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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1839
- Sprache
- Deutsch
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2381 96 2382 stück fertig. Eure Hochgebohrne Ercellencc werden aus dem beiliegenden Abdrucke wohl sehen, daß es ohne Hexerei zugegangen, und daß kein Horazischer Geist dazu gehört hat, sondern nur ein solcher, der zu Leipzig am 1V. Mai 1761. Nachdem er zu Wittenberg und Leipzig die Rechte studiert, fübrte ihn seine Neigung der Dicht kunst zu, durch die er sein Glück machte- Lediglich in Folge seiner Gedichte wurde er Actuar bei dem Oberpostamte zu Leipzig, sodann Postsecretair und später Postcommiffair; auch erhielt er noch überdies die Kreiesteuer- und Tranksteuer-Ein- nehmer-Srellc, und die Weininspection. Gotischer, gedenkt sei ner Bewerbung um den Kreissteuer-Einnahme-Dienst in einem Briefe an den Grafen von Manteuffel, unterm 16. April l74v, und wir können nicht umhin, die betreffende Stelle nebst Henrici's Anhaltungsgedichre hier mitzutheilen. „Ich sehe", schreibt Gottsched, „raß cs heute zu Tage so die Mode ist, hübsch grob mit Standespersonen zu reden, und daß die jenigen, die es thun, weiter damit kommen, als höfliche Leute. Noch neulich hat hier Henrici, bisheriger Postcommissarius, den Kreis-Sieuer-Einnehmer-Dienst durch eine so handgreif liche Bittschrift erhallen, welche ich ihrer Seltenheit wegen E. Hochgeb. Ercellence mitschicke. Sie ist an des Herrn Grafen B(rühl) Excell- gerichtet, und man kann sich wenigstens die Lehre daraus nehmen, wie man mit großen Herren reden müsse, wenn man ihrer Gnade theilhaftig werden will." Das Gedicht Henrici's lautet: „Mein Graf könt ich dir jetzt recht an das Herze greiffen So griff ich stärker zu, als wie ein starker Bär, Jetzt könte mir mein Glück, volkommen schöne reisten Und dieses hohlt ich mir von dir alleine her. Der Mann der hier im Cräyß die Steuer eingenommen, Mit Nahmen Lazarus, den schon der Tod beleckt, Hat die Eaducitet in seinen Leib bekommen, So, das er lebend schon, nach Leiche riecht und schmeckt, Der Priester und der Arzt, des Todtcn-Gräbers Pathen, Die ziehn l.stus per se und summ» in das Grab, Und kurz! Es ist sein Ziel ins D-crement gerathen Denn Petrus schreibt ihn schon die Lebens Schranken ab. Hier schließt ihn nun der Tod sein Buch und sein llatastrum, So gieb mir dessen Dienst nebst völligen Genuß, Das ich nicht ferner hie, den ungesunden Uastrnm Bei Roth und Kümmerniß in Postamt trinken muß. Mein Graf gedenck an mich, als einen armen Schächer, Da du in deinen Reich mit recht und Würden bist. Gott denkt davor an dich, der alles guten Rächer, Der deiner Gütigkeit auch gutes schuldig ist. Wird hier in diesen Fall, der Teich Bethesda rege, So stoße mich mein Graf selbst an die Fluthen hin, Und glaube weil ich Blut, in meinen Adern hege Das ich mit Leib und Seel bis an mein Ende bin Ew. tc. Henrici." — in Iiors ssope llncsuto» Vel plures versus fsciekst, Staus pelle in uno. Doch es schadet nichts: Ich bin damit glücklicher gewesen, als mit allen meinen viel mühsamer» Stücken, die ich mein Tage auf Kayser und Könige gemacht habe. Denn ungeachtet des Herrn Grafen Excellence nicht selbst kommen konnten, indem Sie unverhofft zum Könige gerufen wor den : So erschien doch die Gräfin seine Gemahlin, nebst ih rer Mama, der Gräfin von Kollowrath, der Oberstallmeistc- rin Gräfin von Brühl, und der Kriegspräsidentin von Un ruh. Diese Damen begleitete ein italienischer Eavallier und Weidemann, der Sie führte, nebst einem Schwarme von Bedienten, der die ganze Gaffe erfüllete. Ich fand mich in der Druckerei auch ein, und half meinem Wirthe seine Sachen erklären. Endlich führte man die Gräfin an die Presse, wo dieses Memorial gedruckt werden sollte, und als sie nun begierig war zu sehen, was es seyn würde, sagte ich derselben: Es wäre eine unterthänige Bittschrift an S. Ercellence den Herren Grafen ic. Sie wunderte sich, und sagte, sie wolle es ihm selbst übergeben. Ich schlug es in Form eines Briefes zusammen und (sie) nahm es eigenhändig mit. Sowohl ihr als ihren Gefährtinnen wurden ihre Nahmen auf Atlas gedruckt, daß sie es zusa hen , worüber sie eine große Freude halten. Von uns verfügte sich diese Gesellschaft halb acht Uhr zur Herzogin von Eurland, wo man sehr vergnügt von der Sache bei der Tafel gesprochen. Heute früh aber hörten wir, daß der Herr von Brühl schon mit dem Präsidenten gesprochen, daß die Paulinerkirche erlaubet werden sollte. Wie groß die Freude meines Wirths und aller Buchdrucker darüber sey, können E. Hochrcichsgr. Ercellence leicht ermessen. Mich selbst erfreut es nur, daß auf diese Weise nicht nur, Hof rath Maskov* **) ) und andere hiesige, die mir diese Rede zu stören gedacht; sondern auch die Herrn Geistlichen in Dresden*'), dergestalt ihre Pfeife einziehen müssen: Und an dem Herrn Marx habe ich mich nun wegen seines lieben >1. Schnaubs sattsam gerochen. " *) Vgl. den Brief Nr. 14. D. H. **) Vorzüglich der Oberhofprediger Marperger, vgl. den Brief Nr. 7. D. H. (Fortsetzung folgt.) Verantwortlicher Redakteur: I. C. Stadler. Ä e k a n n t m a ch u n g e n. Pränumerations- und Subscriptions- Anseigen. sS7!>4.s Bei B. G. Teubncr in Leipzig wird, wie die be reits an alle Buchhandlungen Deutschlands und der benachbarten Länder versendeten Prospecke unv Subscriptionseinladungen verheißen, bis Milte Mai 184V erscheinen: Die Buchdruckerknnst in ihrer Entstehung und Ausbildung von vr. Karl Falkenstein, Königs. Sachs. Hvfrathc, Oberbibliothekar rc. rc. in Dresden. Subscr.-Prcis 4 Thlr. 12 Gr. — Laden-Preis 6 Thlr. ein Werk, welches sich eben so durch die Gesinnung und den Zweck, die es Hervorrufen, als durch die Art, wie cs ausge- sührt wird, den Gebildeten allüberall dringendst empfiehlt. Es soll das 40vjahrigc Gcburtsfest der Buchdruckcrkunst verherrlichen und da: ei einen hochwichtigen Zweig der europäischen Culturgeichichte mit dem durchdringendsten Lichte erhellen. Es umfaßt darum die Buchdruckerkunst in ihrem ganzen Umfange, von ihren rohesten Anfängen in ganzen holztafeln bis herab
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