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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1835
- Sprache
- Deutsch
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653 654 Orten, daß in denen 8i§UIsriiz ein Buchladen gewesen, wo selbst die Bücher des Virgilii vom gekauft worden. Es war aber Si^iHsns zu Rom eine Gasse, in welcher man aller hand kleine Bildergen derer heidnischen Götter und von andren Dingen zu verkaufen hatte. Ein andrer Buchladen war i» ^rAlleto, sä korum Oaessi-iz, d. l. aus einem großen Markt platze, welchen Julius Osessr angelegt hat. In selbigem konnte man des blartislis Gedichte haben. Ein andrer Buchladcn, welcher dem Locunäci, einem b,ib<-r>o des b,noensi5, zugc- hörte, war loAiono IV. und nicht weit von dem Fricdcns- tcmpcl, allwo ebenfalls des bl-n-lialis Werke zu bekommen wa ren. Mehr als ein Buchladcn war in dem vioo 8snäsIIsi-io, oder in der Gasse, wo die Schuhe verkauft wurden. Ja man findet auch, daß dergleichen öffentliche Buchladcn zur selbigen Zeit zu Lion in Frankreich und zu Brindisi in Neapel gewesen." In diesen Laden hatten sie die Titel der bei ihnen vor handenen Bücher an die Säulen herum geklebt, so daß man gleich sehen konnte, welche Bücher da zu haben waren. Manche hefteten auch die Titel an die Thürpfostcn, „dergleichen man heutiges Tages in Deutschland siehet. Die Gelehrten aber be dienten sich derer Buchlädcn statt eines Ortes, da sie zusam menkamen und mit einander discurrirten, auch wohl (wie in den Buchladen des alten Griechenlands) die Bücher vorlasen." „Sonst waren diese Buchhändler nicht eben so ehrenfest, daß sic nicht manchmal auf ein schlechtes Buch den Namen ei nes berühmten Auctoris gebunden, und die Leute damit betro gen (ihnen etwas aufgcbunden) hatten. Wie denn Galenus bezeuget, daß man zu Nom seinen Namen auf ein fremdes Buch geheftet, welchen Betrug aber ein Philologus, der seine Schreibart gekannt, bald gemerket." Was die Preise der Bücher anbetrifft, so waren sic, in Betracht der großen Mühe des Abschreibens, in der Regel billig genug, wenn aber die Buchhändler merkten, daß ein bestimm tes Werk stark begehrt war, pflegten sie die Preise zu erhöhen. Der Buchhändler Street»« z. B. verkaufte das erste Buch von Martials LpiZi-iuninstilE so billig, daß nach Abzug der Kosten für Pergament und Schrciberlohn nicht viel Vortheil für ihn selbst bleiben konnte, und dennoch beschwert sich der Dichter, daß er sein Buch nicht wohlfeiler ablasse. I,uois„>iL dagegen, „hechelt einen ungelehrten Kerl durch, der sich viel Bücher kaufte, und weil er es nicht verstund, von denen Buch händlern brav geschnellt wurde. Daher waren auch diese bald hinterher, wenn sie einen berühmten und gelehrten Scribentcn wußten, den strengten sic täglich an, daß er seine Werke bald fertig machen sollte. Desgleichen that der obengemcldte 1>)-- plliou dem Ouiiitlli-ni. Sonst findet man auch wohl, daß Leute ein pretiuin silleotionis vor ein Buch gegeben, wie denn Gel- Uus erzehlct, daß man zu Nom vor die ^eneicka VirgilU, die man von ihm selbst geschrieben zu sein glaubte, 20 aur605 bezahlt habe; ein sui-eus zu 3ä Thlr. gerechnet, macht 70 Thlr. Ich glaube, daß dieses Geld vi e le heutiges Tages davor ge ben würden, wenn dieses gewiß, daß cs Virgilü eigene Hand wäre." Der Verfasser schließt dieses Eapitcl mit einem Namens- verzcichniß einiger Buchhändler jener Zeit, das jedoch nicht mehr als 7 Namen enthält, die mit Sicherheit wirkliche Buchhändler und nicht blos Abschreiber bezeichnen, woraus erhellt, daß sie, mit einzelnen Ausnahmen, eine ziemlich untergeordnete Rolle gespielt haben müssen, weil sie sonst öfter bei den Schriftstel lern erwähnt sein würden. M i s c e l l e n. E h r c n v c r l e i h u n g. Dresden, den 7. I u ni. Sc. König!. Majestät und des Prinzen Mitregcnten königl. Hoheit haben geruht, bei Gelegenheit des heutigen Ordenstages folgende Ernennungen rc. beim Civilverdienstorden zu verfügen: Ausländer: das Ritterkreuz haben erhalten: der Buchhändler Th. Ehr. Fr. Enslin zu Berlin, der Buchhändler Friedrich Perthes von Hamburg, zu Gotha. Papierfabrication. Schon 1802 erhielt ein Herr M. Koog in England ein Patent auf eine Methode, Papier aus Stroh und Heu zu ver fertigen. Die Sache fand keinen günstigen Fortgang, wird aber neuerlich bei den immer mehr steigenden Preisen der Lum pen von Hrn. W. Baddeley in Erinnerung gebracht. In Mechanic's Magazine, und danach in Dingler's Politechnischcm Journal, ist die Methode angegeben. — Zur Statistik des französischen Buch handels. Die Menge der in Frankreich durch den Druck veröffent lichten Schriften hat seit dem Jahre 1812 sehr bedeutend zuge- nommcn. Nach den ^»nsles cko KtatistiHues (Nr. 8 d. I.) wurden 1812 — 72 Millionen, 1822 — 96 Will, und 1826 — 144 Mill. Bogen gedruckt. Im Jahre 1825 erschienen 8252 einzelne Schriften, im folgenden Jahre 10,135, i. Jahre 1831 dagegen nur 5063. Im Durchschnitt kann man annehmen, daß in Frankreich jährlich auf 6000 Seelen ein literarisches Product kommt; in Deutsch land, nach genanntem Journal, eben so viel; in Dänemark 1 auf7000, in den Niederlanden 1 auf8000, in England 1 auf 10,000.— Au die Lcscr des Börsenblattes. Die Redaction bedauert, den Schluß des portugiesischen Prcßgesetzcs noch nicht bringen zu können. Versprochen war derselbe im Feuilleton der pariser Bibliographie vom 30. Mai, ist aber bis zum 6. Juni nicht erschienen. Verantwortlicher Rcdacteur: vr. A. v. Binzer.
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