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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1936
- Strukturtyp
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- 1936-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1936
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- Deutsch
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Nummer 211, 18. September IMS Börsenblatt für -cn Deutschen Buchhandel Hier finden wir Urkunden vom Landfrieden Kaiser Karls IV., Gerichtsbriefe König Sigismunds, Urdruck der Reformation des Kaisers Sigismund, Arbeiten von Albrecht Dürer, von Hans Sachs u. a. Es fehlen fast ganz neuere Darstellungen dieser Zeit aus dem Schrifttum. Eine Lücke, die zu schließen eine Aufgabe des deutschen Verlages wäre. Werdender Staat. Neben das Landesfürstentum tritt die Macht der Städte. Bürgerliche Stoffe und volkstümliche Elemente dringen in die deutsche Dichtung ein. Der Humanismus zieht die frühen Quellen deutscher Vergangenheit ans Licht, »er formt eine erste Ansicht der deutschen Geschichte und bestreitet mit geschichtlichen Gründen die Ansprüche des Auslandes auf deutschen Volksboden«. Die Hanse entfaltet ihre Macht, der deutsche Ritterorden vereinigt die Kräfte mittelalterlicher Lebensordnung und zukunftsbildender Staatsauffassung. Neben den zahlreichen Urkunden zu diesem Teil der Aus stellung (Übertragung der Hoheitsrechte auf die Länderstaaten, Beleihung des deutschen Ordens, Hanseurkunden, Rechtsbücher u. a.) finden wir wieder zahlreicher Schrifttum aus der Gegen wart, in dessen Mittelpunkt eben jene Zeit steht: Karl Hampe, H. von Treitschke, Erich Maschke, Georg Bessell, Agnes Miegel, Ernst Wiechert und Hans Friedrich Blunck. Der Streit der Konfessionen. Es gärt im deutschen Volk, die Erfindung der Buchdrucker kunst erlaubt die Aufklärung in umfassendem Maße, Luther stellt sich gegen den Papst, die Landesherren gegen den Kaiser, der große Krieg von 1618—1648 ist die alles verzehrende Flamme. Deutschland wird zum Spielball ausländischer Mächte, das Volk Opfer ihrer Politik. Zeugnisse des Schrifttums aus dieser Zeit zeigen den Leidensweg eines Volkes: Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen, das Lalenbuch, das »Sächsisch Confect«, die älteste Berliner Zeitung, Schriften von Rist und Klaj, Opitz, Gerhard, Grimmelshausen, Seckendorfs. Vom deutschen Schrifttum wurden die Bücher ausgewählt von Otto Scheel, Günther Franz, Leopold von Ranke, Adolf Bartels, E. G. Kolbenheyer, Georg Schmückle, Kurt Eggers, Martin Luserke, E. Stiche Iberger, Hermann Löns, Otto Brües u. a. Preußen und Österreich im Kampf um Deutschland. Österreichs Aufgabe in jener Zeit ist die Sicherung und Behauptung des Donauraums. Preußen erblüht unter dem Großen Kurfürsten und wächst unter seinen ersten Königen in seine deutsche Aufgabe hinein, wird unter Friedrich II. zur Großmacht. Noch schafft das geistige Deutschland außerhalb des Staates, aber »es hat in die deutsche Seele den Glauben an die Eigen gesetzlichkeit ihrer Bestimmungen unauslöschlich eingepslanzt. Aus den hier gezeigten Dokumenten seien einige besonders interessante erwähnt: ein Exemplar des Werkes »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung«, Brief Andreas Hofers, »Plan einer deutschen Er hebung« von Reichsfreiherr vom Stein u. a. Vom Schrifttum der Gegenwart finden wir eine Auswahl der Bücher von L. von Ranke, Ritter von Srbik, Franz Kugler, Heinz Kin dermann, Erich Botzenhart, Friedrich von Cochen- Haufen, Robert Hohlbaum, Herm. Burte, Paul Ernst. Deutscher Bund. Bismarck und Parteien st aat. Immer ist Deutschland noch kein politisches Land in einem neuen Sinne. Die Versuche des Jahres 1848 scheitern. Das Schrifttum dieser Zeit gibt ein Spiegelbild Deutschlands nach dem Sturm der Befreiungskriege. Es gelingt nicht, die Einheit zwischen Volk und Staat herzustellen, die Macht der Parteien schiebt sich zwischen Führung und Volk. Folgende Themen behandelt die Ausstellung: Einheitstraum (Verfassungsurkunde der deutschen Burschenschaft, Publizistik des nationalen Gedankens, Zollverein), die Revolution von 1848, die Reichsgründung durch Bismarck (seine Denkschrift über die Er neuerung der Kaiserwürde, das Entlassungsgesuch), die Kritiker gegen die Parteienherrschaft des Reiches (K. Frantz, Lagarde, Nietzsche), die Wilhelminische Zeit. An uns zugänglichen Werken finden wir: Otto von Bis marck (Briefe, Gedanken und Erinnerungen), Erich MarckH', Walter Frank, Chamberlain, Ganzer, Strobl, Wagner, P. Krannhals. Vom Weltkrieg zum nationalsozialistischen ^ Volksstaat. Der Weltkrieg schafft eine innere Schicksalsgemeinschaft des Volkes. Parteienhaß flackert zum letztenmal wild auf, aber der Führer ruft nicht die damaligen politischen Größen, er ruft Män ner, Frontsoldaten und die gläubige Jugend. »Eintausendneun- hundertunddreiunddreißig übernahm Adolf Hitler die Führung des deutschen Volkes und macht es durch seine Bewegung zum Träger einer neuen Stammes-, Staats- und Reichsidee«. Zum dokumentarischen Material dieser Abteilung gab die Weltkriegs bücherei in Stuttgart wertvolle Gaben, anklagend sind die Doku mente deutscher Schmach, die aber zurücktreten hinter die ersten Dokumente der Bewegung (Flugblatt von Dietrich Eckart, Brief des Führers vom 27. Oktober 1921, Flugblätter des Führers aus dem Parteiarchiv, Proklamation der nationalen Regierung vom 9. November 1923 u. a. m.). Hier tritt zum Archivmaterial eine reiche Auswahl unseres Schrifttums, begonnen mit Lersch, Moeller, Witkop, Stieve, Kühl, Litzmann, Thoma, Jünger, Meh ner, Mechow, Carossa, Richthofen, Luckner, von Reuter, Sander, Paust, Dwinger, Okraß, Otto, Ziegler, Grimm, Ehrt, Hans Grimm, Zillich, W i t t st o ck. In der Gruppe »Vorkämpfer des neuen Deutschland« stehen obenan die Bücher des Führers und seine Reden, Dietrich Eckart, Rosenberg, Goebbels, Goering, Ley, Lutze, Usadel. Den Abschluß der Schau »Das Politische Deutschland« bildet der Weiheraum Ewiges Volk »Im Jahre 1920 zog ein Mann aus, Deutschland zu retten. Nicht Stamm noch Reich, nicht Volk noch Partei suchte er, sondern er suchte das Volk, den Träger ewigen Lebens.« Hier finden wir streng gesichtet die Höhepunkte unserer Ge schichte, die Leistungen schöpferischen Volkstums in wenigen, aber entscheidenden Dokumenten. Da ist das Hildebrandslied, das Lied »ir sult sprechen willekommen« von Walter von der Vogelweide, die Handschriften Meister Eckehardts, »Ich hab's gewagt« von Ulrich von Hutten, das Testament Friedrichs des Großen, das musikalische Opfer I. S. Bachs, Immanuel Kants »Kritik der praktischen Vernunft« (aufgeschlagen »Pflicht, du erhabener, großer Name«), weiter Arndt, Stein, Fichte, Goethe, Fallersleben, Wag ner, Bismarck, das Horst-Wessel-Lied, Mein Kamps und das Lied »Deutschland erwache«, das eine persönliche Widmung des Dich ters trägt. Diese wenigen Beispiele sind ein Spiegel Unseres deutschen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart. Es bleibt nicht mehr viel zu sagen, wir wissen: Deutschland ist ein einiges Volk geworden, ein politisches Volk. Liste der Wiederverkäufer in der Schweiz Der Schweizerische Buchhänblerverein gibt bekannt, daß in der -Liste der Wiederverkäufer in der Schweiz« (veröffentlicht im Börsen blatt Nr. 177, Nachtrag dazu in Nr. 1S3) die Firmen Marie Luise Bischofs in Gstaad, Paul Minder in Miinsingen zu streichen sind, da sie Mitglied des Schweizerischen Buchhändler vereins geworden sind. Ferner ist in der «Spezialliste« die Samenhandlung G. R. Vatter in Bern zu streichen. 783
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