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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1835
- Sprache
- Deutsch
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601 602 Sie bereits aus dem Börsenblatte wissen, hat die Rücksicht auf die Sicherheit des Baues eine wesentliche Aenderung des Bauplans und Budgets nothwendig gemacht, welche bei der Hauptversammlung zu vertreten der Vörscnvorstand gegen den Verwaltungsausschuß übernommen hat. Gern würden wir Ihnen schon heute das Baubudget verlegen, doch ist der am Dienstage gewählte Revisionsausschuß noch nickt im Stande gewesen, die Prüfung desselben zu vollenden." „Wir kommen nun zum dritte n Hauptgeschäft des heutigen Tages, zur Wahl eines neuen Kassircrs für unfern Verein. Herr Schwetschke scheidet nach dreijähriger musterhafter Amtsführung, die er nicht nur als Kassirer, sondern auch als Mitglied des Börsenvorstandcs überhaupt, in welchem seine Einsicht, seine Thätigkcit und sein wohlgeordneter Ver stand bei jeder Gelegenheit hervorgetreten sind, bewährt hat, statutenmäßig aus. Es könnte für mich nichts Angenehmeres geben, als wenn die Wahl abermals auf ihn siele und er solche anzuncbmen geneigt wäre. Allein sein leidender Gesundheits zustand macht ihm nach seiner ernstlichen Erklärung die Annahme einer neuen Wahl unmöglich, und es bleibt uns also nichts übrig, als ihn mit Bezeugung unseres aufrichtigen Dankes und mit dem innigen Wunsch einer baldigen Wieder herstellung zu entlassen. Je mehr ich aber Wichtigkeit darauf legen muß, daß diese Stelle wieder mit einem seines Vorgän gers würdigen Nachfolger besetzt werde, um so mehr muß ich Sie auch ersuchen, alle Aufmerksamkeit aus die jetzt vorzuneh mende Wahl zu richten." Nachdem hierauf die Wahlzettel vcrtheilt, geschrieben und wieder gesammelt worden waren, lud der Vorsitzende die Herren Duncker und Rost zu Führung des Wahlprotokolls ein, aus welchem sich als Resultat ergab, daß Herr W. Perthes aus Gotha 44, Herr Helm aus Halberstadt 23 und Hr. Riegel aus Potsdam 14 Stimmen erhalten hatten, auf Andere aber nur eine geringere Anzahl gefallen war. Herr Perthes lehnte jedoch, indem er sich auf die nach §. 6. der Börsenordnung ihm zustehende Bcsugniß stützte, die auf ihn gefallene Wahl auf das bestimmteste ab, worauf die Versammlung auf Befragen beschloß, daß keine neue Wahl Statt finden, sondern Herr Helm das Kassireramt bekleiden solle, und der Vorsitzende Herrn Helm, trotz seiner anfänglichen Weigerung, durch Mahnung an seine Pflicht gegen den Bör senverein zur Uebernahmc des Amtes bestimmte. Ferner beschloß die Versammlung auf Befragen des Vorsitzenden, Herrn Riegel ohne weitere Wahl das Amt des Stellvertreters zu übertragen. Bei dieser Gelegenheit machte Herr H. Vrockhaus den Antrag, daß die Wahlen künftig vor der Ver sammlung durch schriftliche, versiegelte Stimmgebung und Eröffnung der Wahlzettel in einer Commission geschehen, in der Cantateversammlung selbst aberblos verkündigt werden möchten, was allgemeine Billigung fand und zum Beschluß erhoben wurde. Die Anfrage des Vorstehers, ob man nicht, statt für Herrn Gerold, welcher sein Amt als Stellvertreter des Vor stehers aus Gründen, die dem Vorstande als unabweislich schienen, sich aber zur allgemeinen Mittheilung nicht eigneten, nieder legte, einen Stellvertreter durch besondere Wahl zu ernennen, Herrn Barth bitten wolle, seine bisherigen Functionen als Altvorstehec in der Eigenschaft als Stellvertreter fortzusetzcn, erwiedecte die Versammlung mit einstimmiger Bejahung, und Herr Barth willigte für die Dauer des nächsten Jahres ein, indem er die Meinung aussprach, daß die Tagesordnung in der nächsten Cantateversammlung eine neue Wahl gestatten werde. Schließlich trug der Vorsitzende, nachdem er der in Paris vorbereiteten „Bibliothek deutscher Classiker" gedacht und aufgefordert hatte, dahin zu wirken, daß dieselbe auch in denjenigen deutschen Staaten verboten werde, wo dies bis jetzt noch nicht geschehen sei, der Versammlung die gegen zwei Mitglieder unsers Vereins erhobenen Anklagen wegen Ucbertrctung der in tz. 3. der Börsenordnung ausgesprochenen Verpflichtung: sich des Nachdrucks gänzlich zu enthalten und dem Nachdrucksvertriebe möglichst entgegen zu arbeiten, vor, rief diejenigen Mitglieder, welche jene Anklagen erhoben halten, nach der Reihe auf, um dieselben zu motiviren, und stellte für jeden der beiden Fälle die Frage, ob die Versammlung denselben geeignet halte, um in Gemäßheit des tz. 4. an eine zu wählende Untcrfuchungscommission zur Begutachtung verwiesen zu werden. Die Versammlung bejahte dies beide Male und beschloß, beide Gegenstände an eine und dieselbe Commission von neun Mitgliedern zu verweisen, diese aber durch Stimmzettel, welche am andern Morgen einzuliefern und vom Vorstande mit Zuziehung einiger Mitglieder zu eröffnen seien, zu ernennen. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, daß weder die Betheiligten noch Mitglieder des Vorstandes zu dieser Commission wählbar sein könnten, weil man auch den geringsten Schein der Parteilichkeit zu vermeiden trachten müsse. Hierauf führte der Vorsitzende einige schreiende Beispiele schamlosen Nachdrucksvcrtriebs aus einem Lande an, wo derselbe gesetzlich und in Gemäßheit feierlicher Staatsverträge verboten ist, und forderte die benachbarten Handlungen auf, in ihrem eigenen Interesse kräftig mitzuwirken, daß dieses Unwesen zur Kenntniß der Regierung gebracht und demselben gesteuert werde, indem er zugleich äußerte, wie wünschenswerth cs sei, das kein leipziger Buchhändler die Commissionen solcher Sub- jecte besorge und alle ehrliebenden Collegen die Verbindung mit ihnen aufhcben möchren. Darauf ging derselbe zu einem an dern Gegenstände über, indem er sagte: „Meine verehrten Herren! Ich habe Ihnen nun noch Folgendes vorzutragcn: Ohne Zweifel sind Sie Alle begierig, die Vorschläge zur Feststellung des literarischen Rechtszustandes in Deutschland, welche in Folge des dem Vorstande gewor denen Auftrages von demselben, mit Zuziehung eines durch die große Majorität des Vereins ernannten Comitcs ausgearbeitet und der k. sächs. Regierung, von dieser aber dem hohen Bundestage cingercicht worden sind, kennen zu lernen. Das An- gelöbniß, die ganze Sache als ein amtliches Gehcimniß zu betrachten, welches wir der k. sächs. Commission geleistet haben, ist zwar noch nicht gelöst und eine eigentlich öffentliche Bekanntmachung unserer cingereichten Vorschläge nicht zu bewir ken — jedoch überlasse ich Denen unter Ihnen, die sich näher damit bekannt zu machen wünschen, sich deshalb bei mir zu
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