders. Da sehen wir die kroatischen und tschechischen Schriften zahlreicher ver treten als die deutschen — während tschechische Bücher so gut wie unverkäuflich sind! — und auch einige Organe aus den Weststaaten, so beispielsweise englische Zeitungen und Zeitschriften für die See leute. Sehr groß ist die Auswahl unter den im Buchhandel ange botenen schönen illustrierten Blättern aus dem Inland, besonders aus Agram. Die zahlreichen Modezeitschriften aber stammen aus nahmslos aus Wien. Der Bezug der deutschen Bücher erfolgt vorwiegend über Wien, nur selten über Leipzig, ein wenig auch aus Prag, und zwar meistens fest. Mit dem Kommissionsbezug ist man wegen der Spesen vorsichtig. Deutsche und sonstige ausländische Zeitungen und Zeitschriften werden durch Vermittlung der Gesellschaft »Avals« in Belgrad bezogen, und zwar durch deren Agramer Zweigstelle. Der gesamte Zeitungs bezug aus dem Ausland ist bekanntlich der »Avals« Vorbehalten, wobei die Lieferung meist direkt, die Abrechnung aber mit dieser Gesellschaft erfolgt. Was das Buchgeschäft betrifft, werden in erster Linie die gangbaren belletristischen Reihen verlangt; leichte Noman- literatur steht im Vordergrund. Diese Feststellung bezieht sich ebenso ans das deutsche wie auch auf das anderssprachige Buch. So finden wir hier unter den südslavischen Schriften vor allem die »dlnla kibliotSka« (Kleine Bücherei) des Verlages Minerwa und die »kinora«. Kurzname für »kiblioteka I^ovirwlrs 2ackrnZ6« (Bücherei der Presfegenossenschaft). Die Kunden kommen im allgemeinen nicht mit bestimmten Wünschen zum Buchhändler, sondern suchen vom Lager die ihnen zusagenden Werke aus. Die Sortimenter sind weder dem Börsenverein angeschlossen noch Leser des Börsenblattes, nur Mitglieder des jugoslawischen Buchhändlervereins in Agram. Ihre Bestellungen erfolgen ans Grund der Prospekte, die ihnen zugeschickt werden, und auch durch Wiener Buchhandelsvertreter, die hier nicht allzu selten erscheinen, während reich sdeutsche Vertreter noch fehlen! Die gute Jahreszeit ist kurz, sie dauert von Mai bis September: das Hauptgeschäft, das die Spesen des ganzen Jahres decken muß, beschränkt sich gar auf Juli und August. Die ungünstige allgemeine Lage drückt sich dabei in ganz bezeichnender Weise aus: Obwohl der Besuch im Vorjahr geringer war, ist der buchhändlerische Umsatz diesmal schwächer. Die Reichsmark wird mit 20—21 Dinar einschließlich der Spesen umgerechnet. Sendungen als Postpaket oder Fracht durchlaufen die Zollstellen, sind also mit Manipulations- gebiihren (nicht aber mit Zoll) belastet, während Kreuzbandsendungen keine Spesen dieser Art verursachen. Crikvenica besitzt zwei gute alte Sortimentsbuchhandlungen. Die eine besteht bereits seit vierzig Jahren; die andere wurde in Ogulin vor dreißig Jahren gegründet und besteht hier seit zehn Jahren. Die erstgenannte betreibt seit fünfzehn Jahren auch eine Leihbücherei mit deutscher, ferner mit ungarischer, südslawischer und, in letzter Linie, französischer Literatur. Trotz des verhältnismäßig reichhaltigen Lagers der Sortimenter genügt ihnen das reine Buchhandelsgeschäft infolge der kurzen Verkaufssaison nicht, so baß sie auch andere Artikel führen miissen, in erster Linie Papier, und Schreibwaren. Ab schließend sei betont, daß Crikvenica. das den Mittelpunkt des Buch- nnd Zeitschriftenhanbels auch für die umliegenden, kleineren See bäder an der kroatischen Küste bildet, dem deutschen Ausland- buchhanbel noch unausgenützte Möglichkeiten bietet. vr. Friedrich W a l l i s ch.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder