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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1836
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18360916
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1123 38 1124 hen sein sollten, denn wer Recht zu haben vermeint, braucht das Licht nicht zu scheuen. Unmöglich kann aber das B. Bl. in dieser Art der Führung länger ohne gerechten Wider spruch und Einschreiten aller Belheiligten bestehen, indem die Redaction in ihrer abhängigen Stellung von der beauf sichtigenden einflußreichen Behörde in ihren Handlungen be stimmt und beschränkt wird. Mil Bestimmtheit glaube ich aber erwarten zu dürfen, daß dieser Aufsatz keine Zurückweisung, sondern in derselben Abtheilung des B. Bl. Platz finden wird, wo jener unge bührliche Angriff gegen mich stand. Berlin, den 10. Sept. 1836. D. Aeimcr. Nicht mehr als billig, und —- hier ist der Aufsatz abge- druckt, bis auf einige, den Verfasser der Rüge in Nr. 35 des Börsenblatts und die Deputieren des Vereins der Leip ziger Buchhändler betreffenden Worte, deren Aufnahme unserm Grundsätze, alle persönlichen Beleidigungen aus dem Börsenblatt auszuschließen, entgegen gewesen wäre. Da Herr Reimer uns eben einer Uebcrkretung dieses Grund satzes anklagt, so dürfen wir wohl mit Bestimmtheit erwar ten, er werde nicht dawider sein, daß wir gesucht haben, denselben hier fcstzuhalten, um so weniger, da die Hinweg lassung der Worte nichts im Sinne seines Aufsatzes ändert. Dagegen haben wir, um zu zeigen, daß wir gern so weit nachgeben, als wir können, alle beleidigenden Ausdrücke ge gen uns selbst, jenem Grundsätze zuwider, mit abdrucken lasten, weil wir das nur gegen uns selbst zu verantworten haben. Nun erlaube uns Herr Reimer aber auch, in Be zug auf das gegen uns Vorgebrachte, eine Erwiederung, und nehme es uns nicht übel, wenn wir bei derselben dem An scheine nach cs unternehmen, seine Ansichten über Dinge zu berichtigen, die er jedenfalls eben so gu! — und bester kennt, als wir; hat cs ihm doch gefallen, sich das Anse hen zu geben, als sei er unbekannt damit, und uns so zum Betreten eines solchen Wegs zu zwingen- Der erste Punkt, über den nicht im Klaren zu sein! Herr Reimer sich das Ansehen giebt, ist der bei uns ausge stellte Grundsatz, daß von der ersten Abtheilung des Börsen blatts alles Persönliche ausgeschlossen bleiben, weder die eine noch die andere Abtheilung aber zum Tummelplatz lei denschaftlicher, gehässiger Streitigkeiten gemacht werden! solle. Indem Herr Reimer behauptet, dem ersten Theile die ses Grundsatzes gemäß hätte die oben erwähnte Rüge keine i Aufnahme in der ersten Abtheilung finden sollen, scheint er anzunehmcn, daß in der Nennung eines Namens die voll kommene Bedingung des Persönlichen liege, denn wir sehen nicht ein, woran diese hier sonst zu knüpfen wäre. Der Auf satz klagt Herrn Reimer eines Verfahrens in Betreff der Werke Jean Paul's an, das jedenfalls schr vielen Hand lungen zum Nachiheil gereichen würde, greift also in die all gemeinen Interessen des Buchhandels ein, obgleich die Sache freilich nur von einer Handl*ng ausgeht. So, sollten wir meinen, gehöre er durchaus in die erste Abtheilung des Bör senblatts, und wir haben in ähnlichem Falle z. B. zu Ende des vorigen Jahres die Beleuchtungen des Verfahrens der Eotta'schen Buchhandlung mit Göthe's Werken in dieselbe ausgenommen, ohne deshalb angefeindet worden zu sein, indeß der Gegenstand, nach Herrn Reimer's Behauptung, auch Pcivatsache sein dürfte. Nachrichten von Ehrenbezei gungen, Todesfällen und hundert andern Ereignissen, die wir fortwährend in der ersten Abtheilung geben, müßten dann alle als Pcivatsachen aus derselben entfernt werden, was denn doch bei Denen, die mit uns unter Pcivatsache das verstehen, was nur eine oder einige Personen betrifft, nur für eine oder wenige Personen ein Interesse haben kann, keine Billigung finden dürste. Und wollen wir nun auf leidenschaftliche und gehässige Aeußerungen kommen, so müssen wir wieder schließen, daß Herr Reimer hierunter alles das begreife, womit Jemandes Verfahren getadelt wird; denn beleidigende Ausdrücke, die w i r darunter verste hen, wie sich ihrer Herr Reimer z. B. in obigem Aufsatze in den weggelassenen Worten, und gegen uns in „unüberlegtes Verfahren" u. s. w. bedient hat, finden wir nicht in der besprochenen Rüge, vielmehr ist diese in einem sehr ruhigen, anständigen Tone abgesaßt. Ein zweiter Punkt, der uns nicht mit Herrn Reimer's besserem Wissen in Einklang zu sein scheint, ist die Behaup tung, daß wir die Verpflichtung haben, nachzuforschen, ob jede uns zukommende Nachricht rc. begründet sei. Das wäre doch in der That ein wenig zu viel verlangt! So viel wir wissen genügt es bei jeder Ncdaction, wenigstens bei Angelegenheiten, die nicht den Staat betreffen, daß sie wisse, die Nachrichten rühren von bekannten und ehrenwerthen Männern her, an die sich der, welchem sie Schaden bringen, im Fall sie unwahr sind, halten kann. Daß die Namen der Einsender solcher Aufsätze mit abgegcuckt werden müßten, ist eine Meinung, die wir mit Herrn Reimer theilen; wir haben aber keine Befugniß, einen solchen, bisher nicht be standenen, Grundsatz aufzustellen. Zum Schlüsse dieser Erwiederung lassen wir noch in Be zug auf Herrn Reimer's Beschuldigung, wir kennten unser eigenes Blatt nicht hinreichend und ließen Beschuldigungen aufkommen, welche rein aus der Luft gegriffen seien, aus dem Jahrgang 1835 des Börsenblatts S. 983 abdrucken: lieber Herabsetzung der Büchcrpreisc. Seit einiger Zeit ist es üblich geworden, daß Buchhänd ler und Antiquare in öffentlichen Blättern nicht blos alte oder bei den Verlegern fehlende Bücher, sondern auch solche, welche noch gangbar und bei den Verlegern zu finden sind, zu ermä ßigten Preisen sowohl suchen als crnsbieteu. Es fragt sich nun, ob ein solches Verfahren überhaupt wohl Billigung ver dient, indem dadurch der rechtmäßige Verleger im Vertrieb seiner Verlagsartikcl und zwar durch Vermittelung seiner Collegen zu Gunsten der Büchcrkäufec gehemmt wird? Ich glaube, daß diesNiemand bejahen wird. Ein besondererUebel- stand ist noch dies, daß solcher Verkehr gemeinhin theure und seltener gesuchte Bücher trifft, welche, vielleicht mit großem Kostenaufwand erzeugt, erst durch allmäligen und mäßigen Absatz solchen zu decken vermögen. Schlimmer aber ist cs noch, daß Bücherkäufer, wenn sie einmal durch solche unge bührliche Begünstigungen verwöhnt sind, späterhin die Er werbung neuer Werke verschmähen, und lieber den Zeitpunkt werden abwarten wollen, wo ihnen diese zu ermäßigten Be-
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