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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1835
- Sprache
- Deutsch
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599 600 „Zunächst verlangt nun die Tagesordnung die Ablegung der Rechnung, wobei ich erwarte, daß die große Masse der Ausgaben, zu welchen der Vorstand im letzten Jahre sich genöthigt gesehen hat, ohne die Generalversammlung darüber erst befragen zu können, Verwunderung erregen werde. Diese Ausgaben waren aber dringend und unvermeidlich und sind dergestalt zum Nutzen des Vereins verwendet worden, daß wir Alle als Gesammtheit und jeder Einzelne von uns die reich sten Früchte davon erwarten dürfen. Sie wurden herbeigeführt durch die Begutachtung eines „„Entwurfs zu einem Regu lativ für den literarischen Rechtszustand in Deutschland,"" welches dem im vorigen Jahre in Wien versammelt gewesenen hohen Ministcrcongreß von zwei unserer Eollegen eingereicht und von der königl. sächsischen Regierung dem Börsenvorstande übergeben worden war, um die Meinungen der sammtlichcn deutschen Buchhändler, welche Mitglieder des hiesigen Börsen- vcreins sind, darüber zu vernehmen. Wir haben cs für unsere Pflicht gehalten, diese hochwichtige Angelegenheit, dem An träge des Verfassers gemäß, auch zur Kenntniß der übrigen deutschen Buchhändler zu bringen und unfern Vorschlag mit ge wissenhafter Beachtung aller eingegangcnen Gutachten an die gedachte hohe Regierung zum weitern Vortrag an den Durch lauchtigsten deutschen Bund überreicht." „Dieser Arbeit mußte sich der Vorstand unterziehen und hat cs, ich darf dies wohl behaupten, mit aller Energie gcthan, — ein vorläufiger historischer Bericht über diese Angelegenheit ist Ihnen bereits im Börsenblatts mitgctheilt worden. — Dieser hohe Auftrag erforderte aber zunächst die Eröffnung einer Eorrespondenz weit über alle Länder Deutschlands hinaus, eine große Masse von Druckarbeiten, Reisen und also auch Reisekosten und Diäten, eine stete Eommunication mit hohen Behörden, wodurch zahlreiche, fast möchte ich sagen zahllose, Actenstücke erwachsen sind, dergestalt, daß unser einsichtsvoller und rastlos thätiger Syndicus, Herrvr. Schellwitz, Monate lang mit seinem ganzen Bureau fast lediglich mit Arbeiten in dieser Sache beschäftigt war." „Wenn nun auch sowohl die Mitglieder des Vorstandes als diejenigen Herren, welche mit ihm zu einem Eomitc für Abgabe eines Gutachtens in Leipzig zusammengetreten waren, ihre Zeit und ihre Kräfte freudig dem allgemeinen Besten gewidmet haben, so liegt es doch in der Natur der Sache, daß ihnen nicht auch Geldopfer zugcmuthet werden durften, und dies um so weniger, als aus diesem ersten Falle der Art Eonsequenzen für alle folgenden hätten abgeleitet und so von den Geschäften des Börsenverenls alle Diejenigen entfernt werden können, welche einer solchen Zumuthung nicht entsprechen kön nen oder wollen." „Sollte aber auch unser Bemühen für den Augenblick keinen weitern Erfolg haben als die gänzliche Ausrottung des Nachdrucks in unserm Vaterlande — und dieser Hoffnung dürfen wir uns jetzt mit großer Sicherheit hingeben — so hat ten wir damit schon ein Ziel erreicht, oer aufgewendetcn Opfer vollkommen würdig und seit Jahrhunderten vergeblich ersehnt." „Der Börsenvorstand durfte aber darum keinen Anstand nehmen, die nöthigcn Geldmittel auszuwendcn — wäre cs anders möglich gewesen, dies zu vermeiden— weil in allen Generalversammlungen seit 1825, nachdem verschiedentlich die Ansicht ausgesprochen worden war, der Verein brauche keine Eapitale, was man denn damit machen solle u. s. w.z weil — sage ich — der Beschluß sich allemal dahin aussprach: es werde sich scbon finden, was man mit dem Gelbe machen solle, wenn es nur erst da sei, cs könnten ja Falle cintreten, wo man zu Operationen für das allgemeine Beste des Geldes bedürfe, es sollen damit die Interessen des Buchhandels nach Kräften vertreten werden; cs könnten Schritte gegen den Nach druck gefordert und wichtige, den gesammten Buchhandel betreffende Anordnungen nöthig werden; es liege ja auch in der Mög lichkeit, einst ein eigenes Local zu erwerben. — Alle diese Voraussetzungen, meine verehrten Herren, sind jetzt eingctretcn, und der Börsenvorstand darf daher mit vollem Vertrauen die Billigung des nokhwcndig und unvermeidlich gewesenen Aufwan des von Ihnen erwarten. — Nach diesen Prämissen ersuche ich Herrn W. Perthes, den Auszug und Abschluß unserer vorjährigen Rechnung vorzutragen." Dies geschah durch Mittheilung aus dem am Schluffe der Protokolle abgcdruckten und dort bis zum 24. Mai ver vollständigten Kassenbericht. Nachdem einige wenige Erläuterungen über Nebenpunkte in dieser Rechnung gewünscht und gegeben worden wa ren, und Niemand Einwendungen dagegen erhob, machte der Vorsitzende bekannt, daß die Einsicht des Kassenbuchs und der Belege Jedem während der ganzen Messe freistehe, und trug zunächst darauf an, dem Vorstande wie gewöhnlich 150 Thlr. zu wohlthätigen Zwecken im Kreise der Buchhändler zu überweisen, und führte dabei an, daß seit 1831 alljährlich diese Summe, im ganzen also bis zum vorigen Jahre 600 Thlr. ausgesetzt, aber wahrend dieses Zeitraums nur 180 Thlr. wirk lich ausgegeben worden seien (und namentlich im letzten Jahre bei mangelnder Veranlassung gar nichts), folglich 420 Thlr. weniger. Er forderte darauf Jeden, der desfallsiqe Anträge zu stellen wünsche, dazu auf, die Versammlung beschloß aber auf Herrn Barth's Antrag, die Bewilligung für das nächste Jahr nicht blos zu erneuern, sondern auch die Verwendung lediglich dem Vorstande anheim zu geben. „lieber die weitere Entwickelung des im vorigen Jahre von Ihnen genehmigten Plans zum Bau eines Börsenge- baudcs hat größtentheils das Börsenblatt bereits berichtet, namentlich über die Feier der Grundsteinlegung, bei welcher Gelegenheit sich die Theilnahme sowohl der königl. Behörden dieses ruhmwürdigen Landes als der beiden hohen Kammern und der ehrwürdigen Stadt Leipzig im glänzendsten Lichte gezeigt hat. Das Ehrenbürgerrecht dieser Stadt, welches bei die ser Gelegenheit den Vorstandsgliedern und den zwei auswärtigen Mitgliedern des Verwaltungsausschusses ertheilt worden ist, und welches wir als eine dem gesamm ten Buchhandel erwiesene Ehre betrachten, gicbt davon ein erhebendes Zeugniß. — Durch eigene Anschauung werden Sie sich bereits überzeugt haben, wieweit der Bau bis jetzt vorgeschritten ist und daß wir daraus die Hoffnung schöpfen dürfen, schon im nächsten Jahre in jenen Hallen unsere friedlichen Geschäfte zu besorgen. — Wie
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