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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1929
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- 1929-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1929
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262, 12. November 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d-Dtschn.Buchhan-cl. Die Kreditgewährung an Sortimenter ist in Polen, nach einem Artikel in der offiziellen Fachzeitschrift »Przeglad Ksitzgarski« (Nr. 41) zu schließen, eine recht gewagte Sache. Der polnische Buchhandel ist, wie in dem Artikel ansgcfiihrt wird, noch nicht ganz konsolidiert. Die Verleger und die Sortimenter haben sich noch nicht zur Genüge kennen gelernt. Die Firmen in den drei polnischen Landesteilen, aus denen der neue polnische Staat besteht, kannten einander vor 1918 kaum oder überhaupt nicht, und das seitdem verflossene Jahr zehnt war ein zu kleiner Zeitraum, als daß sie inzwischen sich kennen lernen konnten. Die Zahlungsmoral ist noch wenig ent wickelt, Unpünktlichkeit allgemein verbreitet. Der Artikel regt die Errichtung einer Auskunftei beim Buchhändlerver band an. Natürlich werde man erst nach mehreren Jahren er warten können, daß das Auskunftsbüro über alle Sortimenter zu verlässige Mitteilungen zu machen imstande sein werde. Zunächst müßte eine Liste der Vertrauen verdienenden Sortimenter zusammen gestellt werden. Der Polnische Buchverlegerverein und der Polnische Buchhändler verband geben einen illustrierten Kalender für Bücher freunde heraus, der der Propaganda dienen soll. Der Kalender wird 48 Seiten stark sein und unter anöerm die Porträts derjenigen polnischen Schriftsteller enthalten, die im letzten Jahrzehnt Staats preise und andere Preise erhalten haben, sowie biographische Daten über sie und Verzeichnisse ihrer Werke bringen. Der Kalender soll als Weihnachtsgeschenk von allen Buchhandlungen kostenfrei verteilt werden. Die erste Auflage ist 100 000 Exemplare stark. Berlin. vr. Christian!. Bernhard Tauchnitz Aktiengesellschaft! — Von sehr geschätzter Seite wird uns geschrieben: Die seit 1837 bestehende und vornehmlich auf Grund der »Tauchnitz Edition« Weltruf genießende Firma Bernhard Tauchnitz ist nach dem Ableben des bisherigen leitenden Mitinhabers vr. Curt Otto in eine Familien- Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Gleichzeitig ist zwecks Zusammenfassung des Verlagsnamens in einer Hand und zur Verbreiterung der Verlagsbasis die seit 1797 bestehende Verlags buchhandlung Ehr. H e r m. Tauchnitz in die neue Aktiengesell schaft ausgenommen worden. Zum Vorstand der Gesellschaft sind Verlagsbuchhändlcr Max Christian Wegner, langjähriger Prokurist der Insel-Verlag G. m. b. H., und Verlagsbuchhändler Willibald Keller, der seit mehr als einem Jahrzehnt bereits als Prokurist im Verlag Bernhard Tauchnitz tätig ist, als stellver tretendes Vorstandsmitglied bestellt worden. Die Zusammensetzung des Aussichtsrats spiegelt den reinen Familiencharakter des Unternehmens wieder. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates ist der Bruder des verstorbenen Mitinhabers vr. Curt Otto, Rechtsanwalt und Notar vr. Hans Otto in Leipzig gewählt worden, zum stell vertretenden Vorsitzenden Herr Verlagsbuchhändler Bruno Hauff, Mitinhaber des Verlags Georg Thieme und derzeitiger Vorsteher des Deutschen Verlegervereins. Ferner gehören dem Auf- stchtsrat an: die Enkel des Gründers der Weltfirma Bernhard Freiherr von Tauchnitz, Frau Gabriele von Minck- wttz geb. Freiin von Tauchnitz und Major Fritz von F-orcade de Biaix, der Gatte von Frau Irma von For- cade de Biaix geb. Freiin von Tauchnitz. Die Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates verbürgt, daß das an führender Stelle im deutschen und im inter nationalen Verlagsbuchhandel stehende Unternehmen entsprechend seiner bewährten Tradition und auf gesunder Grundlage weiter bauend geleitet werden wird. Für die alte Buchhandelsstadt Leipzig ist es besonders erfreulich, daß die Firma Bernhard Tauchnitz anch in der neuen Rechtssorm Leipzig treu bleibt und auf diese Weise dazu beiträgt, die Bestrebungen aller verantwortlichen Kreise wesentlich zu unterstützen, Leipzig als Zentrum des deutschen Buchhandels, vor nehmlich als Sitz des altaugesehenen, sicher fundierten, dabei aber modern geleiteten Verlagsbuchhanöels zu erhalten. Trägt doch jeder Band der »Tauchnitz-Edition«, die heute rund 5000 Nummern umfaßt, nicht nur den berühmten Verlegernameu Bernhard Tauchnitz, sondern auch den Namen des Verlagsortes, der alten Buchhandelsstadt Leipzig, hinaus in die Welt! ?ersonalnackrickten. 70. Geburtstag. — Am 11. November feierte Herr Martin Sander, Inhaber der Firmen F. E. C. Leuckart Verlag und F. E. C. Leuckart's Sortiment in Leipzig seinen 70. Geburtstag. Am 11. November 1859 als Sohn des Herrn Konstantin Sander, damaligen Inhabers der Firma F. E. C. Leuckart in Breslau — wo die Firma seinerzeit noch ihren Sitz hatte — geboren, kam Herr Martin Sander nach Beendigung seiner humanistischen Schulaus bildung zunächst nach Vevey in der Schweiz, wo er bei B. Benda seine Lehrzeit begann. Von hier ging er nach Stockholm zu Huß L Beer, weiter nach Paris zu Durand, Schoenewerk L Cie., nach Wien zu I. Gutmann und schließlich nach Brüssel zu Breitkopf <L Härtel. Nach Deutschland zurllckgekehrt, wandte er sich nach Leipzig, wohin die Firma F. E. C. Leuckart inzwischen am 1. Mai 1870 Ubergesiedelt war. Er gründete hier die Firma Leuckart's Sortiment (Martin Sander). Später, nach dem Tode seines Vaters Konstantin Sander (1905), trat er als Geschäftsführer und Gesellschafter auch in den Verlag von F. E. C. Leuckart ein, dessen alleiniger Besitzer er nach dem Ableben seiner Mutter, der Frau Marie Sander, am 1. Juli 1918 wurde. Er entwickelte eine rege Verlagstätigkeit, besonders auf dem Gebiete der Chormusik, ließ dabei jedoch die Pflege aller anderen Zweige des Musikverlages keineswegs außer Beachtung. Eine Reihe erfolgreicher Orchesterwerke zeugt dafür, daß Herr Sander sich der kulturellen Verpflichtung eines Verlegers jederzeit bewußt war und nicht nach kurzlebigen Scheinerfolgen strebte. Es seien hier nur ge nannt: Richard Strauß op. 84 »Eine Alpeusymphonie«, Hauscgger mit seiner »Natursymphonie«, ferner Kurt Atterberg, dessen sympho nisches Schaffen durch Sander erstmalig in Deutschland bekannt wurde, mit der dritten und fünften Symphonie sowie der »Sinfonia piccola«. Auf dem Gebiete des Oratoriums erzielte der Jubilar mit Georg Schumann »Ruth«, Felix Woyrsch »Totentanz«, Prohaska »Friihlingsfeier« und Händel-Stcphani »Jephta« große Erfolge, die das Ansehen des Verlages immer höher hoben. Von den letzten Ver lagsunternehmungen seien noch genannt: Richard Strauß' bedeuten des Männerchorwerk ox. 76 »Die Tageszeiten« und op. 77 »Die 5 Ge sänge des Orients«. Mit Stolz kann Herr Sander an seinem 70. Geburtstage auf sein Schassen zuriickbltcken in dem schönen Bewußtsein, daß er das Fa- mtlienerbe der Verlagsfirma nicht nur treu verwaltet, sondern wesentlich gefördert und gemehrt hat. 60. Geburtstag. — Herr Otto Schmemann, Inhaber der Firma gleichen Namens in Essen, konnte am 8. November seinen 60. Geburtstag seieru. Der Jubilar ist seit 1893 Mitinhaber, seit 1913 Alleininhaber der Buch-, Musikalien- und Verlagshanölung, die in Essen und weit darüber hinaus bestes Ansehen genießt. Zahl reiche Ehrenämter wurden ihm übertragen, so ist er u. a. seit vielen Jahren erster Vorsitzender der Buchhändler-Vereinigung für de» Stadt- und Landkreis Essen und Vorsitzender des Deutschen Buch druckervereins Rheinland und Westfalen, Bezirk Essen. Für die Stadt Essen entfaltet er eine überaus segensreiche Tätigkeit als Mit glied des Städtischen Wohlfahrtsausschusses, als Bezirksvorsteher der Städtischen Wohlfahrtspflege und als ehrenamtliches Mitglied vieler anderer sozialer Einrichtungen. Gestorben: am 6. November nach schwerer Krankheit Herr Bruno Gebel, Inhaber der angesehenen Buchhandlung gleichen Namens in Berlin- Dahlem. Der Verstorbene hatte sich 1884 in Berlin-Lichterfelde selbständig gemacht. 1902 verkaufte er die Buchhandlung an Max Ellicsen, wäh ren er selbst den Verlag behielt, der aber 1910 auch in andere Hände überging. Herr Gebel errichtete daun in Berlin-Dahlem eine Buch handlung, die er zu Ansehen und Erfolg gebracht hat. Ferner: am 9. November nach schwerem Leiden Herr Karl Schirmer, Mitinhaber der Firma Karl und Erich Schirmer in Leipzig, im Alter von 63 Jahren. Ferner: am 6. November nach längerem Leiden der Buchhandlungsgehilse Herr Hans Wendrichowsky, Mitarbeiter im Hause F. Volckmar Kommissionsgeschäft in Leipzig. Er führte mit großer Umsicht mehrere Jahre die Auslieferung verschiedener angesehener Verlage. Sein sriihes Hinscheidcn wird von der Geschästsleitung und seinen Kollegen aufrichtig bedauert. Verantwort^. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Bvr kennerein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhau» Druck: E. H - drtch Nachs. Samt!, tu Leipzig. - Anschrift d. Schristleituug u. Expedition: Leipzig ll 1, Gerichtsweg 2« sBuchhändl-rhaus), Postschlt-ßs-ch 274/75. 1200
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