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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1835
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- Deutsch
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1069 1070 ständlichkcit in seinem Vortrage darthut, daß er nicht ein mal klar gedacht hat, ob nun der auf Zutrauen und Glauben Anspruch machen kann und beides verdient, oder der, wel cher, durch seine Stellung begünstigt, schlicht seine Ansichten vortragt und offen sich Jedem zu zeigen Ursach har; mag nicht schwer zu entscheiden sein. Nach dem Pluralitätsvcrfasscr*) soll ich versichert haben: Herr Basse wähle seinen Verlag selbst. Ich habe mich dieses Ausdrucks zwar nicht bedient, doch kann ich ihn gel ten lassen, obgleich er mir nicht ganz passend scheint. — Ein Buchhändler, der bei seinen Verlagsunternehmungen An dere für sich wählen lassen wollte, würde dadurch nur be weisen, daß ec sein Geschäft nicht versteht, daß er das Pu blicum nicht kennt und mit dessen Bedürfnissen nicht vertraut ist. Vernünftig ist cs allerdings und rarhsam, bei strengwis- senschafclichen Werken das Unheil und den Rath eines Sach kenners zu vernehmen; nach dessen Ausspruch allei n aber den Verlag eines Werks zu übernehmen oder abzulchnen (also einen Fremden wählen zu lassen), dürfte manche bittere Er fahrung für den sicher oft Uebelberathenen zum Ergcbniß ha ben. Einen Buchhändler aber, der nun gar bei nicht streng- wissenschaftlichen Unternehmungen sich nicht auf sein eigenes Urthcil verlassen darf: würde ich bcklagenswerth nennen. Ich hübe von Herrn Basse erwähnt: er muntere zu literarischen Arbeiten auf und beauftrage arbcitslustige Männer damit. Das scheint dem Vers, des Aufsatzes, soviel sich aus seiner Anführung ersehen läßt, tadclnswcrth, und: — ich erkenne darin gerade einen Beweis für die wahrhafte Tüchtigkeit des Buchhänd lers. Ein Mann, der ruhig in seinem Geschäftszimmer sitzt, die ihm angebotencn Mspte. prüft (oder, wie der kleine Unbekannte lieber will: wählen läßt), nach Uebernahmc der selben in eine Officin wandert, die dann Versendung der Werke besorgen läßt rc., kann ein ganz wackerer und schätzens- werthcr Mann sein, aber einen ausgezeichneten Buchhändler erkenne ich in ihm nicht. Wie ganz Anders steht ein Verleger da, der selbstthätig wirkt, sich auf dem Gebiete der Literatur umschaut und wo ec hier oder dort eine Lücke entdeckt, ein Bedürfniß nicht befriedigt sieht, diese zu seinem und zum Vor- thcil Anderer auszufüllen strebt, der zu literarischen Arbeiten aufmuntert und arbeitslustige Männer damit beauf tragt. An diesem Ausdruck scheint der Unbekannte einen bc- sondern Anstoß genommen zu haben. Er erklärt die Worte arbcitslustige oder arbeitsfähige Männer durch: „d. h. solche, die Hände zum Eopiren und Excerpiren haben, und Takt für treffende Auswahl rc."**). Statt alles Weiteren hierüber nur zwei Beispiele aus der Geschichte unsers Geschäfts: I. Ehr. Adelung, der sich unvergängliche Verdienste um die deutsche Sprache erworben hat, hätte ohne Brcit- kopf's dringende Aufforderung nie daran gedacht, als Gram matiker aufzutrcten. — Brcitkopf hatte sich mit Gottsched zur Herausgabe eines deutschen Lexikons verbunden; dieser *) Er redet, um seine Unbedeutendheit zu verstecken, stets im Plural. **) Ich lasse absichtlich den Titel: Ersindunzzsgcist, fort; denn diese Bemerkung könnte mich irre an dem Vers, jenes Aufsatzes machen und mich veranlassen, ihn trotz der Ausdrucke „wir Buch händler rc." für einen Nicht buchhändler zu halten. verzögerte indeß die Ausführung von Jahr zu Jahr. Nach seinem Tode fanden sich nur unbedeutende Vorarbeiten, und der getäuschte Breitkopf wußte Adelung, der sich seinen Le bensunterhalt durch Eorrigiren für verschiedene leipziger Ofsi- cincn erwarb, zu bewegen, die Bearbeitung dieses Lexikons zu übernehmen. Jedermann kennt den Erfolg. Ferner die riesigen 'chl»:ssriri der Stephane; wem ver danken sie ihre Entstehung?— den Stephanen. Wer hat dieselben unter ihrer Leitung gearbeitet? — Antwort: Män ner, die Hände zum Eopiren und Excerpiren hatten und Takt für treffende Auswahl. Die Anwendung auf das Obige kann ich Jedem selbst überlassen. Bei der folgenden Gänsefüßchenstellc hätte der Nicht-sich- Ncnnende die Pagina des Originals angeben sollen. Wie sie hier mitgetheilt ist, finde ich die Stelle nirgends. Doch das rhuc zur Sache nichts. Ich habe gesagt, daß Herrn Basse's so überaus zahlreiche Unternehmungen fast sammtlich auch glückliche Unternehmungen seien, die ihr Publicum haben und auch gekauft werden; daß cs keine Pfennig - und Heller unternehmungen wären, die nur Arbeit machen und deren ^ kärglicher Gewinn durch geringen Rabatt, durch die Porto auslagen , wie durch die mannichfachen Verluste dabei noch mehr geschmälert werden, — sondern Werke, die dem Sortiments Händler wirklichen Nutzen bringen; daß cs keine Werke sind, die sich lange in den Büchcrladcn her- umtreibcn, vielmehr bezahle gewiß der größeste Thcil der Käufer die Basic'schen Vcrlagsartikel mit baarcc Münze, mit Gelde, welches dem Buchhandel, ohne die allge meine praktische Tendenz dieser Verlagsartikel nicht zerfließen würde; oder mit andern Worten: cs seien großentheils keine eigentlichen Bücherkunden, die diesen Verlag kaufen, son- j dcrn cs seien Personen zrim Theil aus dem Gewcrbstande rc., l die außerdem keine Bücher anschaffen würden. Ich habe weiter behauptet, es sei dies zugleich ein Verlag, der nicht durch stetes zur Ansicht senden an den Mann gebracht zu werden brauche, sondern cs seien Werke, die gewöhnlich aus dem Laden abge holt und auch dem sonst nicht um literarisches Treiben sich bekümmernden Publicum durch einen überschwenglichen Auf wand von Insertionen und Beilagen bekannt gemacht würden. Noch nicht genug, ich habe gefragt: wer den Sorti- mentshändlcr aus jede nur mögliche Weise mehr unterstütze, als Herr Basse, wer das Interesse der, ältecn, thätigen Geschäftsfreunde mehr berücksichtige und aus der andern Seite, dem auf günstigem Platze sich ctablirendcn jungen Buchhänd ler durch Creditgeben bereitwilliger entgegenkomme? N6. wenn ein buchhändlerisches Zeugniß ihn unterstützt. Ferner: Bei wem man sich wohl weniger über Rabattverkürzung und die Unsitte zu beklagen habe, Sendungen (die in den meisten Fällen noch Netto-Artikel enthalten) noch im neuen Jahr auf alte Rechnung zu stellen und ebenem noch einzelne Liefe rungen Rest zu schreiben, die vielleicht kaum im Laufe der Messe nachgelicfert werden? — Wer bei der pünktlichsten Erfüllung all seiner Verbindlichkeiten größere Nachsicht gegen Zahlungsunfähige gehabt, und von wem man sagen dürfe, daß er den ohne sein Verschulden zurückgekommcnen Eollegen mit mehr Schonung behandele? — als Herr Basse. Ich habe endlich daraus aufmerksam gemacht, daß der Basse'schs
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