ständig zugrunde gerichtet. Die Bahnschicne muß den Wasserweg ersetzen, aber um welchen Preis! . . . Sind die Grenzen des Korridors unsichtbar, wie man sagt; wir können cs nicht glauben. Der bevorzugte Durchgangsverkehr, der von der Zoll- und Paßprüfung befreit ist, ist auf eine viel zu kleine Zahl von Zügen beschränkt. Es verkehrt davon je einer täglich in beiden Richtungen zwischen Berlin und Königsberg. Die Verbindung Marienburg—Danzig über Dirschau (Tczew) ist mangelhaft, wenn man die den polnischen Formalitäten unterworfenen Züge benutzt. Ulan kann an einem und dem selben Tage von Marienburg nach Königsberg hin- und zurückfahren, aber nicht von Marienburg nach Danzig, wenn man kein polnisches Visum hat. von Marienburg nach Stettin über Danzig hat man nicht weniger als sechs Paßkontrollen zu bestehen. Der Korridor ist übrigens be rühmt geworden durch die fortwährenden Mißgeschicke, denen man dort ausgesetzt ist. Henri Beraud, der diesen Verdrießlichkeiten nicht entgangen ist, hat sie neuerdings mit Humor erzählt. Dieselben Beschwerden treffen auf den Warenverkehr zu: viel zu wenig Züge sind dem deutschen Umschlag zur Ver fügung gestellt. Die Frage ist übrigens sehr einfach: Rann man von Berlin oder von Königsberg aus waren in un beschränkter Menge und unter denselben Bedingungen be fördern wie von Berlin nach Breslau oder von Frankfurt nach Berlin; Nein, nicht wahr; wenn man will, daß der Korridor wirtschaftlich unsichtbar sei, muß diese Bedingung erfüllt werden. Sie scheint nicht unlösbar zu sein, aber so lange ihr nicht Genüge getan ist, wird Ostpreußen vom übrigen Deutschland abgeschnitten bleiben, wird es leiden und wird das Recht haben, sich zu beklagen. Wir können diese wirtschaftlichen Betrachtungen nicht be enden, ohne noch einmal nach Obcrschlesien zurückzukchren. Die angenommene Lösung hat die Einheit des Industrie beckens zerstört, dieses unteilbaren Ganzen, dessen Unver sehrtheit die Bevölkerung um jeden Preis erhalten wollte. Die neue Grenze ist schlecht, weil sie eine bis dahin wob! abgestimmte und zusammenhängende Gesamtwirkung aus einanderbricht, weil sie kostspielig ist und gegen die natür lichsten wirtschaftsgesctze verstößt. Der deutsche Gesichtspunkt, den wir schon im vorigen Ka pitel auscinandergesetzt haben, scheint uns hier der Wahr heit ziemlich nahe zu kommen. »volnische Lünvesnnseu'" auf dsv «Suche nach eine« Lösung Der gegenwärtige Stand der Dinge befriedigt niemand, die Polen nicht mehr als die Deutschen. Polen hat, wie wir gesehen haben, sich geweigert, die Ergebnisse der Abstim mungen von Allenstein und Marienwerder anzunehmen; es glaubt schon zu ersticken in seinem engen Korridor, seine 76 Kilometer lange Seefront ohne natürlichen Zugangsweg und mit einem einzigen Hafen scheint ihm lächerlich. Die ihm auserlegte Lösung ist in seinem Sinne eine „Bastard- Lösung" (Lacour-Gayet), die vielleicht vorläufig sein kann, aber mit Gewißheit unzulänglich ist. Hat nicht Dmowski in seiner berühmten Denkschrift ge schrieben: „Für Polen ist der Korridor wertlos, wenn es nicht außerdem Ostpreußen erhält; 1Z Gariz- leinenban- RM.3.85 Lin französischer Ostpolitiken Professor R. Märtel von -er Sorbonne, fordert im Namen -es Kulturgewiffens Aufhebung -es polnischen Korridors und Revision -er Ostgrenzen OerVertrieb -es Buches ist eine nationale Tat-es Sortimentes! „In diesem Is.Lmpf, vo die Uricgslusr und die ^rllenmachr auf polnischer, das vehrlose Rechr und der friedliche Versrändigungsville Luk deurscher Leire sind, gehöre die grnre ^elr, wenn sie den Frieden erhallen vill, auf die 8eire veurschlands. Ideure Hann sie den Frieden noch retten, venn sie das hegangene vnrechr vieder gulmachr — morgen isr es vielleickr rai spar!" L.S8S» 8!e «u« Innenseite llieses I^euspelcles! 81aIUn§ OMenbunK i.O.