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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1929
- Sprache
- Deutsch
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gemeinen angezogen. Die leichte Belebung im Stein- und Offset druckfach hat angehalten. Doch reicht auch hier der Auftrags eingang noch nicht aus, um die Werksanlagen voll ausnutzen zu können. Das Anzcigengefchäft der Zeitungen war entsprechend der allgemeinen Wirtschaftslage mäßig und nicht befriedigend. An dem wenig erfreulichen Geschäftsgänge bei den Schriftgieße reien und chemigraphischen Anstalten hat sich auch weiterhin nichts geändert.« Die Neuproduktion des Buchhandels zeigte im Oktober die übliche Zunahme im Hinblick auf das Weihnachts geschäft. An erstmaligen Neuankündigungen im Börsenblatt wurden diesmal 1778 gezählt gegen 1739 im Oktober 1928. Auch so aber bleibt die Gesamtproduktion dieses Jahres bisher um rund 500 Titel hinter der des Vorjahres zurück. Anscheinend kommen die Weihnachtsneuigkeiten Heuer etwas später heraus. Nach dem Wöchentlichen Verzeichnis zu urteilen ist die Neu produktion vor allem auf dem Gebiet der Schönen Literatur ein schließlich der Kunstliteratur sowie der Jugendschriften einge schränkt worden. Das betrifft also die gesamte Gefchenkliteratur. Auch Schulbücher sind dieses Jahr augenscheinlich weniger verlegt worden; dasselbe gilt von juristischer und land- und forstwirt schaftlicher Literatur. Auf anderen Gebieten ist dagegen eher wie der noch eine Zunahme zu erkennen. Nach anderen Feststellungen wäre anzunehmen, daß der Verlag zu 44A im letzten Viertel jahr ebenso viel produziert hat, wie in derselben Zeit 1928, zu 33°/> weniger und nur zu 23?Z mehr. Die Herstellungskosten ziehen leise, aber stetig an. Infolgedessen zeigt auch das Laden- Preisniveau teilweise leicht steigende Tendenz. Die Absatzmeldun gen des bellekriftischen Verlags im vergangenen Vierteljahr lauteten nicht ungünstig, wie das der Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft entspricht. Die übrigen Sparten des Verlags waren weniger zufrieden. Immer wieder wird über schleppende Zahlungseingänge geklagt. Trotzdem stirbt der Optimismus nicht aus. Hoffentlich gibt ihm der Ausfall des Weihnachts geschäftes recht. Professor Aby Marburg ^ Am 26. Oktober dieses Jahres verstarb in Hamburg Professor Aby Marburg. Nicht das Bild des hervorragenden Gelehrten, des bedeutenden Kunstwissenschaftlers, des neue interessante Wege gehenden Erforschers der Antike und ihres Nachlebens, des eindrin genden Kenners der Religionsgeschichte will ich hier zeichnen. Nam hafte Gelehrte werden es mit größerem Erfolg darstellen, wie z. B. schon Prof. Cassirer es mit der Wärme des Freundes und des ver stehenden Bewunderers des Verstorbenen tat. Diese Worte sollen in Verehrung und Dankbarkeit dem echten und passionierten Freunde des Buches geweiht sein, der Professor Marburg war, und als der er mir und manchem Berussgenossen immer wieder entgegentrat; nicht nur als Käufer und Sammler, sondern wie oft auch in persönlichem Gespräch als Anreger und Förderer. Er gehörte zu denen, die nicht nur das Buch lieben, sondern die auch vom Buch geliebt werden, zu denen es kommt zur rechten Stunde und für den es bereit ist, seine besten Schätze herzugeben. Manches Mal wurde ihm so bas Buch zum Schicksal. Gern erzählte Professor Marburg davon, daß ihm als jungem Men schen Carlyles »Sartor Resartus« in die Hände fiel und ihn tief packte und eine Welt von schöpferischen Gedanken, Erkenntnissen, Forschungsantrieben in ihm entfaltete. Jedes so erlebte Buch wurde ihm ein Kristallisationspunkt, um das ein Kreis neuer Bücher an schoß. Es bildeten sich Zellen auf Zellen, aus denen dann zu- sammengefllgt der Organismus der Kulturwissenschaft- lichen Bibliothek Marburg erwuchs. Die Bibliothek be wahrt das Lebendige ihrer Entstehungsart — nach dem »Prinzip der guten Nachbarschaft« wurde sie ausgestellt und wuchs von Schrank zu Schrank, von Regal zu Regal, von Haus zu Haus. Und keine Gruppe blieb isoliert — jede beleuchtete die andere, gab ihr tieferen Sinn, hob ihre Bedeutung in helleres Licht, ließ Zusammenhänge aller Kultur- krcise erscheinen, Nächstes und Fernstes verbindet sich, eine selten be redte Versammlung von Folianten, Bänden und Bändchen, keines zu fällig, jedes einzeln sorgfältig gewählt und gehoben durch seine Um gebung. Auch wer den Schöpfer dieser einzigartigen Sammlung nicht zu kennen das Glück hatte, fühlt in den Räumen der Bibliothek, welch besonderer Geist hier waltet, unablässig durch liebevolle Pflege des Buches und Vertiefung in seinen Inhalt an einem freudig Wach senden schassend. Gern und mit wahrhaft berechtigtem Stolz be trachtete der Schöpfer diese Welt des Buches. Als Krönung schenkte er seinen Freunden und seinen Büchern ein prachtvoll ausgestattetes Bibliothekshaus, als sich neben seinem Wohnhaus die Möglichkeit bo^ ein Grundstück zu erwerben, und nachdem jahrelang Professor Mar burg und seine Familie ihre Wohnräume dem Sinn und Zweck ihrer Bibliothek weitgehend geopfert hatten. Das neue Heim, nach den Er-^ sahrungen modernsten Bibliothekswesens ungemein praktisch erbaut,j wurde für jeden Bücherfreund eine Sehenswürdigkeit und für die geistige Welt Hamburgs ein Mittelpunkt. Nicht nur die langen Bücherreihen stehen dort wohl geordnet und schön beleuchtet, auch die andere Frucht seines Sammelns ist dort verwahrt; eine reiche Samm lung zur Kunstgeschichte, Photos und Nachbildungen aller Art, ein wahrer Schatz für den Forscher verschiedenster Gebiete. Die Samm lung vereint im tieferen Sinne Buch und Bild. Denn Professor Mar burg war nicht einfach »Kunstgeschichtler«, sondern er verstand es, an jedem Bildwerk viele Facetten zum Aufleuchten zu bringen und mit jedem Strahl weite Gebiete der Kulturgeschichte zu erhellen. Dem Magazin schließt sich ein Arbeits-, Lese- und Vortragssaal an, eine stimmungsvolle Ellipse. Zu abendlichen Vorträgen versammelte Mar burg hier oft das geistige Hamburg um sich, Gelehrte ans Mah und Fern kamen ans seinen Ruf, um neue Forschungsbeute vor einem auf merksamen Kreis auszubreiten und voll neuer Anregungen zu ihrer eigenen Wirkungsstätte zurückzukehren. Doch nicht nur akademische Kollegen waren willkommen, jeder, der Rat, Belehrung und Anleitung brauchte, wurde freundlich ausgenommen, fand die gesuchten Bücher, und empfing von Marburg oder seinen begeisterten Mitarbeitern An regung und Hinweis. Und wenn von einem ernsthaft Forschenden Werke benötigt wurden, die noch nicht vorhanden waren, so wurden sie bereitwilligst und schnellstens angeschafst. Sei es Schüler, Student oder Arbeiter, jeder Suchende war gleich wichtig, durfte sein Bestes bringen und Bereicherung holen. Eine vorbildlich ausgebautc biblio graphische Handbibliothek, für die Professor Marburg eine ganz be sondere Passion immer wieder bezeigte, ermöglichte es, Bücher und Aussätze zu finden, brauchbar zu machen für jeden einzelnen Fall und dem Leser allen Stoff zusammen zu tragen. An allem, was Hamburgs Köpfe bewegte, nahm Marburg för dernd und aktiv teil. Kompromisse lehnte er stets energisch ab. Hatte sich Marburg einmal für eine Idee erwärmt, so war sie ihm Herzens sache und er ruhte nicht eher, bis seine Begeisterung auch andere er griff und seine Wünsche verwirklicht wurden. So wurde er einer der treibenden Mitgründer der Hamburgischen Universität, so nahm er an der Entstehung der Gesellschaft der Bücherfreunde teil, so ver dankt manches Werk im deutschen Buchhandel ihm Druck und Ver breitung, so war er Käufer und Anreger des Buchhandels im Jn- und Auslande, ein vorbildlicher Förderer allen ernstlich von höheren Fragen bewegten Freunden des Buches. Hamburg, November 1929. Kurt Saucke. „Zu beziehen durch ..." Von Oberpostsekretär Schlichter. Sehr häufig wiederholt es sich, daß in Bücherankündigungen der gedruckte Wortlaut »Zu beziehen durch ...... mittels Firmen stempels ergänzt wird. Dies hat zur Folge, daß solche Drucksachen, wenn der Stempelabdruck mehr als 5 Worte um faßt, von der Post als unzulässig zurückgewtesen oder mit der Nachgebühr für Briese belegt werden. Wer sich davor schützen will, beachte die nachfolgenden Hinweise: Die Absenderangabe kann auf allen Druckstücken handschriftlich, mit der Schreibmaschine, mittels Stempels, Durchdruck- oder Paus- (Kopier-)Presse wie allgemein üblich, entweder am Schluß als Unter schrift oder am Kopf angebracht werden. Wird sie dagegen als Er gänzung, z. B. im etwa beigcgebenen Bestellzettel oder in der Bestcll- oder Antwortkarte im oder hinter dem gedruckten Wortlaut: »Von der Buchhandlung ..... erbitte« oder wie im Buchhandel üblich, am Schluß des Druckstücks, hinter »Zn beziehen durch ...... hand schriftlich, mittels Stempels usw. angegeben, darf dies höchstens mit 5 Worten geschehen. Die Firma oder der Name usw. des Absenders werden hier nicht als Abscndcrangaben, sondern als sonstige Er gänzungen bewertet. Dasselbe trifft zu für die den Drucksachen sendungen beigelcgten Bestellzettel oder Bestellkarten sowie auf die den Doppel- oder mehrteiligen Drucksachenkarten etwa anhängenden Bestell- oder Antwortkarten, wenn die Anschrift darauf handschrift lich usw. angebracht ist, da auch hier diese Ergänzungen nicht als Ab senderangabe angesehen werden. Diese Beurteilung ergibt sich aus den Bestimmungen der Postordnung, wonach der Name des Ab senders nur dann als Abscnderangabe zu betrachten ist, wenn er lediglich als solche gedacht und nicht dazu bestimmt ist, gleichzeitig auch anderen Zwecken zu dienen. Es ist zu beachten, daß in jedem
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