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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 63, 16. März 1915. Maien zogen die Klänge des Hoch- und Deutschmeister-Marsches und des Parademarsches der 107er durch den Saal. Unter der bewährten Leitung des Herrn Lehrers Schröder kam ein Schwank »Das Leut nantsfenster« zur Aufführung. Flott und fröhlich ging das Spiel von statten. Mit einer markigen Ansprache des Leiters der Anstalt, des Herrn Direktors vr. Curt Frenzel, die in einem dreifachen Hoch aus Kaiser und Reich, auf unsere tapferen Brüder im Felde und auf -em Meere ausklaug, und mit dem gemeinsamen Gesänge des Liedes: »Deutschland, Deutschland über alles!« schloß die erhebende Feier. Der sehr beträchtliche Reinertrag des Abends wird zu Liebes gaben an ehemalige Schüler der Anstalt verwendet werden. ! Errichtung einer deutschen Lesehalle auf dem westlichen Kriegs-, schauplat;. — Im »Haunov. Courier« lesen wir: Ein hannoverscher! Kreisarzt, dem von der hiesigen Landesversicherungsanstalt ein Betrag ^ für die Einrichtung einer Lesehalle zur Verfügung gestellt worden war,! schreibt darüber folgendes: B., den 15. Februar 1915. Kür die Einrichtung der Lesehalle war die Beobachtung maßgebend, ! daß ein großer Teil der Erkältungs- und auch anderer Krankheiten ^ dadurch erworben wird, daß sich die Soldaten auf den Straßen herum- stoßen oder in den Quartieren herumlungern, weil ihnen ein warmer, behaglicher Aufenthaltsraum fehlt, den sie in ihren Mußestunden be suchen können. Auch dem inneren Bedürfnis nach geistiger Anregung und Abwechslung, das besonders bei den Gebildeten der Kriegsfreiwil ligen ungestillt bleibt, sollte Rechnung getragen werden. Da es in B. an Raum nicht so fehlt, wie in den dicht an der Front liegenden Dör fern, ließ sich die Einrichtung der Lesestube hier leichter ermöglichen. Es liegen ungefähr 20 Zeitungen aus, die morgens von den Offiziers- j quartieren eiugesammelt oder auch von den Zeitungen unentgeltlich ge liefert werden. Außerdem gibt es Kaffee, die Tasse mit Milch und. Zucker 5 Pfg. Bisher entwickelt sich die Einrichtung ausgezeichnet. Die Stube ist besonders abends von zeitungslesenden und kaffcetrin- kcnden Soldaten so vollgestopft, daß kein Apfel zur Erde fallen kann. Kündigungen ins feindliche Ausland — Zwischen deutschen Fir men und Firmen des feindlichen Auslandes besteht eine Reihe von Rechtsverhältnissen, Gesellschaftsverträgen und dergleichen, die künd bar sind. Bei dem Fehlen der Postverbmdungen und den Verboten jedes schriftlichen Verkehrs, die im Auslande erlassen sind, fehlt aber die Möglichkeit, von dieser Kündigung Gebrauch zu machen. 8 132 des Bürgerlichen Gesetzbuchs läßt für die Fälle, in denen der Aufenthalt einer Person unbekannt ist, die öffentliche Zustellung solcher Kündi- j gungen zu. Wohl werden die Gerichte in weitherziger Auslegung die öffentliche Zustellung auch dann gestatten, wenn es sich um Erklärungen ins feindliche Ausland handelt. Eine Sicherheit darüber, wie die Ge richte später entscheiden werden, gibt es nicht. Die Altesten der Kauf mannschaft von Berlin haben deshalb' den Reichskanzler gebeten, die öffentliche Zustellung ausdrücklich auch in den Fällen zuzulassen, in denen die Kündigung gegenüber Firmen des feindlichen Auslandes zu geschehen hat. Pelsomilnschrichteü. Friedrich Kick s. — Am 13. März ist in Baden bet Wien der frü- ? Here Landtags-Abgeordnete des ersten Wiener Gemeindebezirks Hof- ^ rat Friedrich Kick, ein namhafter Vertreter des technologischen Faches, im Alter von 74 Jahren gestorben. 1888 erschienen seine »Vorlesungen - über mechanische Technologie der Metalle, des Holzes und der Steine«. ! Mit Hofrat Giutl gab er die 3. Auflage von Karmarsch-Heereus »Tech- . nischem Wörterbuche« heraus. Eugen Baron D'Albon ---. Am 16. März ist in Wien der lang jährige Mitarbeiter des »Neuen Wiener Tagblattes« Eugen Baron D'Albon und Saint-Andrs kurz vor Vollendung seines 56. Lebens jahres verschieden. Seine in Buchform erschienenen kleineren Werke, wie »Kronprinz Rudolf, sein Leben und Wirken« (1889), »Unsere Kaiserin« (1890) und »So ist unser Kaiser« (1890), haben weite Ver breitung gesunden. Marcel Neymond s-. — Einer der bekanntesten französischen Kunst gelehrten, Marcel Neymond, ist in diesen Tagen gestorben. Marcel Neymonds Verdienste lagen besonders auf dem Gebiete der italienischen Kunstgeschichte. Er hat eine große vierbändige Geschichte der floren- tinischen Skulptur geschrieben, die sich in Deutschland besonders wegen ihres reichen Abbildungsmatcrials großer Beliebtheit erfreut. Auch mehrere Kapitel in der großen französischen Kunstgeschichte, die Andre Michel hcrausgibt, sowie Arbeiten über Bruuclleschi und Bramante stammen aus seiner Feder. Seine letzten größeren Arbeiten beschäf tigten sich mit dem Barock, mit Bernini und seiner Tätigkeit in Frank reich. SpreWal. Eerattlmvrtung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Cinscudu»gcn den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.j Zur Schulbücherfrage. <BgI, Nr. 38, 4L, 43, 51, 54, SS u. SL.) Die Äußerungen zu den Ausführungen des Düsseldorfer Buch- häudlervereins in Nr. 42 des Börsenblattes waren bisher recht spär lich. Die Firma Carl E. Klotz Verlag gibt dem Sortimenter in Nr. 51 den Rat, nach Maßgabe der früheren Jahre, unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse, zu bestellen. Ich bin iiberzeugt, daß in keinem gut geleiteten Sortimentsgeschäft nach anderen Gesichts punkten bestellt wird. Und trotzdem ist nach meinen 25jährigen Erfah rungen auch dies ein Tappen ins Ungewisse hinein. Betr. der Lek türe glaubt genannte Firma auf die Interessen einzelner Ortskol- tegen Rücksicht nehmen zu müssen. Ich bin der Ansicht, daß in der Schulbüchcrfragc stets alle ortsansässigen Buchhandlungen einig und geschlossen Zusammenhalten m üssen, mögen sie auch sonst nicht immer der gleichen Meinung sein, oder mag der eine einmal etwas mehr ver dienen als der andere. Ein Zersplittern dieser Einigkeit oder ein Gegeneinanderarbeitcu aus Konkurrenzgrllnden ist ein Verbrechen ge gen die gemeinsamen Standesinteressen, das sich immer an den Quer treibern selbst rächt. Ich könnte da mit manchen Beispielen dienen. In Nr. 54 wendet sich C. I. V. gegen das Auszeichnen und Etiket tieren der Schulbücher. Ersteres ist kaum zu vermeiden, es läßt sich ja auch bei Nemittenden leicht wieder entfernen, letzteres ist da gegen bei Schulbüchern vollständig überflüssig. In Nr. 59 bricht Herr Kollege Carius ebenfalls eine Lanze für das unbedingt notwendige Zusammenwirken der ortsansässigen Buchhändler. Bezüglich der Neu auflagen sollte der Sortimenter den Schulen gegenüber entschieden mehr Rückgrat zeigen. Wenn mir nicht uachgcwiesen wird, daß eine Auflage von der vorherigen wesentlich äbweicht, verweigere ich die Rücknahme unter Hinweis auf die in Betracht kommende Ministerial- verfügung, auch dem Lehrer gegenüber, in aller Form. Sind doch manche Neuauflagen, wie Herr Carius sie richtig bezeichnet, ein Unfug. Ich habe einmal die Korrektur der Neuauflage eines bekannten Ge schichtsbuches für Schulen gelesen und konnte dabei feststellen, daß die ganzen »Verbesserungen« darin bestanden, daß welcher, welche, welches durch der, die, das ersetzt wurden. Als Unfug sind manche andere dieser Verbesserungen nnd auch recht viele der in jedem Jahre üppiger wuchernden ParallelauSgaben zn bezeichnen. Wie minderwertig muß ein Buch in der Urform ge wesen sein, wenn es im Laufe von zehn Jahren ebensooft hat »ver bessert« werden müssen! Das geht natürlich die Autoren in erster Linie an. Der Fragebogen der Vereinigung der Schulbuchverleger ist hier den Anweisungen entsprechend verwandt worden. Das Resultat ist überwiegend negativ, indem die meisten Fragen von den Schulen mit »Unbestimmt« beantwortet werden mußten. Die Gründe liegen haupt sächlich in dem Mangel an Lehrkräften und in verspätet eintreffender Genehmigung der Vorgesetzten Provinzialbehöröe. Erfreulich für uns ist es, daß mehrere Verleger, die bisher auf 20°/» eingeschworen waren, uns jetzt den Mindcstrabatt von 25°/» bewilligt haben. Weniger erbaulich ist das Rundschreiben eines andern Herrn, der bisweilen sor- timenterfreuudliche Anwandlungen zeigt. Er bedauert, auch in diesem Jahre, selbst befreundeten Firmen gegenüber, keine Ausnahme von sei nen »Lieferungsbedingungen« gestatten zu können, da er im Herbst nichts verdient habe nnd er seinen Verpflichtungen den Druckereien gegenüber Nachkommen müsse. Da soll nun der Sortimenter, der sich vergriffen hat, aus seiner Tasche nachhelfen. Ein anderer Herr erklärt kategorisch, daß er nichts zurücknehme. Der Sortimenter wird in sol chen Fällen auch sein Möglichstes tun, damit der Herr nicht mehr in die Lage kommt, überhaupt noch liefern zu müssen. Bei der Herausgabe von Schulbücherverzeichnisfen empfiehlt sich der Aufdruck: »Die Schüler werden dringend gebeten, die Schul bücher nach diesem Verzeichnis sofort nach Schulschluß in ihrer Buchhandlung zu bestellen. Schulbücher werden in allen Buchhandlun gen nur gegen Barzahlung abgegeben«. Außerdem wird dies hier in den Gcschäftslokalcn noch durch besondere Plakate bekannt gemacht. Düsseldorf, den 16. März 1915. Alfred Pontzen, Vorsitzender des Vereins Düsseldorfer Buchhändler. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verla«: Der Bvrsenveretn -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2S lBuchhänblerhauS). 366
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