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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1937
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- 1937-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1937
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Gaufachschaftsberater Laubien eröffnte die Prüfung um 9 Uhr mit einem Morgenspruch: erst gegen 18 Uhr war sie abgeschlossen. Zwei Prüflinge konnten nicht bestehen. Besonders gut schnitten die Prüflinge aus Hannover und Göt tingen ab. Die Ausbildung in den kleineren Städten läßt noch viel zu wünschen übrig. In drei Fällen ließ die Prüfungskommission diesmal noch Milde wallen. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß sich gerade in den kleineren Städten die Betriebsführer um ihre Lehrlinge besonders kümmern müssen. Es geht nicht an, daß Lehr linge nicht zum planvollen Lesen angehalten werden. Es'geht auch nicht an, daß in der Buchführung z. B. nicht einmal der Unterschied von Soll und Haben bekannt ist. Es muß weiterhin darauf hinge- wicsen werden, daß bei Einstellung von Lehrlingen eine abgeschlossene gute Schulbildung verlangt wird. Damit soll nicht gesagt werden, baß die Lehrlinge des Buchhandels unbedingt Abitur abgelegt haben müssen, es genügt auch vielfach Volks- oder Mittelschulbildung, aber sie muß mit Erfolg abgeschlossen sein. Während der Lehrzeit muß der Lehrling Gelegenheit haben, alle Arbeiten im Sortiment ein gehend kennenzulernen. Lehrlinge dürfen keinesfalls drei Jahre hin durch als Buchhalter oder als Stenotypistin ober Expedient beschäftigt werden, ohne jemals zur Kundenbedienung zugelassen zu werden. Der Lehrling, der nicht sach- und fachgemäß ausgebildet ist und sich der Prüfungskommission stellen muß, fällt durch, obwohl ihn nicht einmal die Hauptschuld trifft. Die Prüfungskommission richtet daher an alle Betriebssichrer die dringende Bitte, die Ausbildung der Lehrlinge mit besonderer Sorgfalt zu betreiben. In Hannover fand am Abend des Prüfungstages die feierliche Aufnahme der an diesem Tage geprüften Lehrlinge als Standes- gcnossen in die Gruppe Buchhandel statt. Gauobmann Klinge be grüßte die Mitglieder der Ortsgruppe Hannover im überfüllten Saal des Brauergildehauses. Gaufachschaftsberater Laudien vollzog die Aufnahme und überreichte die Zeugnisse. Zum erstenmal konnte auf Anregung des Gaufachschaftsberaters jedem Prüfling ein Fach buch im Aufträge der Betriebssichrer überreicht werden. Die An sprachen wurden umrahmt von Gesangs- und Klaviervorträgen und Rezitationen. An diesen Festakt schloß sich ein Kameradschaftsabend, der die Berufskameraden und -kameradinnen noch lange in fröhlicher Stimmung beisammenhielt. Ld. „Gebt mir vier Jahre Zeit!" Die große Ausstellung als Rechenschaftsbericht der Neichsregierung Die Ausstellung »Gebt mir vier Jahre Zeit!«, die am 29. April in den Berliner Ausstellungshallen am Funkturm ihren Anfang nimmt, wird die politisch bedeutendste des Jahres 1937 werden. Sie soll, wie bereits in großen Umrissen angekiindigt wurde (s. Nr. 40), ein wahrheitsgetreues Bild der nationalsozialistischen Arbeit in den ersten vier Jahren seit der Machtübernahme geben und damit der große Rechenschaftsbericht sein, den die Reichsregierung der Nation vor vier Jahren versprochen hat. Man darf heute schon sagen, daß ihn lebendiger und wahrheitsgetreuer noch niemals eine Regierung in Deutschland oder in einem anderen Lande erstattet hat. Werk und Wollen des Führers werden in der geplanten Aus stellung lückenlos und übersichtlich gegliedert in Erscheinung treten, Adolf Hitler selbst hat ihr in seiner großen Reichstagsrede am 30. Ja nuar den Auftrag gegeben, indem er sagte: »Es ist gar nicht möglich, im Nahmen einer so kurzen Kund gebung all das zu erwähnen, was als die bemerkenswertesten Er gebnisse dieser vielleicht erstaunlichsten Epoche im Leben unseres Volkes gelten dürfen! Dies ist mehr die Aufgabe der Presse und der Propaganda. Außerdem wird in diesem Jahre in der Reichshaupt stadt Berlin eine Ausstellung stattsinden, in der versucht werden soll, ein umfassenderes und eingehenderes Bild des Geschaffenen, Erreichten und Begonnenen aufzuzeigen, als mir dies in einer zwei stündigen Rede überhaupt möglich sein könnte!« In diesen Worten ist die Legitimation und der Inhalt der ge planten Ausstellung eingeschlossen, und aus ihnen ergibt sich auch ihre überragende Bedeutung, denn noch niemals wurde einer Ausstellung eine so bedeutungsvolle staatspolitische Aufgabe übertragen. Da es sich in den abgelaufenen vier Jahren um das Werk des Führers handelt, wird seine Person und seine Arbeit, sein Wort, sein fester Glaube und seine Zuversicht auch der ganzen Ausstellung die lebendige Seele einhauchen. Als Motto werden ihr die Worte voran gestellt sein, mit denen er am großen geschichtlichen Tage zu Potsdam am 21. März 1933 in der Garnisonkirche der Nation sein heute so wunderbar erfülltes Versprechen gab, das neue Volk und Reich aufzubauen. Dies Versprechen gibt der Ausstellung die natürliche Einleitung und den Sinn, während die Tatsache der Erfüllung ihren Abschluß und ihren Ausblick in die Zukunft bildet; wiederum ausgedrückt durch die Worte des Führers aus seinem Neujahrsaufruf 1937, der die Fest stellung des Erreichten und das neue Versprechen für die Zukunst in sich schließt: »Die Tatsache der deutschen Wiederauferstehung wird als ein Wunder eingehen in die Geschichte ... Ich weiß aber auch, daß wir den Aufgaben der Zukunft nicht schwächer, sondern nur noch stärker gegenllbertreten werden. ... Uber dem Gespött und dem Gerede der anderen wird wieder stehen die nationalsozialistische Tat!« ... Diese beiden, in großen Zeichen Uber Eingang und Ausgang der Ausstellung stehenden Fllhrcrworte sind die großen Marksteine des Weges, den die Ausstellung darstellen soll. In seinen einzelnen Etappen wird dieser lebendige Rechenschaftsbericht durch weitere grundsätzliche Worte des Führers und seiner Mitarbeiter gekennzeichnet sein. Andere endlich werden abschließend den Weg nach dem ebenso bedeutungsvollen zweiten Vierjahresplan weisen. Wie die Tatsache der machtvollen deutschen Wiederauferstehung einzigartig in der Geschichte ist, so ist auch das in der Ausstellung dar zustellende Thema schlechthin noch niemals dagewesen, einsach darum, weil ds vordem noch nie jemand gestellt hat, und es in gleicher Art nie wieder gestellt werden kann. Der große nationalsozialistische Rechenschaftsbericht hat daher nicht die Bedeutung einer Berliner Ausstellung, sondern die einer deut schen Ausstellung, die jeden Deutschen in seinem gan- zenLebenskreise berührt. Die Ausstellung »Gebt mir vier Jahre Zeit!« wird daher infolge ihres Themas und ihrer völlig neu artigen ausstellungstechnischen Gestaltung gegenüber allen bisherigen Ausstellungen eine einmalige und einzigartige Be deutung haben. „Die Buchhändlerfamilie Fleischer in der Zeit Goethes" So heißt der Titel eines äußerst sorgfältig (bei Haag-Drugulin) gedruckten und mit vielen Tafeln geschmückten anmutigen Büchleins*), das auf 132 Seiten einige Kapitel enthält aus der Geschichte eines Hauses, das als Mittler und Makler am deutschen Geistesleben im Jahrhundert Goethes entscheidend mitgearbcitet und von 1681 bis heute seine Stellung in der Well behauptet hat. Ein Nachfahre der aus Frankfurt a. M. stammenden Buchhändlerfamilie Fleischer, Rudolf Amadeus Fleischer, erzählt auf Grund eigener familien- und druckgeschichtlicher Sammlungen und Forschungen von dem durch seine Beziehungen zu Goethe und Merck bekanntgewordenen Johann Georg Fleischer, von dessen Kindern und Enkeln, die in Leipzig einen eigenen Verlag gründeten und mit dem bedeutenden und sympathischen Friedrich Fleischer führend in die Geschicke des Gesamtbuchhandcls ein- griffen (im Verein der Buchhändler zu Leipzig war Friedrich Fleischer sechsundzwanzig Jahre Vorsitzender; die 1842 gegründete Bestell anstalt und die 1853 eröffnete Buchhändlerlehranstalt gehen auf ihn zurück). Der Verfasser weist auch auf die verwandtschaftlichen Be ziehungen zur Frankfurter Buchhändlcrfamilie Andrcae hin — die Mutter Joh. Georgs stammte aus ihr, deren Stammvater das Ver lagsgeschäft im wesentlichen mit den schriftstellerischen Arbeiten der Paten seiner vierzehn Kinder bestritt, und auf die zu den Familien Stahel und Schaumburg, die in Wien die erste Gesamtausgabe der Goetheschen Werke verlegten. — Auch dort, wo nicht die Absicht be steht, neue Ergebnisse mitzuteilen, gehört viel Geschick und Einfüh lungsgabe dazu, charakterlich ganz verschiedene Menschen einer ver zweigten Familie in das geistige Leben einer bestimmten Zeit lebendig und plastisch hineinzustellen. Das kurze Vorwort, das der Direktor des Frankfurter Goethe-Museums E. Beutler geschrieben hat, ist ein Muster solch gehaltvoller und lebendiger Darstellungskunst. Der beigegebene Stammbaum erleichtert das Verständnis der verzwickten Familienverhältnisse außerordentliche vr. A. Meiner. *) R. A. Fleischer: Die Buchhändlersamilie Fleischer in der Zeit Goethes. Leipzig, Carl Fr. Fleischer, 1937. 143 S. mit Abb. Pp. RM 3.50. Nr. S8 Donnerstag, ben 11. März 1SS7 221
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