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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1835
- Sprache
- Deutsch
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597 598 je mehr auch die Arbeiten des Vorstands an Wichtigkeit zunehmen. Weit entfernt also, zu denken: „ „Wem Gott ein Amt giebt, dem giebt er auch den Verstand dazu," " will ich mich vielmehr nur an den Spruch halten: „ „Wer ein Amt hat, der warte seines Amtes,"" und das, meine geehrten Herren, werde ich zu allen Zeiten mit völliger Ausdauer, mit gänzlicher Verleugnung meiner Persönlichkeit und mit aller Freudigkeit zu thun bereit sein, wie ich auch bisher schon zu zeigen bemüht gewesen bin. Unterstützen Sie mich dabei ferner durch Ihr Wohlwollen und Ihr Vertrauen, dies erleichtert jede Arbeit, und nur in der Einigkeit ist die Stärke. — Diese Bitte muß ich besonders an meine jetzigen und künftigen Vorstandscollegen richten, deren Beihülfe und Einsicht unentbehrlich ist, Beides habe ich bei meinen bisherigen College«, den Herren From- mann und Schwctschke, im vollen Maße gesunden, wie ich dankbar anerkenne und wie ich nur wünschen kann, cs immer zu finden. Nicht mindre Anerkennung verdient die ausgezeichnete Thätigkeit und Einsicht, womit uns alle Drei unser vortrefflicher Altvorstcher, Herr Barth, wahrend seiner verfassungsmäßigen Assistenz im Vorstande im ersten Jahre nach seinem Austritte, unterstützt hat, sowie die preiswürdige Bereitwilligkeit, womit derselbe noch in diesen letzten Ta gen, als ich durch ein schmerzlich ergreifendes Familienercigniß abgerufen wurde, sich der Arbeiten des Vorstehers un terzogen hat." „Bevor wir nun zu den Geschäften des Tages übergehen, ersuche ich die Herren Riegel, Ruthardt, Rost und Gerold die Acmter der Ordner für die vier Abtheilungen unserer Versammlung zu übernehmen." „Auch in dem verflossenen Jahre hat sich die Anzahl der Mitglieder unseres Vereines beträchtlich vermehrr; mit nicht mehr als 108 ist derselbe 1825 constituirt worden, im vorigen Jahre hatten wir deren bereits 454, und seitdem sind abermals 60 hinzugekommen, so daß wir, nach Abzug der 10 Ausgeschicdenen, am heutigen Tage deren 504 zählen." *) Hier warf Herr Hey er, Vater, die Zwischenfrage auf, ob es nicht zweckmäßig sei, die Namen der Ausgcschie- denen nicht blos auf der neuen Liste auszulassen, sondern ausdrücklich bekannt zu machen, und die Versammlung beschloß nach kurzer Verhandlung durch Mehrheit der Stimmen, dieselben am Schlüsse der Mitgliederliste aufzuführen. Der Vor sitzende machte sodann auf den Mißbrauch aufmerksam, daß einzelne Mitglieder auf der Börse auch für solche Handlungen rechneten, die nicht Mitglieder seien, sich auch zur Aufnahme gar nicht gemeldet hätten, und fuhr dann fort: „Auch der Tod hat Glieder aus unserer Kette gerissen, und wenn auch die Opfer, die er uns abgefordert hat, nicht zahlreich sind, so sind sie doch gewichtiger Act. Die Reihe der Abgeschiedenen begann mitHerrn E. Cnobloch, einem uns Allen werth und theuer gewesenen Eollegen, dessen irdische Hülle wohl die Meisten unter uns zu ihrer Ruhestätte begleitet haben; er starb am 30. April 1834. — Herr Ba uer in Nürnberg, uns Allen wohl bekannt, starb zu Carlsbad im Bade undHerrThierry in Hermannsstadt am 29. Decbr.; ferner Herr N a u ck, Vater, in Berlin, am l4.Febr. 1835, ob wohl betagt, doch zu früh für die Seinigen und für seinen Beruf, dem er durch seine Rechtlichkeit und eine durchaus ehren- wcrthe Gesinnung und Handlungsweise zur Zierde gereichte. — Bald darauf, am 25. Fcbr., folgte ihm der Nestor des deutschen Buchhandels, Herr Paul Gotthelf Kummer, ein Mann treu wie Gold, offen wie ein Deutscher, zuverlässig wie die Wahrheit, fest wie Eisen, gerecht in jeder seiner Handlungen und thätig in seinem mühevollen Berufe bis zum letz ten Hauche seines Lebens. Gott hat ihm die Kraft seines Geistes bis zum letzten Augenblicke seines irdischen Daseins erhal ten und wird ihn jenseits als einen frommen und getreuen Knecht unter die Zahl der Gerechten ausgenommen haben. Ich kann seiner in der besonder» Beziehung, in welcher ich zu dem edlen Verstorbenen zuerst als Untergebener und dann als Freund gestanden, niemals anders als in Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken. Friede sei mit seiner Asche. — Das letzte Opfer aus unserm Verein, welches der Tod gefedert hat, war Herr A. L. Reinickc in Halle." „Außer diesen Mitgliedern unsers Vereins haben unsere Eollegen: Herr Fr. Schmidt, Besitzer der Montag- und Weiß'schcn Buchhandl. in Regensburg, gebürtig aus Leipzig, Herr 0. Bergk, Ncdacteur des Börsenblattes, Herr Nicker, in Gießen, und Herr Nie gisch, Besitzer der Günthcr'schen Buchhandlung in Glogau, die Schuld der Na tur bezahlt." „Nahe an den Pforten der Ewigkeit stand unser Freund und College Duncker, der Himmel hatte aber seine Er haltung beschlossen, und so erfreuen wir uns auch heute seiner Gegenwart. — Nicht gerade Gefahr drohend, aber auch nicht ohne alle Besorgnis ist der Leidenszustand unsers Eollegen und Freundes F. Schwctschke, des Kassirers unsers Vereins, dem der Arzt jede Theilnahme an unscrn Geschäften untersagt hat — zu meinem großen Bedauern, da Herr Schwctschke nicht nur ein eifriger und pflichtgetreuer Beamter, sondern auch ein einsichtsvoller Rathgcber ist. Herr W. Perthes, sein Ersatzmann, hat die Güte gehabt, für ihn einzutretcn, und wird Ihnen das von Herrn S chwetschke wohlgeordnete Kastenwesen vortragen. „Vorher jedoch habe ich noch eines höchst erfreulichen historischen Ereignisses zu gedenken, der hundertjährigen Ju belfeier der achtungs-und ehrenwerthen Firma Banden ho eck und Ruprecht, die am 13. Febr. d. I. feierlich und froh, nicht ohne Beweise von Theilnahme Seitens der dortigen Behörden und Einwohner, in Göttingen begangen worden ist. Wir bringen hier unsere Glückwünsche nach, denn ich glaube nicht, daß ein Einziger unter uns dies nicht mit vollem Herzen thun wird." „Weiterer Berichte kann ich mich um so mehr entheben, als das Börsenblatt Sie in fortwährender Kenntniß al les Dessen erhält, was den Vereinsmitgliedern sonst nur in den Generalversammlungen mitgetheilt zu werden pflegte." *) Eine Berichtigung der anscheinenden Differenz der hier angegebenen Zahlen von denen des angehangten Namenverzeich nisses war, bei Abwesenheit der Vorstandsmitglieder, für den Augenblick nicht möglich. D. R.
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