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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1915
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. /v 63, 18, März 1915, berufen wurden. Ihm gehören ferner aus den Kreisen des Buch handels an die Herren Louis Ullstein und Erich EIsner. Mit demselben Rundschreiben warben wir bei unseren Ber liner Kollegen um Stiftung von Büchern für die ins Leben ge tretene Sammlung von Büchern zur Schaffung von Lazarett bibliotheken, Die Organisation dieser Liebestätigkeit hat später der Vorstand des Börscnvereins in die Hand genommen, und der Buchhandel hat ihn in den Stand gesetzt, in umfassendstem Maße den Bedürfnissen unserer verwundeten und erkrankten Krie ger nach geistiger Nahrung zu entsprechen. Unfern Berliner Kol legen danken wir herzlich dafür, daß auch sic reichlich für diesen Zweck gespendet haben. Der Vorstand des Börsenvereins hatte sich mit einer Eingabe an das Reichspoftamt gewendet, die die Zulassung von Druck sachensendungen an die im Felde stehenden Krieger herbeisühren sollte. Der Vorstand der Korporation hat sich diesem Ersuchen mit einer Eingabe vom 8, September angeschlossen, aber zu unse rem Bedauern war, wie das Reichspostamt am 16, September 1914 mitteilte, eine Berücksichtigung des von uns ausgesprochenen Wunsches nicht möglich. Alsbald nach Ausbruch des Krieges wurde die Wahrneh mung gemacht, daß staatliche und städtische Behörden den Bezug von Büchern und Zeitschriften auf das äußerste einschränken. Auf Wunsch des Berliner Sortimenter-Vereins hat der Vorstand der Korporation am 9, September 1914 den Magistrat ersucht, den Bezug von Büchern möglichst in altem Umfange weiter erfolgen zu lassen. Wir begründeten dies damit, daß gerade der kauf männische Mittelstand durch den Krieg besonders schwer getrof fen werde, und daß ihm darum die Lieferung an Behörden, auf die er in dieser Zeit in erster Reihe glaubte rechnen zu dürfen, nicht entzogen werden möchte. Der Magistrat hat darauf am 26. September erwidert, daß nach seinen Ermittelungen die Be stellungen auf Bücher nicht wesentlich abgenommen hätten und daß jedenfalls von seinen Verwaltungsstellen und Bibliotheken Fortsetzungswerke nicht abbestellt worden seien. Wie weit sich dies in der Folge durch die Wahrnehmungen unserer Kollegen vom Sortiment bestätigt hat, vermögen wir nicht zu sagen. Durch Herm S. Karger dazu angeregt, hat sich der Vor stand Anfang Oktober mit der in Frage kommenden amtlichen Stelle in Verbindung gefetzt, um auch unsererseits dazu mitzu- helfen, daß über die Ursachen des Krieges und über seinen Ver lauf die Wahrheit im Auslande verbreitet werde. Unserer Bitte an die Korporationsmitglieder, uns aus ihrem Geschäftsbetriebe Adressen von Freunden und Kunden im neutralen Auslande mitzuteilen, ist in außerordentlich dankenswerter Weise entspro- chen worden. Wir konnten Tausende von Adressen an die amt liche Stelle weitergeben, die sie einer Sichtung unterzogen und danach zur Versendung der in Aussicht genommenen Schriften verwendet hat. Allen, die uns hierbei so bereitwillig geholfen haben, sei hiermit herzlich Dank gesagt, Ende September traten auf Einladung des Vorstandes der Korporation die Vorstände sämtlicher Berliner buchhändlerischen Prinzipals« und Gehilfen-Vereine zu einer Beratung über Maß nahmen zusammen, die zur Milderung der durch den Krieg auch in den Kreisen des Berliner Buchhandels hervorgerufenen Not getroffen werden sollten. Es wurde beschlossen, eine »Kriegs- beratungs stelle für den Berliner Buchhandel« im Buchhändlerhaus einzurichten, deren Aufgabe es sein sollte, stellungslosen Gehilfen Arbeitsgelegenheit zu schaffen und auch für die Familien der zu den Fahnen einberufenen Berufsgenossen nach Möglichkeit mitzusorgen. Die Erhaltung der Kriegsberatungs stelle hat zunächst die Korporation übernommen; in dankenswer ter Weise hat sich aber eine Reihe der anderen Vereine bereit erklärt, das Unternehmen durch monatliche Beiträge zu fördern. Die Beratungsstelle ist seit dem 9, Oktober v. I. in Wirksamkeit, und zu unserer Freude hat sie schon vielen notleidenden Berufs genossen Hilfe und Förderung in dieser schweren Zeit angedeihen lassen können. Über ihre Wirksamkeit bis Mitte Februar teilt die Auskunstsstelle folgendes mit: Die Kriegs-Beratungsstelle für den Berliner Buchhandel ist 364 unter Führung der »Korporation der Berliner Buchhändler« ins Leben gerufen worden von folgenden Prinzipals- und Gehilfen- Vereinen: Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenver- cins der Deutschen Buchhändler, Verein Berliner Buchhändler, Berliner Sortimenterverein, Verein der Berliner Musikalien händler, Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilfenverband Kreis Brandenburg, Allgemeine Vereinigung Deutscher Buch handlungsgehilfen Ortsgruppe Berlin und »Krebs« Verein jün gerer Buchhändler, Sie untersteht einem von den Vorständen der genannten Vereine eingesetzten Ausschuß und wird von einem angestellten Geschäftsführer geleitet. Die Dienststunden der Be ratungsstelle sind auf 9—2 Uhr angesetzt; die Geschäftsstelle ist im Buchhändlerhause, 3V, 66, Wilhelmstratze 47, im Sitzungszimmer der Korporation untergebracht, Ausschutzsitzungen fanden zuerst wöchentlich zweimal statt; nachdem aber die wichtigsten Ange legenheiten erledigt waren, kommt der Ausschuß nur noch einmal wöchentlich, und zwar Montags, zusammen. In Anspruch genommen wurde die Kriegs-Beratungsstelle von 214 Gehilfen und Gehilfinnen und 49 Markthelfern, Letztere erhielten durchweg Stellungen, Auch bei ersteren sind die Ergebnisse durchaus befriedigend. Es erhielten Beschäftigung: 145 Personen in Summa, und zwar: 43 tageweise (39 männliche, 4 weibliche), davon 34 in Buchhandlungsbetrieben, 47 auf längere Zeit, jedoch mit ganz kurzer Kündigungs frist (45 männliche, 2 weibliche), davon 14 in Buch handlungsbetrieben, 55 Stellungen mit gesetzmäßiger Kündigungsfrist (49 männliche, 6 weibliche), davon 33 in Buchhandlungs betrieben, Die Kriegs-Beratungsstelle hat 62 Eingaben an Behörden gemacht, wovon 15 in günstigem Sinne beantwortet wurden. In vielen Fällen (auch Flüchtlingen) konnten Ratschläge zur Erlangung von Unterstützungen in bar, Naturalien und Beklei dung erteilt werden. Für Speisemarken spendete die »Korporation der Berliner Buchhändler« 106 -kk, Bis jetzt wurden ausgegeben an Speise marken : 155 geschenkweise, 578 zum Preise von je 30 Pfennigen. An Kriegsbeiträgen zur Unterstützung der notleidenden Ber liner Kollegen gingen bis jetzt 1485,50 -1k ein, die dem Unter stützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsge hilfen überwiesen wurden. Im Geschäftszimmer der Kriegs-Beratungsstelle liegen zur Einsichtnahme aus: Berliner Tageblatt Der Stellenbogen des »Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel« (Vom Börsenverein gestiftet) Vossische Zeitung j Gestiftet vom Berliner Morgenpost s Verlage Ullstein L Co. Zieht man die Summe des Erreichten, so darf man sagen, daß die Kriegs-Beratungsstelle für den Berliner Buchhandel schon viel Segen gestiftet und ihre Existenzberechtigung vollauf erwiesen hat. Aus einem besonderen, uns amtlich mitgeteilten Fall haben wir Veranlassung genommen, unseren Mitgliedern äußerste Vor sicht bei Lieferung von Landkarten und Plänen nach dem neutra len Auslande zu empfehlen. Die Veranlagung der Mitglieder der Bestellanstalt zu den Beiträgen für 1915 hat dem Vorstande besondere Sorge bereitet. Die Aufrechterhaltung des Betriebes hat durch höhere Löhne und wesentlich gesteigerte Futterpreise größere Aufwendungen er fordert. Die Einnahmen sind zurückgegangen. Trotzdem haben wir der Kriegsnot bei der Veranlagung Rechnung getragen und soweit als möglich Ermäßigungen eintreten lassen. Wir hoffen, daß wir bei äußerster Sparsamkeit durchkommen werden.
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