Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1835
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18350403
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183504038
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18350403
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1835
- Monat1835-04
- Tag1835-04-03
- Monat1835-04
- Jahr1835
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
353 354 2) Die höchsten und hohen Negierungen werden ersucht, ge achtete Buchhändler ihrer Staaten über diesen Ge genstand vernehmen und die Ergebnisse dieser Vernehmun gen an die Bundestagscommission gelangen zu lassen. Wenn eine so gründlicheErörterung der Sache einerseits das ersehnte Resultat verzögern muß, so giebt sie uns anderseits Bürgschaft, daß, wenn den Vorschlägen des Nedactionsaus- schusses, wie zu erwarten ist, die freudige Zustimmung der gesummten Buchhändler Deutschlands nicht entsteht, auch die hohen Bundesregierungen kein Bedenken tragen werden, denselben durch ihre Bestätigung das Siegel des Gesetzes auf- zudrückcn. Noch ist mit dankbarer Anerkennung zu erwähnen, daß in derselben 42.Sitzung der Bundesversammlung beschlossen ward: „das großartige Nationaluntcrnehmen — einer vollständi gen Bearbeitung und Herausgabe der ältern Geschichte Deutschlands (dloiiuineuts Osimaniss lüslvi'lca etv. eel. verir.) — der fortgesetzten Unterstützung und Förderung der höchsten und hohen Regierungen zu empfehlen." (Fortsetzung folgt.) Drei große Unbillen im Buchhandel, welche sich besonders in neuerer Zeit bemcrklich machen und über die wohl auch einmal ein ernstes Wort zu sprechen wäre. 1. Es giebt eine nicht ganz geringe Anzahl von Buchhändlern, welche in den letzten Jahren, durch Eredit unterstützt, ein be deutendes Sortimcntsgeschäft getrieben und sonach bedeu tende Saldis zu zahlen verbindlich wurden. Doch diese Sal- dis blieben in der Ostcrmesse aus und alle weitere Erinnerun gen waren fruchtlos. Dagegen aber entblödcn sich diese Her ren nicht, eine Menge neuer Verlagsactikel zu produciren, und sie selbst denen, die auf ihre Befriedigung vergebens harr ten, zuzusenden. Mit was für Geld haben sie nun jene neuen Verlagsactikel bezahlt? — doch gewiß mit keinem an dern als dem, welches sie ihren Gläubigern aus demSorci- mentsgeschäfte her schuldig waren. — Und wie nun (was gar häufig der Fall sein wird), wenn das Geld in diesen Unter nehmungen verloren wird? — Gewiß sind dies Handlungs weisen, die wohl ein strengeres Beiwort als leichtsinnig mit vollem Rechte verdienen. 2. Bei den lockenden Aussichten, welche die neuerdings auf- gekommcucn Gcsammtausgabcn deutscher Wecke in einem Bande gewähren, sieht man mehrere Handlungen eifrig be schäftigt, die zufällig aus Ihrem Verlag sich dazu eignenden Werke in diese Form umzugießen. Dawider wird nun wohl Niemand etwas haben, denn es fördert dies vielmehr die Lese lust und sonach auch den Absatz von Büchern. Allein wie wird dabei manipulirt!! Sobald nur ein Fragment einer solchen Ausgabe der Presse entronnen ist, wird es zusammen- gcpackt, mit Baar - Factura versehen und dem leipziger Eom- missionnair unter pcrcmtorischcr Forderung des Betrages für dasGanze zugcsandt. — Und wenn dieser, bei soliden Eommittcnten oft ohne Auftrag, bei andern ohne baare Easse, die sofortige Einlösung verweigert, so wird das Packet zurück- gcnommcn und selbst den allcrsolidcsten Handlungen vor enthalten. Dies ist ein schreiender Mißbrauch und verdient eine sehr ernste Rüge. So viel Zeit muß dem Käufer gelas sen werden, daß er die Waare, zumal da sie noch nicht ein mal vollständig ist, sehen kann. Wer kann jemals mit sei nen Kunden auf so ungebührliche Weise verfahren? 3. Wie die Eotta'sche Buchhandlung mit Göthe's Werken manipulirte, hat jeder Buchhändler noch im frischen Anden ken. Bei geringem Rabatt, der, durch dem Publicum in öffentlichen Anzeigen angebotne Vortheilc bei Subscription aufs Ganze, noch mehr geschmälert wurde, hieß es: Pränu meration, sächsisches Geld, Baarconto und dcrgl. mehr. Trotz allen diesen Erschwernissen hatten viele Handlungen ge hofft, daß, da Göthes Werke nie Maculatur werden können, durch einen Pränummeralionstribut an die Verlagshandlung doch für die Folge, wo die Ladenpreise unwider ruflich gelten sollten, noch etwas zu verdienen sei, — sie kauften eine Anzahl Exemplare, die nun bei Vielen gewiß schon manchen Thalcr Zinsen verzehrt haben — doch welche Täuschung! Die Eotta'sche Buchhandlung sah sich gcnöthigt, dem frech cindringenden Nachdruck (woher denn ?) entgegenzuwirken *), und setzte das kaum fertig gewordne Werk weit unter dem ersten Pränummerationspreis herunter! Zwar soll der Hauptnuhen, den diese Speculation gewähren wird, zum größten Theil den Göthe'schen Erben Zufällen, al lein wie in aller Welt kommen die Buchhändler dazu, die sen , nicht in Noth zurück gelassenen, Erben solche Opfer. bringen zu müssen? Des Einsenders Ansicht ist: daßdieEot- ta'schc Buchhandlung schuldig und verbunden wäre, alle auf den Sortimentslagern befindliche Exemplare zurückzunchmcn, und die darauf bereits verlornen Zinsen den Rücksendern zu vergüten. Noch giebt es gar Manches zu rügen, das wohl einer Ab stellung bedürfte, doch soll cs heute bei diesem Kleeblatte blei ben. Vielleicht findet sich mancher unter den Herrn College» bereit, auch seine Ansichten über diese Gegenstände auszuspre chen, was dem Einsender, dem alle Persönlichkeit hier fremd ist, zum Besten der guten Sache nur sehr wünschenswerth sein würde. *) S. Morgcnblatt 1835 Jntclligcnzblatt Nr. 7. Anfrage und Bitte an den wohllöbl. Vor stand unserer Börse. Da der Gegenstände, welche in nächster Ostermeß-Eon- ferenz becathen werden sollen, zu viele und zu wichtige sind, und die Zeit Einer Eonfccenz zu kurz ist, so erlaubt sich ein Vöcsenmitglied die Anfrage: 1) ob nicht die gewöhnliche Ablegung der Jahresrechnung in der Eonfecenz ganz unterbleiben könne, da die Ver waltung unsers Fonds in guten Händen ist; und 2) ob nicht mehrere Eonferenzen für diese Ostcrmesse be stimmtwerdensollen, da unmöglich in Einerdreist ün- digen das, was Noth thut, besprochen werden kann. Von der Bereitwilligkeit unseres wackeren Hrn. Vorstehers fest überzeugt, glaube ich eben so gewiß aus dem Herzen aller derer gesprochen zu haben, die gern einige Zeit dem allgemei nen Besten opfern. I'.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder