.E 70, 26. März 1915. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1967 Eine bclaische Spottschrift auf England Soeben erscheint Eugen Demolder Albionö Todeskarnpf geh. M. 2.- Mit zahlreichen anonnmen Karikaturen geb. M. 5.- Jn dieser Schrift läßt der begabteste und in seinem Lande außerordentlich beliebte Schriftsteller seine Gefühle für England zu Worte kommen. Ale Demolder, im innersten aufgereizt über den unge rechten Krieg Englands gegen das schwache Burcnvölkchen, diese Spottschrift verfaßte, war er bereits ein gereister Mann, so daß wir dieses Dokument des Hasses und der Mißachtung keineswegs einer jugendlichen Aufwallung verdanken. Es dürfte deshalb kein Trugschluß sein, dies als Niederschlag jener Anschauungen zu betrachten, die noch vor kurzer Zeit Belgiens geistige Welt erfüllten, eine Wahrnehmung, die gerade heute, da sich England zum Beschützer Belgiens aufgeworfen hat, einen außergewöhnlichen Reiz in sich schließt. In jedem Worte fühlt man hier das Beben des gerechten Zornes, der stellenweise in kalten Hohn und tiefste menschliche Verachtung umschlägt. So schreibt Demolder statt einer Widmung nur die Worte: Dies, damit man mich aus der Liste der großen Londoner Clubs streiche. Wir können Demolders Erbitterung, die diesen Träumer veranlaßte, mit einem solchen Pamphlet vor die Öffentlichkeit zu treten, erst ermessen, wenn wir wissen, daß seine Eigenart dem modernen und politischen Leben völlig ablehnend gegenübersteht. Mehr als in irgend einem anderen belgischen Dichter spiegelt sich in Demolder des belgischen Volkes Lharakter und cs ist demzufolge auch in seinem Schaffen und Wirken der Ausdruck dieses VolkSempsindenS. Vor Erscheinen: mit 40°/« und 7lö, 25 Exemplare mit 5O°/°, Einband netto Georg Müller Verlag München