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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1835
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- Deutsch
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1141 1142 die Folge davon, daß die Verbindungen auch mit allen dem Vereine Angchörcnden aufhörtcn!! Mag jeder Verlagshändlcr nach eigenem Gutdünken mit seinen Abnehmern verfahren und wenn er auf die Herbeifüh rung eines geordneten Rechnungswesens zur Ostermesse beste hen will, vor allen Dingen von seiner Seite mit dem Schluffe des Jahres auch aufhören aus alte Rechnung zu notircn. Bescheidene Mtthcilung eines Sortimcntshandlers, welche wohl wichtig genug wäre, um bei Bearbeitung eines Codex recht nachdrücklich berücksichtigt zu werden. Es handelt sich hier vom Crcditgcben, Novit a- lenzusenden und dem Auslicfcrn der Bestel lungen von Seiten der Verlagshandlungen an Nicht- bnchhändler (nämlich an in unser Geschäft pfu schende Buchbinder, Buchdrucker und Anti quare). Letztere lassen besonders ihre Firmen in das Vuchhändlcc- verzeichniß setzen und erhalten hierdurch, vielleicht ohne sich nur darum noch besonders zu bemühen, Novitätcnzettel, ja selbst Novitäten, u. dies um so eher, da viele Verleger an Alle, welche in diesem Verzeichnisse ausgenommen und mit * bezeich net sind, ihre Novitäten cxpediren; ohne danach zu fragen, ist dieser oder jener auch wirklicher Buchhändler oder nicht. Man wird mir vielleicht im Interesse der Verleger sagen: es gilt gleichviel, wer oder was er ist, wenn er nur solid ist und regelmäßig saldirt! Dies ist jedoch nicht ganz in Ordnung. — Jeder Verle ger, der doch des Sortimcntshändlers durchaus nicht entbeh ren kann, sollte den letzteren hierdurch nicht kränken, ja er sollte sogar den Antiquar oder Buchbinder eher abweisen, wenn er eine feste Bestellung bei ihm macht, sobald in dessen Wohnort eine solide Sortimentshandlung (oder deren vielleicht mehrere) bestehen; denn wenn ein Codex zu Stande kommt, so wird dieser doch jedenfalls nur für Buchhänd- lcr anwendbar gemacht werden können, und alle Sorti- mentshändlcr, wenn sie ihre bürgerliche Existenz nicht aufs Spiel setzen wollen, sind unbedingt gezwungen, sich in die Bestimmungen des Codex zu fügen, während die oben erwähn ten Pfuscher, welche ich nur so und nicht anders zu betiteln weiß, sich gewiß jeder lästigen Bedingung entziehen werden, und als Nichtbuchhändler auch rechtlich hierzu nicht ungehal ten werden können; — nicht zu erwähnen, was der vom Staate concessionirte Buchhändler Alles zu beobachten und zu leisten hat, dessen der Nichtbuchhändlec überhoben ist. Möchte es daher doch ja beherzigt werden, daß diesem Uebelstande in dem projectirten Codex abgeholfen würde, jeder Sortimentshandler, der auf solche Weise sich geschützt sieht, wird dies gewiß in seinem Geschäftsbetrieb zu rechtfertigen wis sen und seinen Dank gegen die Herren Verleger durch thätige Verwendung und solides Saldircn (welches letztere ihm als dann auch besonders erleichtert sein würde) zu erkennen geben. Abhülfe ist hierbei gewiß möglich! 8. rr. Chinesische Buch dru ckcrei. Mechanisches Verfahren. Die chinesische Art Bü cher zu drucken ist vielleicht das auffallendste Beispiel von dem fast gemein anwendbaren Satze, daß diese Nation auf ganz ande rem Wege als alle anderen fast alle Resultate derselben erreicht habe. Kein Psennigmagazin ist wohlfeiler als gewöhnliche chinesische Bücher, und keine englische Prachtausgabe schöner als die Producte der kaiserlichen Palastdruckcrei. Es fehlen uns noch unendlich viele Data, ehe wir uns einen deutlichen Begriff von den wahren Verhältnissen des chinesischen Buch handels werden machen können, obgleich er im ganzen ziemlich mit dem europäischen übereinzukommen scheint, aber die Be dürfnisse der europäischen Missionen haben uns wenigstens eine leidlich vollständige Ansicht des mechanischen Theils und der Kosten chinesischer Drucke gegeben, welche wohl einen Platz in diesen Blättern verdient. Die erste Erwähnung, welche die chinesischen Annalen von der Buchdruckerei thun, findet sich im I. 923 V. CH., wo der Kaiser Tientsching die klassischen Bücher auf hölzerne Platten schneiden, drucken und verkaufen ließ; es ist jedoch wahrscheinlich, daß die Erfindung schon einige Jahre früher gemacht worden war, ehe sic bis zum Kaiser durchdrang und von ihm angewendet wurde. Diese älteste Methode des Drucks von hölzernen Platten ist noch jetzt die fast allgemein angewcndetc und heißt Mupan; fielst so überaus zweckmäßig für die Schrift der Chinesen, und Alles was sich auf das dor tige Material der Bücher bezieht, hat sich einmal so sehr dar nach gerichtet und modisicirt, daß sie ohne allen Zweifel immer die gebräuchlichste Dcuckart bleiben wird; denn die zweite bekannte, aber sehr wenig angewendete, welche Lapan (Wachsplatten) heißt, und darin besteht, daß eine Schicht von Wachs auf einer hölzernen Tafel ausgebreitet und nun die Schrift mit einem Messer in dasselbe eingeschnitten wird, hat durch die Weichheit des Materials beim Abziehen zu große Hindernisse, und die dritte, Huapan (lebende Platten), ist der Eigenthüm- lichkeit der chinesischen Schrift zu wenig angemessen. Diese letztere besteht im Gebrauch einzelner und beweglicher Typen, wie in der europäischen Druckerei. Kaiser Kanghi ließ eine große Quantität solcher Typen in Kupfer verfertigen, die entweder gegossen oder geschnitten waren; die gewöhnlichen beweglichen Typen sind aber aus Holz geschnitten. Die can- toner Zeitung Puen-man-pav ist auf diese Art gedruckt; sie erscheint täglich und enthält etwa 500 Worte, aber der Druck ist kaum leserlich, wogegen indcß der der pekinger Staatszei tung, bei dem dieselbe Manier angewendet wird, recht gut ist. Letztere seht eine große Masse von Typen voraus, da eine Nummer oft aus 50 — 60 Seiten besteht. Das katholische Missionscollegium S. Joseph in Macao besitzt eine bedeutende Sammlung solcher in Holz geschnittenen Typen, mit denen für seine Bedürfnisse gedruckt wird ; man hat z. B. eine Samm lung von Leben der Heiligen in 26 Bänden damit gedruckt, aber die Producte sind kaum leserlich, während die auf die chine sische Art gedruckten katholischen Bücher mit vieler Eleganz ausgeführt sind. Der Grund, warum die Mission diese un vollkommene Act adoptirte, lag in der größcrn Leichtigkeit, die sie darbot, das Material der Druckerei zu flüchten, wenn sie bei Verfolgungen Hausuntersuchungen ausgesetzt war. Der Druck von Kupfcrtypen ist schöner als der von bcwegli-
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