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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1836-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1836
- Sprache
- Deutsch
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483 18 484 So schütze denn der Allmächtige dieses Gebäude; Er schütze diesen Verein und lasse ihn gedeihen zur Freude, zum Nutzen und Frommen der Mit - und Nachwelt! Jetzt begann Herr Bürgermeister vi. Deutrich: Hochgeehrte Herren! Unter den Ereignissen, welche im Hergang der Zeit für die Stadt Leipzig wichtig und erfreulich waren, wird die Feier des heutigen Tages ihren eigenthümlichen Platz cinnehmcn. Manche herrliche Stiftungen und Anstalten, welche aus der Vereinigung Gleichgesinnter hcrvorgcgangen sind, besitzt die hiesige Stadt, keine aber hat bei ihrer Entste hung, ihrem Fortgang u. ihrer Ausführung in einem so wei ten Kreise Deutscher Männer gemeinsames Zusammen wirken gefunden, als die Errichtung dieser Deutschen Buchhändlerbörsc. Seit Jahrhunderten genoß unsere Stadt den Vorzug, der Mittelpunkt des Deutschen Tuch handels zu sein, eines Handlungszwcigs, dessen hohe Wichtigkeit und Umfang das gebührende Anerkenntnis gefunden hat. Während derselbe eine unzählbare Menge fleißiger Hände beschäftigt und ihnen Erwerb zusührt, dient er den materiellen Interessen der Staaten. Einen Hähern Standpunkt nimmt er aber dadurch ein, daß durch ihn auch die geistigen Interessen befördert, daß die Fort schritte in den Wissenschaften und Künsten ein Gemeingut werden. Durch seine Vermittelung verbreiten sich die Lehren der Weisheit, eröffnen sich die Schätze der Erfah rung. Der geistige Reichthum wird durch ihn in die Welt geführt, das Schöne und Gute geht in das Leben; ent fernte Nationen treten einander näher. Stellt sich so das Wirken des Buchhandels dar, so ist cs ein bedeutungs voller Tag für unsere Stadt, wenn sie heute ein neues Un terpfand erhält, daß sie ferner der Hauptsitz des Deutschen Buchhandels bleiben werde. Ich erfülle daher als Vor stand der städtischen Behörde eine thcurc Pflicht, Ihnen allen, hochgeehrteste Herren, die Sic den Bau dieses Hauses beschlossen und so herrlich ausführtcn, im Namen der Stadt Leipzig den vollen Dank darzubringen, zudem dieses schöne Werk auffordert. Eine Zierde dieser Stadt, wird es der Nachwelt ein ehrenvolles Zeugnis Ihrer Unter nehmung geben. Mit Sorgfalt werden wir dasselbe be schützen. Die Eintracht hat dies Haus begründet, die Eintracht möge in demselben walten. Gott bewahre das Haus ! Nun nahm Herr En s li n noch einmal das Wort: Zum Schluß lege ich das Symbol der Uebergabe dieses Hauses an den Vörsenvcrcin, den Schlüssel, wieder in die Hände des Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses, des Herrn Stadtrath Fleischer, mit der Bitte, auch ferner dem Hause ein guter Vater sein zu wollen. Gott der Allmächtige aber, der große Baumeister aller Welten, blicke gnädig auf uns hernieder , er beschütze dieses Haus vor Gefahr und Schaden und gieße seine Gnade aus über alle, die es in Gottesfurcht betreten. Es geschehe also! Darauf ertönte von dem schon genannten Sängerchor der 100. Psalm (von Klotsch), und dann erhob sich die ge- ! stimmte Versammlung und stimmte mit in ein freudiges !„Nun danket alle Gott" ein, womit die wahrhaft erhe bende Feier sich für den Vormittag schloß. An sie reihte ^ sich dann um 2 Uhr im geräumigen Saale des neuen Schü- tzenhauses ein Mittagsmahl, an welchem die sämmtlichen oben genannten Behörden und-der bei weitem größte Theil der Buchhändler Theil nahm. Heiterkeit herrschte in dem zahlrei- !! chen Kreise und sinnige Toaste feierten die hohe Bedeutung des Tages. Den ersten brachte Herr Enslin Sr. Ma>c- stät dem Könige und Sr. Königl. Hoheit dem Mitregcn- ten von Sachsen, einen zweiten Herr Fleischer dem Deutschen Bunde, an welchen Herr Helm einen Toast auf die Staatsbeamten und die beiden hohen Kam mern Sachsens knüpfte. Herr Kreisdirector von Falken - stein erwiederte, nachdem ihm Herr Kaiser aus Bremen Wein aus der Bremer Rose mit einem ansprechenden Sonnet überreicht hatte, in sinniger Weise mit einem Toast auf den Deutschen Buchhandel, über dessen Blühen und Gedeihen er einige treffliche Worte sagte, mit Hindeu tungen auf die nothwendigen Eigenschaften eines Buch händlers, unter denen Achtung vor dem Gesetz und vor dem Publicum voranstanden. Hierauf nahm Herr Duncker aus Berlin das Wort. Da, was er sagte, bereits in der hiesi gen Zeitung abgcdruckt ist, glauben wir Recht zu thun es auch hier wörtlich zu widerholen: „Wo Freiheit und Gesetz so treu verschwistert walten, wie in diesem Staate, wie in dieser Stadt, da ist Wohlsein, da ist Gedeihn. Diese Freiheit, diese Ge setzlichkeit war cs schon, die — als Unfreiheit unsere Vor fahren vor etwa 200 Jahren die Urstätte des Deutschen Buchhandels verlassen hieß — sie rief, ihn hierher in den Schooß der Aufklärung und Toleranz zu verpflanzen. So kamen wir hierher — hier sind wir — hier wollen wir bleiben! Dazu haben wir ein Haus aufgerichtet — dazu haben wir Grund und Boden gewonnen, dazu hat uns die Obrigkeit dieser Stadt die erfreulichsten Zuge ständnisse gemacht. Darum Dank Ihnen, edle Herren des Rathes und der Stadtverordneten, daß Sie unsere Inter essen auch zu den Ihrigen gemacht. Wir sind nunmehr Ihre Angehörigen und verbannen alle Furcht und Sorge, daß wir dies jemals zu bereuen Ursache haben dürften. Fest gemauert, wie auf Leipzigs Boden unser Haus, steht unser Vertrauen zu den Vorständen, zu den Gliedern dieser Stadt! Ja, Sie wollen den Deutschen Buchhandel stets in Ihren besonder» Schutz nehmen, Sie haben es uns noch heute feierlich versprochen — o so wahren Sie ihn auch in diesen Mauern vor jedem Eingriff — vor jeder Selbst sucht! Dann, ja dann werden noch unsere spätesten Nachkommen an diesem Weihetag, wie wir heut, die vol len Gläser erheben, dann wird das Wort mit dersel ben Begeisterung von ihren Lippen strömen, wie jetzt von den unsrigen— das Wort, der Herzensrus: Es leben Bürgermeister, Stadtrath und Stadtverordnete der Stadt Leipzig. Es lebe die Stadt Leipzig!" Nun brachte Herr Fromm ann jun. aus ^zena ei nen Toast auf Wissenschaften und die Universität Leip zigs und Herr Rector Domherr vr. Günther erwie derte in deren Namen, „welche wohl den innigsten Antheil
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