Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191503128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150312
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-12
- Monat1915-03
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 58, 12. März 191s. schauliches Bild geboten von dem, was Italien im Laufe der Jahr hunderte auf dem Gebiete der schwarzen Kunst geleistet hat. Es wer den gewiß nicht viele der die Ausstellung besuchenden Kollegen, nicht zu reden von dem großen Publikum, achtlos an ihr vorübergegangen sein, zumal diese Schau an bevorzugter Stelle untergebracht war, nämlich in der Abteilung für Bibliophilie, neben der Ausstellung von ausgewählten Werten aus der Privatbibliothek des Kaisers. Uber seine interessante und wertvolle, mit Sachverständnis und Geschmack zusammengestellte Ausstellung hatte Herr Olschki selbst einen schön gedruckten und reich illustrierten Führer unter dem bezeichnenden Titel: »l-.e 1-ivre on Hülle a travers Iss siöeles« herausgegeben, der in diesen Spalten von fachmännischer Seite eine eingehende Be sprechung gefunden hat (1914, Nr. 204). Nachdem die wertvolle Sammlung nunmehr nach langer Wande rung ungefährdet in ihr Heimatland zurückgekehrt war, gedachte Herr Olschki sie noch einmal weiteren Kreisen der Stadt Florenz zugänglich zu machen und damit einen Zweck der Wohltätigkeit zu verbinden, insofern als das Eintrittsgeld voll dem Italienischen Noten Kreuz zufließen sollte. Der verdiente und angesehene Literarhistoriker, Se nator und Professor Guido Mazzoni erbot sich, bei dieser Gelegenheit einen einleitenden Bortrag zu halten. Am 3. März fanden sich zu dieser bibliophilen Festlichkeit wohl gegen 100 Personen zusammen, die den schönen Bibliothekssaal der Billa Olschki füllten, wo in einer Reihe von Vitrinen die in Leipzig ausgestellt gewesenen Schätze sich bequem dem Blicke darboten und all gemeine Bewunderung erweckten. Was Florenz an hervorragenden Männern der Kunst und Wissenschaft beherbergt, war erschienen, wir nennen u. a. Guido Biagi, den Direktor der Biblioteca Laurenziana, den Literarhistoriker Senator Jsidoro del Lungo, den verdienten Alt bürgermeister der Stadt Florenz Fürsten Corsini, der rüstig seine 30 Jahre trägt. Auch der Erzbischof von Florenz hatte vier hohe Geist liche zu seiner Vertretung entsandt, da er selbst am Erscheinen verhin dert war. In seinem geistvollen Bortrage streifte der Redner die technische Seite der Buchkunst nur nebenbei, indem er erwähnte, daß Italien die aus Deutschland gekommene schwarze Kunst mit Enthusiasmus aus genommen und daß diese zu schönster Blüte und Reife sich hier ent wickelt habe, ivie man an den im Saale ausgestellten erlesenen Er zeugnissen der Druckerkunst ersehen könne. In den weiteren Ausfüh rungen gab er seinen Zuhörern eine Art Philosophie des Buches; er zeigte die weltbewegenden Ideen, die durch das Buch ausgelöst wurden, indem er an die Reformation erinnerte, an die französische Revolution und an die Kämpfe zur Einigung Italiens, die ohne das gedruckte Buch niemals jenen Sturm der Begeisterung entfacht und die Völker mit sich fortgerissen haben würden. Auch die hohe Kulturmission des Buches hob er hervor, in dem die allen Nationen gemeinsamen Interessen der Wissenschaft und Kunst nieöergelegt seien. Redner schloß mit dem Wunsche, daß der augenblicklich auf ganz Europa lastende Alp des Krieges bald den Werken des Friedens weichen möchte, wozu als Helfer in erster Reihe das Buch berufen sei. Wie wir hören, konnte der ansehnliche Betrag von 500 Frcs. als Ertrag dieser Veranstaltung dem Italienischen Noten Kreuz überwiesen werde'.!. H. Albert vom Neichsamt des Innern eröffnete die Ausstellung. Bern hard, Klinger, Giptens und zahlreiche Führer auf dem Gebiete der Kunstreklame waren mit einigen ihrer besten Schöpfungen vertreten, und das Publikum, werdende wie fertige Künstler und Geschäftsleute machten sich die ihnen damit gebotene Gelegenheit, Anregungen zu er halten, die Fortschritte auf dem Gebiete, auf dem ja Deutschland in den letzten Jahren vorbildlich geworden ist, zu bewundern, in aus giebiger Weise zunutze. Ja, Geheimrat Albert sprach sogar vo« der ! Möglichkeit eines zweckmäßig regulierten Künstler-Austausches. § Ausgabe von Kassenscheinen in Luxemburg. — Der luxemburgische General-Direktor der Finanzen hat auf Grund des Art. 1 des Gesetzes ! vom 28. November 1914, betreffend die Ermächtigung zur Ausgabe von Kassenscheinen seitens des Staates, unter dem 24. Februar 191k be- ^ schlossen: Art. 1. Die in Ausführung des Gesetzes vom 28. November 1914 auszugebenden Kassenscheine werden in Stücken von 5 Franken — j 4 25 Franken — 20 und 125 Franken — 100 angefertigt. ! Art. 2. Die Ausgabe begreift: a) für 1 Million Franken 5-Frankenscheine, d. h. 200 000 Stücke; ! 1>) für 3 Millionen Franken 25-Frankenscheine, d. h. 120 000 Stücke; j o) für 1 Million Franken 125-Frankenscheine, d. h. 8 000 Stücke. Art. 3. Die Kassenscheine sind unterzeichnet: ans der Vorderseite vom General-Direktor der Finanzen sowie einem Delegierten der Negierung, auf der Rückseite vom Vorsteher der General-Staatskasse und einem Kontrollbeamten. Zwei dieser Unterschriften können durch Aufdruck von Namens stempeln ersetzt werden. Art. 4. Das Format dieser Kassenscheine wird annähernd folgen des sein: 10,2X15,9 ein für die Stücke von 125 Franken; 9X13,6 ei» für die Stücke von 25 Franken; 8X12,5 ein für die Stücke von 5 Franken. Art. 5. Die Kassenscheine tragen auf der Vorderseite französischen, auf der Rückseite deutschen Text. Jeder Schein ist mit dem Kontrollstempel der Negierung sowie mit einer laufenden Nummer und Kontrollnnmmer versehen. Art. 6. Gegenwärtiger Beschluß soll ins »Memorial« eingerückt werden. (Memorial des Großherzogtums Luxemburg Nr. 15 vom 25. Januar 1915, S. 160.) Wieder ein Protest gegen die Barbaren. — Die »Agence Havas« meldet: Französische Künstler und Gelehrte richten einen Aufruf an alle Kunstfreunde, als die Vertreter der wahren Kultur und Zivilisation gegen die deutsche Barbarei zu protestieren. Dem Ausrufe sind amtliche Be richte und Zeugenaussagen als Anhang beigefügt, die beweisen sollen, daß Reims, Arras, Senlis, Löwen und Soissons von den Deutschen nur aus Zerstörungslust und mit Vorbedacht zerstört wurden. Unter den Unterzeichnern des Anfrufs befinden sich Maurice Barres, Albert Besnard, Bonnat, Clemenceau, Faguet, Flammarion, Anatole France, Vincent Dindy, Pierre Loti, Octave Mirbeau, Edmonö Perrker, Auguste Noöin, Edmond Nostand und Saint Saöns. Regelung des Schulwesens in Belgien. — Im vergangenen Juni hatte die belgische Regierung ein organisches Schulgesetz vorgelegt, das wegen Ausbruchs des Krieges bisher nicht zur Ausführung kam. Das Gesetz führt den obligatorischen Unterricht ein, allerdings mit ein schränkenden Bestimmungen. Jetzt veröffentlicht der Gencralgouver- neur eine Verordnung, die dieses Gesetz zur Ausführung bringt und bestimmt, daß in der zweiten Hälfte des März die Gemeindeverwal tungen dem Volksschnlinspcktor des Kantons eine Liste der schulpflich tigen Kinder einzureichen haben. Der Volksschulinspektor benachrichtigt dann in der ersten Hälfte des April die Familienväter, welche Pflichten ihnen obliegen. Deutsche Neklamekuust in Amerika. — In der »Voss. Ztg.« lesen wir: Während in der ganzen Welt Denker und solche, die glauben, sie seien's, sich mit dem Problem, ob es überhaupt so etwas wie deutsche Kultur gibt, den Kopf zerbrechen, hat ganz im stillen und doch vor aller Öffentlichkeit die angezweifelte deutsche Kultur in diesen Tagen in New Aork einen Triumph gefeiert. Dort hat sich vor ungefähr drei Jahren unter dem Namen International ^.rt Sorviee eine kleine Anzahl von Deutschen zusammengetan, um den künstlerischen Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu hegen und zu fördern. Diese Gesellschaft hat vor kurzem in der New Dorker städtischen Kunst galerie in den Räumen der Washington Irving-Hochschule eine Aus stellung deutscher Neklamekuust veranstaltet. Geheimrat vr. Heinrich Personalimchrichteil. Gestorben: im Alter von 00 Jahren Herr Isidor Dreyfuß, Mitinhaber des Fachzeitschriften-Verlags Dreyfuß L Wormser in Frank furt a. M. Der Verstorbene war Inhaber einer Verlagsbuchhandlung, die sich nach der am 1. Juli 1908 erfolgten Aufnahme des Herrn M. Wormser in die obige Gesellschaftsfirma änderte. Der Verlag, der mit dem Buchhandel nicht in Verbindung steht, befaßt sich hauptsächlich mit der Herausgabe von Fachzeitschriften, von denen »Der Ledermarkt« und »Der Schuhmarkt« zu nennen sind; ferner der Buch- und Schreibwarenhändler Franz So bau in Delitzsch, der sein 1881 gegründetes Geschäft seit 1891 mit dem Buchhandel in direkten Verkehr gebracht hatte. Wilhelm Wiegand -f. — Wie aus Straßburg i. E. gemeldet wird, ist dort an einem Herzleiden der Geheime Archivrat Professor vr. Wilhelm Wiegand im 64. Lebensjahre gestorben. Wiegand hat meh rere Arbeiten zur Geschichte Friedrichs des Großen herausgegeben und für die historische Forschung im Elsaß Wertvolles geleistet. Anton von Wehncr s. — Der frühere bayerische Kultusminister vr. Anton von Wehner ist am 10. März in München im 65. Lebenß- i jahre gestorben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder