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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1915
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- Deutsch
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K>3. 18. März 1915. Redaktioneller Teil. Auslage, Ansichtsversendung und Empfehlung absieht — ist die neuerdings in Aufnahme kommende Ankündigung an den An schlagsäulen, das Plakatieren, zu erwähnem Bisher wurde diese Methode — von den Zeitungen abgesehen — meines Wissens nur für die Woche, die Zukunft, die Berliner Illustrierte Zeitung, die Lustigen Blätter, die Gartenlaube, die Musik für Alle, den Turm hahn und das Kriegsecho, sowie für das Tintnersche Bücher plakat angewendet. Es ist zu erwarten, daß sich der Verlags- buchhandel dieses unbegreiflicherweise bisher mißachteten Re klamemittels bald in ausgedehntem Maße bedienen wird, beson ders dann, wenn die Sortimenter an vielen Orten die angeregten Reklameausschüsse bilden sollten. Es gäbe ein ersprießliches Zu sammenarbeiten. Jedenfalls übt ein Plakat seine Wirkung gleich zeitig auf den Händler und auf das Publikum aus, was übrigens auch bei einer Besprechung und beim Inserat der Fall ist. Die Kosten für Plakatanschläge werden immer beträchtlich sein. Deshalb gilt es, sehr gute Plakate in angemessenem Format herzustellen. Lieber 100 ^ mehr auf die Ausstattung verwenden, als unnötige Summen für durch ihre Größe wirken sollende oder für nichtssagende Plakate ausgeben. Man muß erfahrene Pla katkünstler hinzuziehen, denn auch hier gilt der oft angezweifelte Ausspruch, daß nur das Beste das verhältnismäßig Billigste ist. Jeder Verleger benutzt seine eigenen Blätter in ausgedehn testem Maße zur Ankündigung seiner Bücher. Man findet das sehr natürlich und würde sich wundern, wenn es anders wäre. Die Buchverleger sollten aber auch umfassend und plan mäßig in anderen Zeitungen anzeigen. Nur wenige Fir men machen vorläufig eine rühmliche Ausnahme. Auf die Frage, wie der Verleger inserieren soll, kann ich nur antworten, daß sich das nach dem fraglichen Werk richtet. Interessentenkreis, demnach Auswahl der zu benutzenden Blät ter, deren Preise, die verfügbaren Plätze für die Anzeigen und vieles andere, was noch berücksichtigt werden muß, spielen eine so ausschlaggebende Rolle, daß die Abgabe allgemeiner Rat schläge unangebracht erscheint. Bekannt sind weiter die Tausch- inserate, über deren Wert man aber verschiedener Meinung sein kann. (Fortsetzung folgt.) Meine Beziehungen zum Buchhandel. (Zu Prof. Ad. Wagners 80. Geburtstag, 25. März 1915.) Ein Gelehrter, Universitätsprofessor und Theoretiker in seinem Fach, wie ich, der in jüngeren Jahren in verschiedenen amtlichen Stel lungen und Orten hcrnmgelommen ist (Erlangen, Göttingen, Bayreuth, Heidelberg, Wien, Hamburg, Dorpat, Freiburg i/B., seit 1870 Berlin), ist natürlich in einem Alter von nunmehr 80 Jah ren auch mit zahlreichen Verlegern von Fachzeitschriften, Sam melwerken, Spczialschriften, wissenschaftlichen Monographien, Wer ken über praktische Fragen seines Fachs, speziell Nationalöko nomie, Statistik, Finanz, und von größeren systematischen Werken, Grundrissen, Lehrbüchern teils in kürzere Beziehung, teils in dauernde Verbindung getreten. Ich kann nur sagen, daß ich überall und allezeit fast durchweg günstige Erfahrungen mit meinen Verlegern gemacht habe, sowohl was die persönlichen, geschäftlichen Verhandlungen wie die pekuniären Bedingungen anlangt. So ging es mir schon mit meiner ersten größeren Arbeit, meiner Göttinger philo sophischen Doktor-Dissertation, »Beiträge zur Lehre von den Banken«, Leipzig 1857, bei L. Voß, dem langjährigen Haupt verleger meines Vaters, des Göttinger Physiologen N. Wagner. Voß übernahm meine Schrift von über 20 Bogen gegen Honorar, ziem lich das erste, das ich bezog. Auch mit späteren Spczialschriften in Wien, n. a. bei Gerold, ging es mir ebenso, an anderen Orten ähnlich. Der Hauptverlegcr meiner größeren wissenschaftlichen Arbeiten an fangs in Fortsetzung, später in selbständiger Neubearbeitung der na tionalökonomischen und finanziellen Werke Raus wurde C. F. Winter in Heidelberg, später in Leipzig (jetzt Granbner). Meine letzteren, nicht einmal ganz vollendeten, nun in einer Reihe von Bänden zu 3—4 Auflagen gekommenen Werke wurden fast regelmäßig nicht nur sehr ausgedehnt, sondern auch stofflich nicht leicht und öfters länger, als vertragsmäßig und für die Honorierung ansgemacht war. Mit einigen meiner anderen Werke ging es bisweilen ähnlich. Ich kann nur be sonders der Winter'schen Verlagshandlnng, aber auch mehrfach anderen Verlegern, so Wagner in Freiburg, Fischer in Jena, dankbar nachrühmen, daß sie mir bereitwillig und kulant in allen geschäftlichen Verhältnissen entgegcngekommen sind. Dabei sind meine meisten Schrif ten nicht leicht gangbare Ware für den Buchhändler, so n. a. meine systematischen Werke nicht bequeme Kompendien für den akademischen - Bedarf, und vielfach besonders wegen zahlreichen statistischen Inhalts, ' Literaturnachweisen, umfassender Petitdruckstcllen auch verhältnismäßig kostspielig im Druck. Auch habe ich von jeher eine sehr schlimme Hand schrift gehabt. Ich erinnere mich trotzdem nicht, mit Verlegern, auch in pekuniären Punkten, Unannehmlichkeiten, selbst nur Schwierigkeiten gehabt zu haben. Einige meiner mehr publizistischen Arbeiten sind rasch und gut gegangen: die größeren wissenschaftlichen monographischen und selbst systematischen Arbeiten, auch wo sie mehrere Auflagen erlebt haben, brauchten dazu doch gewöhnlich mehrere Jahre. Ich habe dabei meine Verleger, besonders Winter, aber eigentlich auch alle anderen, schätzen gelernt als Förderer meiner wissenschaftlichen Bestrebungen. Natürlich habe ich nicht pekuniäre Anforderungen gestellt wie für belletristische oder populäre Schriften, aber doch auch stets genügende Honorierung erhalten. So bin ich dem deutschen Buchhandel in jeder Beziehung dankbar. Anekdotisch erwähne ich, daß ein einziger Verleger einer sta tistischen Spezialarbeit einmal den Nest einer Auflage verramscht haben soll. Diese Schrift, deren Buchhändlerpreis anfangs 2 Taler war, ist als seltenes antiquarisches Exemplar, aber immerhin doch mehrfach, später in Katalogen ans 30—40 gestiegen. Ein einziges Mal im Zeitraum von 60 Jahren ist mir ein Teil des verabredeten Honorars ansgeblieben, weil der Verpflichtete zahlungsunfähig geworden war: aber dies war nicht ein normaler Verleger, sondern der wissenschaft liche Herausgeber einer Zeitschrift. Ich hege für den deutschen Ver lagshandel, aber auch für das deutsche Sortimentsgeschäft, unter wel chem ich seit mehr als einem Menschenaltcr in Puttkammer L Mühl brecht in Berlin dankbar meinen eigenen ausgezeichneten Sortimenter anerkenne, so die besten Erinnerungen aus einem langen Leben und wünsche ihnen, daß beide wie bisher zum Ruhme und zur Blüte des deutschen Buchhandels auch nach dem Kriege so reich und noch rei cher beitragen mögen als vorher, im Interesse der deutschen Kultur, der deutschen Wissenschaft und des deutschen wirtschaftlichen Lebens. Adolph Wagner. Kleine Mitteilungen. Ein Generalstabswcrk der Technik. — In der letzten Vorstands sitzung des Vereins deutscher Ingenieure berichtete Prof. Dipl.-Jng. Matschoß über den Plan, ein Werk herauszugeben, das die großen Lei stungen der Technik in diesem Kriege im Zusammenhänge darzustellen hätte. Im Vorstand wurde die Anregung begrüßt, und eingehende Vor schläge sollen gemacht werden. Material wird gesammelt. Aus einer solchen Arbeit werden sich auch Folgerungen allgemeiner Art über die Beziehungen der Ingenieure zum Heer- und Staatswcsen ergeben können. Preisausschreiben der Lehranstalt für die Wissenschaft des Juden tums. — Von der Moses Mendelssohn-Toleranz-Stiftnng werden aller zwei Jahre zwei Preise von 2000 Mark bzw. 1000 Mark für Schriften iiber ein Thema ausgesetzt, dessen Bearbeitung Menschenliebe, Gerech tigkeit und Duldsamkeit zu fördern geeignet ist. Der Wettbewerb steht Angehörigen aller Bekenntnisse offen. Für 1915 wird folgende Preisaufgabe gestellt: »Der Einfluß des Toleranzgedankens auf die Stein-Hardenbcrgsche Judengesetzgebung unter Berücksichtigung ihrer deutschen Vorläufer«. Insbesondere soll sie aus der durch Wilhelm von Humboldt vertretenen Idee des deutschen Humanismus erörtert und beleuchtet werden. Die Einliefernng hat bis zum 30. Oktober 1915 bei dem Sekretariat, Berlin, Artilleriestrahe 14, zu erfolgen. Vaterländischer Familienabend der Buchhändler-Lehranstalt zn Leipzig. — Sonntag, den 7. März d. I. veranstalteten die Schüler der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig einen vaterländischen Familien abend, zu dem in erster Linie die Angehörigen der Schüler und des Buchhandels geladen waren. Der große Saal des Zentraltheaters war bis ans den letzten Platz gefüllt. Mit großer Spannung und in festlicher Stimmung erwarteten die Gäste, unter denen sich auch Ver treter des Schulausschnsses, sowie andere Prinzipale befanden, den Beginn der Darbietungen. Ein reichhaltiges Programm verhieß ge nußreiche Stunden: Violinchöre mit Klavierbegleitung, Deklamationen, Klavier- und Violinvorträge, Schülerchöre, Lieder am Klavier und theatralische Aufführungen boten reiche Abwechslung. Hohe Begeiste rung sprach ans allem, was die jugendlichen Darsteller vortrugen. Mit großem Fleiße hatten sie in den Abendstunden der vorangegange nen Wochen alles sorgfältig vorbereitet. Stürmischer Beifall lohnte die wohlgelnngencn Darbietungen, von denen einzelne wiederholt wer den mußten. Als Solisten ernteten Frau Adele Kießling mit ernsten und heiteren Liedern und Herr Zay als Meister der Violine lang- anhaltenden Beifall. Als Leiter der Chöre eroberte sich Herr Heyöe, der Lehrer für Musikgeschichte, die Herzen aller, nnd zn wiederholten 367
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