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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1835
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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515 516 Eine Ansicht. Durch die Bildung des B örsen Vereins ist ein nicht unwichtiger Schritt gethan, das Bund fester zu knüpfen, wel ches den deutschen Buchhandel in seinen einzelnen Theilen ver bindet, die Börse, als sichtbares Zeichen, gewissermaßen als Körper der Vereinigung, wird das Band noch fester hal ten, das Börsenb latt aber, welches ich als die Seele, als den wirkenden Geist betrachten möchte, muß das Beste thun zum Wohlc der Gesammtheit. Es ist und muß sein das wahre Organ des Buchhandels, der Zusammenfluß der Beobachtun gen und Erfahrungen der Einzelnen, das Mittel, durch wel ches Alle zur Kenntniß dessen gelangen, was Jeder für gut und nützlich in unscrm Geschäfte halt, durch welches sich die Stim men derjenigen aussprcchen, welche Mangel und Gebrechen rügen. Daß das Börsenblatt seiner Aufgabe entsprechen werde, davon gicbt die freilich nur noch kurze Zeit seines Bestehens schon den Beweis, und wir dürfen bei dem regen Anthcil, den Jeder an ihm hat, von der Vergangenheit und Gegenwart ge trost auch auf die Zukunft schließen. Für das praktische Interesse jedoch genügt dies noch nicht. Denn welchen prakti schen Werth gewinnen die vielen zum Theil sehr guten und behcrzigenswerthcn Aufsatze, welche cs uns geliefert hat, in sofern sie sich mit der Gesammtheit des Geschäfts beschäftigen und nicht blos solche auch dem.Einzelnen ausführbare Vor- schäge und Winke enthaltend Was Hilst cs dem Geschäft, wenn über diese oder jene Unregelmäßigkeit, wenn wie in neu ster Zeit z. B. über den Mißbrauch des Restschreibens, über Ungebührlichkcitcn abseiten der Verleger oder Sortimcntshänd- lcr überhaupt Klage geführt wird? — Wird die Sache dadurch anders werden?— Man liest die Klage, man liest den from men Wunsch, billigt beide, stimmt im Herzen ein, und die Klage ist verhallt, der fromme Wunsch bleibt, was er war! Sollten wir nicht endlich daran denken, wie auch u. a. der ehrcnwcrthe Kch r dies schon angcdeutet hat, die gediege nen Ansichten erfahrener Eollegcn auch für die Praxis nutzbar zu machen und mit Ernst und Kraft daran gehen, unser Ge schäft von denjenigen Gebrechen, welche als solche allgemein anerkannt werden, und denen wir abhclfen können, zu be freien ? Die Versammlung des Vereins, in der Messe, bietet freilich auch dem Einzelnen eine Gelegenheit dar, das, was ihm wichtig scheint, zum Vortrag und zur Berathung zu bringen, indeß genügt dies kcineswcges: denn eines Theils wird, aus man cherlei naheliegenden Gründen, dies Mittel zu wenig benutzt, und dann kann cs auch nur in seltenen Fällen zum Resultat führen. Wie wäre es hingegen, wenn eine permanente Prüfungs commission , zur Hälfte aus Verlegern, zur Hälfte aus Sor- timcntshändlcrn bestehend, erwählt würde, weiche sich da mit zu beschäftigen hätte, bcrücksichtigcnswerthe Vorschläge, welche ihr entweder direct oder durch das Börsenblatt zukämen, zu begutachten und demnächst dem Vereine in seiner Ver sammlung zur Beschlußnahmc vorzulegen. Ein solcher Vcr- einsbeschluß müßte bindende Kraft für die Gesammtheit haben und aus die Nichtbcfolgung desselben eine angemessene Strafe solcher Art, daß sic sich leicht zur Ausführung bringen ließe, gesetzt werden. Wir zählen recht viele tüchtige Männer unter uns, welche mit der Einsicht auch die Mittel verbinden, dem Ganzen nütz lich zu sein, und welche zugleich den Gemeinsinn besitzen, auch ein Opfer zum Wohlc des Ganzen nicht zu scheuen, und dür fen deshalb nicht befürchten, daß es an Solchen fehle, welche sich willig finden lassen, das hier vorgeschlagene Amt zu überneh men. Uebrigens ist und soll das hier Gesagte auch nichts weiter sein als eine flüchtige Andeutung, mögen Erfahrene näher dar auf eingehen. Vor nicht gar langer Zeit kam der Gebrauch auf, die Schuldner unter Nennung ihrer Namen zur Zahlung öffent lich aufzufordern, wobei denn auch gelegentlich mancher Miß griff passirte, manche ehrcnwcrthe Firma grundlos gemiß- handelt wurde. Anfänglich mag man wohl vielleicht bei Eini gen der Schuldner etwas gewirkt haben, ich glaube aber nicht, daß für die Dauer, bei gewissenlosen oder zahlungsunfähigen Schuldnern die angeführte Maßregel irgend erheblich influircn wird, auch scheint man zum großen Theil schon davon zurückgekommen zu seyn. Sollte ein Mittel entgegengesetzter Art nicht wohlthäti- ger wirken? Wenn z. V. jährlich nach der Ostermcsse, von einem Comite eine Liste derjenigen durch d. Bl. bekanntgemacht würde, welche zur rechten Zeit rein saldirt haben, und hierbei besonders auch die jüngcrn Eollegen, selbst wenn sic nur noch mit wenigen Häusern in Rechnung ständen, berücksichtigt würden, sollte dies nicht ein Sporn für Alle sein? Wäre cs nicht von der größten Wichtigkeit, namentlich für Anfänger, in diesem Verzcichniß nicht zu fehlen, und sollte man nicht annehmen können, daß sie um so mehr die äußersten Kräfte anstrengen würden, ihren Verbindlichkeiten pünktlich nach- zukommcn? Würde nicht zugleich dieses Vezeichniß mit den Jahren eine Richtschnur für die Würdigkeit zur Eröffnung von Eonti solchen Handlungen darbietcn, welche durch ihre starre Verweigerung alles Eredits dem Anfänger sein Ge schäft so sehr erschweren? Der schwierigste Punkt wäre aller dings die Ermittelung der Würdigkeit für das Verzcichniß, und hierzu ein Zusammenwirken unbedingt erforderlich: würde aber nach der Messe jeder Verleger dem Comite ein Ver zeichniß der rein saldirenden und der ausgebliebencn Ge schäftsfreunde zustellcn, so wäre die Sache leicht gemacht. M i s c e l l e n. Aus dem Nachlaß des sel. Wilh. von Humboldt haben wir noch zwei wichtige Werke zu erwarten, eins: „Uebcr die vom Sanskrit abstammcnden Sprachen des indi schen Archipelagus," und eins: „Ueber den Ursprung und die Philosophie der Sprachen im allgemeinen." Diese in teressante Nachricht ist einem Briefe des Herrn Alex.v.Hum- bold tan Herrn Arago in Paris entlehnt. Die aus den Herren Lilveslos cks 8sv)-, I-etrc»n,c>, 6I>ampoIlioi,-Ui'Aose, I,snormsnt u. A. bestehende Com mission zur Herausgabe der Werke des Herrn t) UsmpoI - 1 iou sun. hat am 26. April die erste Lieferung derMonu -
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