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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1835
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- Deutsch
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199 200 sich bereits im ersten Jahre das einer für den Bedarf der Universität ausreichenden Buchdruckerei und Buchhandlung. Der rastlosen Fürsorge des unsterblichen Münchhausen ge lang es auch, hier Abhülfe zu verschaffen, indem er den zu Hamburg mit einer vollständigeren und den besten Lettern versehenen Buchdruckerci etablirten van den Hveck veran laß», sich als der Universität angehvrend hier niederzulassen, welches er der Universität am 13 Febr. 1735 eröffnete. So groß auch die Schwierigkeiten waren , mit welchen van den Hoeck zu kämpfen hatte, so gelang cs doch seiner Thätigkeit und Ausdauer, sie unter dem Schutze und der Beihülfe der Negierung zu besiegen. Bald übernahm er den Verlag der zu druckenden Werke und verband damit eine Sortiments - Handlung, die allen damaligen Bedürfnissen abhalf. Nach seinem im Jahre 1750 erfolgten Tode setzte die Witwe den Buchhandel unter der Leitung ihres Geschäftsführers Rup recht fort, dessen uncrmüdetcm Eifer und redlicher Pflichttreue cs gelang, die Buchhandlung so zu heben, daß sie bald zu den größten und angesehensten gerechnet wurde. Die im Jahre 1787 verstorbene Witwe hatte einen großen Theil ihres be deutenden Vermögens für milde Stiftungen und namentlich der hiesigen Professoren-Witwen-Eassc bestimmt, die ganze Buchhandlung aber unter Bestimmung der noch jetzt Statt findenden Firma, ihrem genannten Geschäftsführer, in dankbarer Anerkennung seiner treuen Dienste, hinterlasscn. Von ihm kam sic auf die jetzigen Inhaber, seinen Sohn und dessen Schwager Danck Werts, welche die Geschäfte ge meinschaftlich fortführen. — Es war den Gefühlen der Pietät und Dankbarkeit entsprechend, daß der gestrige Tag, der Tag der Erinnerung an die Errichtung dieser akademischen Buchhandlung, von ihnen nicht ungcfeiert blieb. In der That war es ein merkwürdiges und erfreuendes Ercigniß, daß dieses Institut, welches zuerst den literarischen Verkehr in Göttingen belebte, 100 Jahre lang unter so manchen Stürmen der Vergangenheit uncrschüttert fest stand, und sich das wohlerworbne achtungsvolle Vertrauen erhielt. Die herzliche Theilnahme an dieser Jubelfeier, die Verkünderin des herannahenden Jubiläums der Universität, sprach sich daher in Glückwünschen von Seiten des akademischen Se nats*), der Stadtbchörden und der vielen Freunde der *) Das Glückwünschungsschrcibcn des akademischen Senats lautete: Mit besonderem Vergnügen haben wir vernommen, daß für die Buchhandlung, welche zuerst den literarischen Verkehr der hiesigen Universität erleichtern half, der heutige Tag den frohen Rückblick auf Len vollendeten glücklichen Verlauf eines Jahrhunderts gewährt. Gern erinnern auch wir uns daran, daß der achtungswcrthc Stifter jener Handlung schon während der Gründung der Georgia Augusta bewogen wurde, der neuen Anstalt seine Kräfte und seinen Wohlstand zu widmen und zu vertrauen. Und nie wird in Vergessenheit gcrathcn, wie den glücklichen Erfolg die dank baren Gesinnungen begleiteten, welche durch die wohlthätige Sorge der Witwe Vandenhoeck für die Witwen und Waisen akademi scher 'Lehrer auf eine ausgezeichnete Weise an den Tag gelegt wurden. Es ist aber auch zugleich ein Gegenstand unserer aufrichtigen warmen Theilnahme, daß die ehrcnwerthe Thätigkeit der Nach folger ein fortdauerndes wohlthuendcs Gedeihen und Emporblühen zur Folge hatte. Indem wir mit großer Freude diese Erinnerungen und Gc- jetzigen Inhaber der Buchhandlung aus. Am Abend hatten letztere eine große Zahl ihrer Gönner und Freunde zu einem festlichen Mahle eingeladcn. In dem Saale befanden sich die bekränzten Bildnisse ihrer Vorfahren und das von dem verewigten Münchhausen vollzogene, an van den Hoeck ergangene Verufungs - Rescript vom 13. Febr. 1735. Auf den ersten dem allgeliebtcn Könige und dem königlichen Haufe geweihten Trinkspruch folgten die der dankbaren Erinnerung an die Stifter und Vorfahren der Buchhandlung, auf den ferneren Flor derselben und das Wohl der jetzigen Inhaber. Allgemeine Heiterkeit und Frohsinn krönten das Fest. (Hannov. Zeitg.) Alphabetische Aufführung der Novitäten im Börsenblatt. Für den in N. 5. S. 96. ausgesprochenen Wunsch haben sich ferner schriftlich erklärt: die Herren Schubert und Nicmcycr in Hamburg, Herr Ernst Nesener in Hirschberg und die Nikolai'fche Buchhandlung in Berlin, mit der Be merkung, daß— die mit Erfüllung des Wunsches verbunde nen Schwierigkeiten nicht verkennend — alle Sorti mentshandlungen sich gewiß dadurch zu großen Dank verpflichtet halten würden. Die Acd. M i s c e l l e. Nachdruck französischer Bücher. Im Nr. 47. S. 931 dieser Blätter vom vor. Jahre ward darauf aufmerksam gemacht, daß die Klagen der franzö sischen Schriftsteller über den Nachdruck ihrer Werke im Auslande nicht sowohl gegen dieses, als vielmehr ge gen die Nachlässigkeit der französischen Behörden gerichtet sein sollten, deren Pflicht cs ist, die Einfuhr solcher Nach drücke zu verhindern. — Neuerlich ist eine größere Strenge in dieser Hinsicht eingetreten. Am 18 Januar wurden die Herren Buchhändler Granzer und Noret der Ein fuhr solcher Nachdrücke (besonders belgischer) schuldig be funden und zu einem Jahr Gcfängniß, 2000 Fr. Strafe und 18,000 Fr. Entschädigungskosten verurtheilt, welches Urtheil überdies durch öffentlichen Anschlag in hundert Exem plaren publicirt ward. Berichtigung. Das Geschäft von Gcn z sch L H cysc (s. No. S. S. 96. d. Bl.) befindet sich nicht in Bremen, sondern in Hamburg. D. Red. sinnungen den geehrten jetzigen Inhabern der Vandenhoeck - Rup- rccht'schcn Buchhairdlung aussprechen, fügen wir den herzlichen Wunsch hinzu, daß die kommende Zeit in glücklicher Fortsetzung des Begonnenen stets der Vergangenheit entsprechen möge. Güttingen, den 13. Febr. 1835. Prorector und Senat der Gcorg-Augusts-Universität, 0. Bergmann. Verantwortlicher Rcdacteur: vr. A. v. Binz er.
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